kapitel 21 : die sieben weltmeere

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Jack sah ihr einen Moment lang nach, wie sie den Männern Befehle zurief, ihre Stimme scharf und unnachgiebig gegen den tosenden Sturm. Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, das vom Regen durchnässt und dennoch voller Entschlossenheit war. Mit einem leichten Zucken seiner Mundwinkel, als wäre er amüsiert, ließ er sich von dem tosenden Wind nicht aus der Ruhe bringen. Langsam, fast gemächlich, trat er näher an sie heran. Der Regen prasselte auf seinen Hut, tropfte in großen, schweren Tropfen an ihm herab, doch Jack Sparrow schien das kaum zu bemerken. Mit einem letzten Blick auf das sinkende Wrack wandte er sich dann endgültig Nanami zu. Sie stand nun direkt vor ihm, stemmte die Hände in die Seiten, ihre Augen funkelten wie Blitze in der dunklen Nacht. Ihr Kiefer war angespannt, die Lippen fest zusammengepresst, und Jack konnte die Wut in ihrer Haltung förmlich spüren. Der Sturm zerrte an ihnen beiden, doch keiner von ihnen wich einen Millimeter zurück.

"Was gibt es, Liebes?" fragte Jack schließlich, als hätte er die Spannung in der Luft nicht bemerkt. Seine Stimme war ruhig, fast zu ruhig, als wolle er sie absichtlich herausfordern. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen, das in Nanami nur noch mehr Zorn entfachte. Sie knurrte, ihre Augen verengten sich, während sie ihm entgegentrat. "Du hast also die Sieben Weltmeere?", ihre Stimme war schneidend, als würde sie den Sturm selbst durchtrennen. Der Sarkasmus in ihren Worten war unverkennbar. Jack blinzelte, tat so, als würde er über ihre Worte nachdenken, bevor er, trocken wie der Wüstensand, erwiderte: "Ist nicht mal gelogen." Für einen Moment blitzte etwas in Nanamis Augen auf, etwas, das zwischen Unglauben und Zorn schwankte. Der Regen tropfte ihr von den Wimpern, während sie Jack starr ansah, als versuche sie, seine Fassade aus Arroganz und Selbstgefälligkeit zu durchbrechen. Doch Jack Sparrow, wie er war, ließ sich von nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Mit verschränkten Armen sah er sie abwartend an, als könnte kein Sturm der Welt ihn erschüttern.

"Du hast vielleicht die Sieben Weltmeere mal gehabt", begann Nanami erneut, diesmal ihre Stimme leiser, aber mit einem gefährlichen Unterton, "aber du hast mich nicht mehr!" Ihre Worte trafen ihn wie eine Klinge, doch Jack zuckte nicht zurück. Stattdessen hob er eine Augenbraue, sein Grinsen wurde schief. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, als wollte er sie abschätzen, verstehen, ob das ein Spiel war oder bitterer Ernst. Einen Moment lang flackerte etwas wie Unsicherheit in seinen Augen auf, doch er unterdrückte es schnell. "Nun, Liebes", begann er, diesmal ohne das freche Grinsen, das ihn sonst auszeichnete, "wer sagt denn, dass ich es nicht versuche?" Seine Stimme war leiser geworden, doch immer noch lag dieses verspielte Funkeln darin, das Nanami zugleich wütend machte und faszinierte. Der Wind zerrte an seinem Mantel, und er machte einen Schritt näher, sodass sie beinahe Brust an Brust standen, während um sie herum der Sturm tobte, als wollte das Meer selbst sie in die Tiefe ziehen.

Nanami starrte ihn an, ließ seine Worte in sich nachhallen. Der Regen rauschte in ihren Ohren, und sie spürte, wie sich in ihr ein Sturm entlud, der dem Wetter um sie herum ebenbürtig war. "Vielleicht, Jack", murmelte sie schließlich, ihre Stimme rau und voller Zorn, "wirst du nie mehr die sieben Weltmeere bekommen." Sie hielt seinem Blick stand, unnachgiebig, unbeeindruckt von seiner Nähe, obwohl ihr Herz schneller schlug, als sie es zugeben wollte. Jack sah sie an, einen Moment lang, als würde er nach Worten suchen. Dann zuckte er leicht mit den Schultern, als hätte er keine Antwort auf das, was unausgesprochen zwischen ihnen stand. "Mag sein", sagte er leise, fast widerwillig, "aber ich wäre kein Pirat, wenn ich nicht bereit wäre, etwas zu riskieren."

Der Sturm heulte noch immer um sie herum, der Regen peitschte gegen ihre Gesichter, und die Welt schien in Chaos getaucht, als plötzlich die Luft um sie herum schwerer wurde. Es war, als hätte der Wind selbst den Atem angehalten, als wäre die Zeit für einen Moment eingefroren. Ein Gefühl des Unbehagens legte sich auf Nanami wie eine unsichtbare Hand, die ihre Brust zuschnürte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, obwohl sie noch nicht genau wusste, warum. Sie drehte sich um, und da stand er – Davy Jones.

NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt