Es regnete in Strömen, als hätte der Himmel beschlossen, all seinen Kummer auf einmal auszuschütten. Der Wind heulte über den Platz und zerrte an allem, was nicht fest verankert war. Porzellantassen klapperten bedrohlich auf den Tischen, während sie vom Regen überliefen und kleine Wasserfälle bildeten. Die Notenblätter auf den Notenständern waren durchweicht, die Tinte verlief und verwandelte die sorgfältig geschriebenen Melodien in unlesbare Flecken.
Elisabeth saß zusammengesunken auf dem kalten, nassen Boden. Ihre zitternden Hände umklammerten einen Brautstrauß, der nun zerzaust und tropfnass war. Ihre Haare klebten in nassen Strähnen an ihrem Gesicht, und ihr Kleid, einst strahlend weiß, hing schwer und durchnässt an ihr herunter. Tränen mischten sich mit den Regentropfen auf ihren Wangen, während sie versuchte, den Schmerz in ihrem Herzen zu begreifen.
Im wahrsten Sinne des Wortes ging die Hochzeit von Nanamis besten Freundin sprichwörtlich im Wasser unter. Sie stand am Rand des Geschehens, ihr Blick war verloren in dem Chaos, das sich vor ihr abspielte. Sie beobachtete alles und konnte nichts tun, um die Katastrophe aufzuhalten. Der Regen machte jede Bemühung zunichte, die Feier zu retten. Plötzlich spürte Nanami eine Präsenz neben sich, eine vertraute Wärme, die trotz des kalten Regens Trost spendete. "Beckett," flüsterte sie leise, kaum lauter als der Wind, der um sie herum pfiff.
Der Mann neben ihr, hochgewachsen und mit einem markanten Gesicht, dessen Augen vor Sorge glänzten, nickte leicht. "Miss Mooncurrent," erwiderte er mit tiefer Stimme. Seine Worte klangen wie ein stilles Versprechen in der Dunkelheit, eine Erinnerung daran, dass sie in diesem Moment nicht allein war. Elizabeth stürmte heran, ihre Schritte hastig und voller Sorge. Will stand da, in schweren Eisenketten gefesselt, seine Augen suchten verzweifelt nach ihr. Als Nanami sich umdrehte, eilte Elizabeth an ihr vorbei und warf sich beinahe gegen ihren Verlobten. "Will, was soll das?", verlangte sie, ihre Stimme bebte vor Angst und Unglauben.
Will hob den Kopf, ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen, trotz der Umstände. "Ich weiß es nicht," sagte er leise und fügte hinzu, "Du siehst wunderschön aus." Elizabeths Augen füllten sich mit Tränen, aber sie schüttelte den Kopf und versuchte, ihre Fassung zu bewahren. "Der Bräutigam darf die Braut vor der Hochzeit nicht sehen," flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein erstickter Hauch. Nanami, die die Szene beobachtete, konnte nicht anders, als zu lächeln. Sie schüttelte den Kopf, während eine seltsame Mischung aus Traurigkeit und Wärme ihr Herz erfüllte.
Da bahnte sich Mr. Swann, der Gouverneur, den Weg durch die neugierige Menge, sein Gesicht vor Empörung gerötet. "Lasst mich durch. Wie können Sie es wagen?", rief er aufgebracht. "Ziehen Sie sofort Ihre Männer ab. Haben Sie mich verstanden?" In dem Moment trat Beckett vor, sein Auftreten kühl und berechnend. "Gouverneur Swann, es ist viele Jahre her," sagte er mit einem dünnen Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Nanami spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte, als sie seinen Namen hörte. "Cutler Beckett?" fragte der Gouverneur, die Überraschung und Abneigung deutlich in seiner Stimme. Beckett neigte leicht den Kopf, als ob er eine alte Bekannte begrüßte. "Inzwischen bin ich ein Lord," korrigierte er mit falscher Bescheidenheit.
Nanami konnte nicht anders, als die Augen zu rollen, als sie erneut Beckett gegenüberstand. Die Arroganz dieses Mannes war schwer zu ertragen, und ihr Herz pochte vor Wut. "Lord hin oder her, Sie haben keinen Grund und kein Recht, ihn zu verhaften," sagte sie entschlossen, ihre Stimme laut und klar, trotz des Kloßes, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bereute sie sie. Beckett drehte sich langsam zu ihr um, seine Augen funkelten kalt und berechnend.
"Wie ich sehe, haben Sie sich nicht verändert, seit unserem letzten Aufeinandertreffen," sagte Beckett mit einem spöttischen Lächeln, das Nanami einen Schauer über den Rücken jagte. Doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Sie erwiderte seinen Blick mit fester Entschlossenheit und einem trotzigen Lächeln. "Ich bin nicht mehr die gleiche, Lord Beckett," erwiderte sie mit einer Kraft in ihrer Stimme, die sie selbst überraschte.
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NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿ
Fanfic"𝐁𝐄𝐂𝐀𝐔𝐒𝐄 𝐈'𝐌 𝐍𝐎𝐓 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐀 𝐏𝐑𝐄𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐈𝐑𝐋, 𝐈'𝐌 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐄𝐕𝐄𝐍 𝐎𝐂𝐄𝐀𝐍𝐒." Nanami Mooncurrent, ihr Name in der Piratenwelt eine Legende, wurde dennoch oft als bloßer Mythos abgetan - die Tochter der See. Seit ihrer Kindhe...