022 || Hör zu Kleiner!

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Louis: Melde mich später, kann jetzt nicht.

Louis kann es auf keinen Fall riskieren, das Zayn und Liam von Harry erfahren. Also beschließt er sein Handy auf lautlos zustellen. Besser die zwei wissen nicht, wo er die letzten Tage verbracht hat. Auch wenn ihn die Schuldgefühle quälen, es ist besser so.

"Wo soll ich hinfahren?" will Louis wissen, als seine Mitbewohner in den Wagen steigen. "Wir fahren nach Southwark. Den Rest erfährst du, wenn wir dort sind." gibt Zayn bissig von sich. "Den Rest muss ich nicht unbedingt wissen." sagt Louis zu sich selbst. Es ist mittlerweile Nachmittag und der Berufsverkehr ist in vollem Gange. Fahren kann man es schon gar nicht mehr nennen, es ist mehr ein Stop and Go. Nur mühsam kommen sie voran. Zayn lotst ihn schließlich durch die Straßen von Southwark, bis sie an einem großen Einfamilienhaus zum Stehen kommen. "Ihr kennt eure Aufgaben?" erkundigt sich der schwarzhaarige und Liam und Louis antworten mit einem Nicken.

Während Louis im Auto wartet, gehen die beiden Männer zur Haustür und klingeln, um sich so Zutritt zu verschaffen. Louis möchte so wenig wie möglich mitbekommen und zieht sich seine Kappe tief ins Gesicht. Er ist jedes Mal erleichtert, wenn sie es endlich hinter sich gebracht haben. Mit jeder Minute, die er länger im Wagen sitzen muss, spürt er seine angebrochenen Rippen mehr. Und wieder wird ihm schmerzlich bewusst, zu was Zayn im Stande ist.

Es dauert etwa 10 Minuten, bis Zayn und Liam das Haus wieder verlassen. Mit vollen Taschen steigen sie in den Wagen und Louis kann endlich wieder fahren. "Fahr uns zur Lagerhalle, dann kannst du dich verpissen! Ich sag dir Bescheid, wenn wir dich wieder brauchen." befiehlt Zayn seinem Fahrer. Louis glaubt sich verhört zu haben. "Ich soll mich verpissen?" fragt er aufgebracht nach. "Noch wohne ich auch in der WG, also sag mir nicht, dass ich mich verpissen soll." - "Hör zu Kleiner! Wenn du Stress haben willst mach ruhig weiter so. Du hattest wohl das letzte Mal noch nicht genug?" Es macht keinen Sinn mit Zayn zu diskutieren. Louis würde am Ende doch wieder einstecken müssen.

Er fährt also den Wagen in das alte verlasseneLagerhaus und entfernt sich mit schnellen Schritten von den beiden, so wie Zayn es befohlen hat. Die Sonne ist bereits untergegangen und Louis überlegt, wo er hingehen soll. Soll er zurück zu Harry? Möchte Harry ihn überhaupt noch in seiner Nähe haben? Er sah heute Morgen so verstört aus, dass Louis sich nicht mehr sicher ist.

Solange Zayn und Liam mit dem Verticken der Ware beschäftigt sind, kann Louis erst einmal ungestört zurück in die WG. Die beiden werden sicherlich zwei Stunden unterwegs sein, da sie wahrscheinlich nicht alles bei einem Händler loswerden. Ohne weiter zu überlegen, macht er sich auf den Weg in die WG.

Nach einer schönen heißen Dusche schlüpft er in eine bequeme Jogginghose und zieht sich einen viel zu großen Hoodie über. Da seine Mitbewohner noch immer unterwegs sind, könnte Lous sich noch schnell ein Sandwichmachen, schließlich hat er den ganzen Tag noch nichts gegessen und sein Magen knurrt unaufhörlich. Doch ein Blick in den Kühlschrank lässt ihn laut seufzen. War ja klar!Wenn er nicht einkaufen geht, macht es keiner.Zayn und Liam werden sich die letzten Tage wohl von Fastfood ernährt haben. Louis ist müde, erschöpft und seine Rippen schmerzen immer mehr, also geht er in sein Zimmer und schließt die Tür ab. Hier ist er fürs erste sicher vor Zayn. Entkräftet lässt er sich auf sein Bett fallen und greift nach seinem Handy. Erst jetzt bemerkt er, dass Harry ihm geantwortet hat.

Harry: Bitte komm nach Hause. Wir müssen darüber reden. Ich drehe sonst duch.

Nach Hause? Bei dem Gedanken, dass Harrys zu Hause auch sein zu Hause sein könnte, muss Louis lächeln. Die Vorstellung gefällt ihm. In Harrys Wohnung hat er sich auf Anhieb wohl gefühlt. Hier in der WG hat sich das Gefühl von zu Hause sein auch nach zwei Jahren nichteingestellt. Zögernd öffnet er die Nachricht, ohne zu wissen, was er ihm antworten soll. Eine Weile kreisen seine Finger über ie Buchstaben, bis er Harry antwortet.

Louis: Bin wieder in der WG, können wir vielleicht morgen darüber reden?

Versucht Louis dem peinlichen Gespräch aus dem Weg zu gehen. Noch hat er keine Ahnung, wie er Harry das ganze erklären soll. Sein Verhalten ist ihm so unangenehm, dass er am liebsten nie wieder darüber reden möchte. Wahrscheinlich kann er Harry nie wieder unter die Augen treten. Doch Harrys Antwort lässt nicht lange auf sich warten.

Harry: Louis, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Warum bist du gegangen? Bitte komm zurück und rede mit mir.

Louis: Harry, bitte. Lass uns das Morgen klären. Ich bin müde und möchte einfach nur noch schlafen.

Harry: OK. Aber sag mir wenigstens noch, ob es dir gut geht.

Louis: Ja, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Gute Nacht Harry

Harry: Gute Nacht Lou! Schlaf gut

Fürs erste konnte Louis Harry vertrösten, aber das nächste Mal wird es wohl nicht so einfach werden. Er weiß, dass er sich nicht ewig vor dem Gespräch drücken kann. Harry hat eine Erklärung verdient,dessen ist er sich bewusst, auch wenn er noch nach den passendenWorten suchen muss. Er ist froh, noch eine Nacht darüber schlafen zu können, vielleicht kommen ihm dann die richtigen Gedanken. Müde kuschelt er sich in sein Kissen und schläft ein.

forced crimes  ➵ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt