Die Becher krachten laut auf den Tisch, das dumpfe Geräusch hallte durch den Raum, während die Würfel darunter verborgen blieben. Spannung lag in der Luft, als die Augen aller Beteiligten auf das Spiel gerichtet waren. Jeder Atemzug schien schwerer zu werden, die Atmosphäre dicht vor Erwartung. „Ich setze zehn Jahre", sagte der Erste mit rauer Stimme, seine Hand ruhte zitternd auf dem Tisch. Ein Zweiter, ohne zu zögern, folgte: „Ich setze auch zehn Jahre." Der Einsatz war hoch, doch das war der Reiz dieses Spiels – die Jahre auf See, die ihnen geblieben waren, waren alles, was sie besaßen. „Abgemacht", murmelte der Dritte, seine Augen funkelten vor Anspannung. Nanami, die das Schauspiel beobachtete, lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte leicht den Kopf. Ein sanftes, wissendes Lächeln huschte über ihre Lippen, während sie die Szene schmunzelnd betrachtete. Sie hatte das Spiel schon unzählige Male gesehen, doch es verlor nie seinen Reiz – vor allem, wenn es um so viel ging.
„Weißt du überhaupt, wie man das spielt?" wandte sich Nanami an Will, der neben ihr stand. Er strich sich gedankenverloren durch seinen leichten Bart, während er die Spieler musterte. „Ich habe es verstanden", erwiderte Will ruhig, seine Stimme fest, doch in seinen Augen blitzte ein Funke Unsicherheit auf. „Lügner", knurrte einer der Spieler, der seine Würfel unter dem Becher hervorlugen ließ und misstrauisch die Szene beobachtete. Will ließ sich davon nicht beirren und setzte zu einer Erklärung an, als wollte er beweisen, dass er das Spiel durchaus durchschaut hatte. „Es ist ein Spiel zum Bluffen. Man setzt auf alle Würfel, nicht nur auf seine eigenen." Seine Augen wanderten über die Spieler, dann schaute er Nanami direkt an. „Worum spielen sie?", fragte er, mit einem ernsten Tonfall, als ob die Antwort mehr Bedeutung hatte, als sie es vermuten ließen.
Nanami ließ ihren Blick einen Moment auf ihm ruhen, ehe sie leise, fast melancholisch antwortete: „Um das Einzige, was wir haben. Die Dienstjahre an Bord." Sie zögerte kurz und schien in Erinnerungen zu versinken. „Auf der Unicorn spielte die Crew darum, wer das Deck schrubben musste oder wer das Glück hatte, mit dem Captain zu Abend zu essen. Mit mir." Sie lächelte schwach, die Erinnerung an vergangene Zeiten flackerte in ihren Augen auf. „Ich ließ sie mit mir essen, aber mehr nicht." Will nickte nachdenklich. „Man kann gegen jeden spielen, nicht wahr?", fragte er schließlich, seine Augen funkelten vor einem neuen, gefährlichen Plan. Nanami sah ihn an, leicht verwundert über seinen Tonfall, doch sie antwortete ruhig: „Ja, gegen jeden." Gerade als sie fragte, was er im Schilde führte, sprach Will die Worte aus, die den gesamten Raum für einen Moment in erstarrte Stille hüllten: „Ich fordere Davy Jones heraus."
Die Worte schienen wie ein Echo durch den Raum zu hallen. Die Spieler, die Crew, selbst der Raum schien für einen Moment den Atem anzuhalten. Alle Augen richteten sich auf Will, als hätte er soeben etwas Unsagbares ausgesprochen. Nanami öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch in diesem Moment hörte sie die schweren Schritte, die näher kamen – die Schritte des Captains. Schnell schloss sie ihren Mund wieder, die Anspannung lag nun so dicht in der Luft, dass sie greifbar schien. Die Crew hielt kollektiv den Atem an, ihre Blicke wanderten zur Treppe, wo die bedrohliche Gestalt des Kapitäns langsam näherkam. Die Korallen an den Wänden schimmerten unheimlich, und die Muscheln, die die Wände des Schiffes zierten, schienen für einen Moment in der Stille zu verharren. Selbst das Meer draußen schien seine Wellen für einen Herzschlag lang anzuhalten.
"Ich nehme die Herausforderung an," sagte Davy Jones, seine Stimme ein tiefes Grollen, das durch die Luft schnitt wie die Drohung eines nahenden Sturms. Kaum waren die Worte gefallen, wurde sofort ein massiver Tisch herbeigeschleppt, die groben Holzplatten knarrten, als er auf den Boden gestellt wurde. Die beiden Männer setzten sich ihm gegenüber, und Nanami, die sich leicht im Schatten hielt, kaute nervös auf ihrer Unterlippe. "Der Einsatz?", verlangte Davy Jones zu wissen, sein Blick bohrte sich mit durchdringender Kälte in Will. Die Stimmung war schwer, als ob die Luft selbst das Gewicht der Entscheidung fühlte. Will zögerte nur einen Herzschlag, dann sprach er mit fester Stimme: "Meine Seele. Eine Ewigkeit als Sklave."
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NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿ
Fanfiction"𝐁𝐄𝐂𝐀𝐔𝐒𝐄 𝐈'𝐌 𝐍𝐎𝐓 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐀 𝐏𝐑𝐄𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐈𝐑𝐋, 𝐈'𝐌 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐄𝐕𝐄𝐍 𝐎𝐂𝐄𝐀𝐍𝐒." Nanami Mooncurrent, ihr Name in der Piratenwelt eine Legende, wurde dennoch oft als bloßer Mythos abgetan - die Tochter der See. Seit ihrer Kindhe...