Kapitel 9

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Sobald ich mich einigermassen beruhigt hatte, machten wir uns auf den Weg zu Gibbs und Roberto. Es ging nicht lange und wir konnte die Beiden sehen. Zu meiner Enttäuschung erwachte Gibbs aus seiner Ohnmacht und er blickte verwirrt umher. So wie es aussah, hatte der Schlag von Milena einiges bewirkt. Er hatte es auch nicht anders verdient! Ich musste mich zusammenreissen, um nicht auf ihn los zu stürmen und ihm eigenhändig seine restlichen Haare vom Kopf zu reissen. Ich verspürte solche Wut auf diesen Mann! Milena hielt mich am Arm zurück und Angelica probierte mich mit Worten zu beruhigen.

Ich konnte immer noch nicht fassen, was er gemacht hatte. Diesem Piraten hatte ich vertraut. Wenn ich gestorben wäre, hätte er mein Schiff übernommen. Noch nie hatte ich mich so sehr in einer Person getäuscht. Doch jetzt war alles vorbei. Jetzt konnte er sehen wie er auf dieser Insel zurechtkam. Denn eines war klar, er wird nie mehr ein Fuss auf die Black Pearl setzten. Auch in die Nähe von Milena, wird er nicht mehr kommen. Ich wünschte mir, dass er qualvoll auf dieser Insel starb. Vielleicht werden ihm einige Ameisen in den Anus kriechen und ihn dann von innen auffressen.

Ein Problem hatte ich aber noch. Gibbs wusste, wie er von einer Insel flüchten konnte. Er kannte den Trick mit den Schildkröten. Daher wäre es eine milde Strafe, ihn einfach hier zu lassen. Ich musste mir etwas einfallen lassen, aber da ich meiner Fantasie vertraute, wusste ich, dass etwas Gutes dabei rauskam. 

Zu Fünft machten wir uns zum Treffpunkt auf, den wir mit dem Rest der Crew ausgemacht hatten. Ich sorgte dafür, dass Gibbs möglichst weit weg von Milena lief. Ich konnte nicht riskieren, dass ihr nochmal weh getan wird.

Nach einem guten Stück Fussmarsch, erreichten wir den Rest der Crew. Aus ihren Gesichtern konnte ich lesen, dass sie erleichtert waren, uns zu sehen. Wie ich glaubte, wussten viele von ihnen nicht, wie auf einer verlassenen Insel zu überleben. Als wir bei den anderen Männer ankamen, sahen sie sehr erleichtert aus. Ich nahm an, sie wussten nicht, wie alleine auf einer einsamen Insel zu überleben. Einige wollten sofort wissen, was geschehen war und ich erzählte ihnen eine Kurzfassung der Geschichte. Dabei liess ich das peinliche Ereignis, mit dem Baumstamm über dem Fluss, aus. Ich stellte fest, dass einige Piraten das Handeln von Gibbs gutheissten. Sie lachten Dreckig, als ich die Geschichte erzählte. Ein solches Verhalten duldete ich nicht. Ganz unmissverständlich machte ich den Piraten klar, dass ich ein solches Handeln unter meinem Kommando mit harter Bestrafung erwiderte. Sofort war es ruhig. Jetzt konnte ich verkünden, dass wir bald abreisen werden. Natürlich ohne Gibbs. Ich dankte allen für die Unterstützung beim Suchen und befahl den Piraten den ganzen Rum aufs Schiff zu laden. Danach durften sie sich noch einige Stunden in Ruhe verbringen. 

Milena und ich beschlossen, dass wir diesen hektischen Tag am Strand ausklingen lassen wollten. Zusammen legten wir uns in den noch warmen Sand und blickten in die untergehende Sonne. Der Himmel färbte sich orange und verlief in ein Rot. Milena rückte ein Stück näher an mich. 

"Wie kann ich dir nur jemals für alles danken? Du hast mich erneut gerettet Jack! Ich habe keine Ahnung, wie ich dir diese Dankbarkeit zeigen könnte. Gibt es irgendetwas, dass ich für dich tun kann?" flüsterte sie. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Klar konnte sie etwas tun. Nichts wünschte ich mir sehnlicher, aber konnte ich sie darum bitten?

"Ach Prinzessin, es ist mir ein Vergnügen dich zu retten. Ich würde es aber auch begrüssen, wenn du etwas weniger in Gefahr wärst. Du hättest doch das selbe für mich getan nicht? Es gibt etwas, dass du für mich tun kannst. Nichts wünsche ich mir mehr. Ich möchte aber nicht, dass du es nur tust, weil du das Gefühl hast, du musst dich dankbar zeigen." Ich wusste nicht, ob ich es ihr wirklich sagen konnte. Ich müsste mich völlig offenbaren und mich verletzlich zeigen. Aber hatte ich das nicht schon längst getan? Eigentlich konnte ich nichts verlieren. Nichts und trotzdem Alles.

"Was ist es Jack? Sag es mir!" sie rückte noch näher und unsere Körper pressten sich aneinander. Ich erinnerte mich an meinen Schwur, den ich geleistet hatte. Ich musste Milena küssen. Mein Bauch kribbelte. Dieses Gefühl war mir völlig fremd, aber ich mochte es. Mir gefiel, wie eine einzige Person so ein Chaos in meinem Kopf anrichten konnte. Aber längst nicht nur mein Kopf spielte verrückt. Im Allgemeinen hatte ich im Moment nicht das Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper zu haben. Ein Räuspern neben mir, holte mich zurück in die Gegenwart. Mist, ich war Milena noch eine Antwort schuldig.

"Milena, meine Liebste. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du bei mir bleibst. Ich bin manchmal ein Dummkopf und merke nicht, wenn es dir schlecht geht oder du ungerecht behandelt wirst, dass weiss ich, aber ich verspreche dir, dass ich mich bessern werde. Ich möchte dass es dir gut geht und wir zusammen die ganzen Weltmeere überqueren könnte. Aber vor Allem möchte ich dich nicht verlieren. Denn wie ich glaube, Milena, habe ich mich Hals über Kopf in dich verliebt. Das ist alles, was ich mir wünsche." erklärte ich ihr mit gesenktem Blick. Noch nie hatte ich einer Person meine Gefühle gestanden, aber es fühlte sich sehr gut an.

"Was hast du gesagt? Ich glaube ich habe es nicht ganz verstanden. Vielleicht könntest du es nochmals wiederholen?" fragt sie lächelnd. Ich wusste ganz genau, dass sie jedes Wort verstanden hatte. Als Antwort beugte ich mich zu ihr runter und legte meine Lippen ganz leicht aber frech auf ihre. Es war höchste Zeit mein Versprechen einzulösen. Zu meinem Glück reagierte Milena nicht abweisend, sondern schien es zu geniessen. Sie legte eine Hand auf mein Gesicht und erwiderte meinen Kuss leidenschaftlich. Ihre wohlgeformten und weichen Lippen schmeckten leicht nach Salzwasser und Rum. Ein Traum eines jeden Piraten. Ich konnte mich mehr als glücklich schätzen, eine so wunderbare Frau küssen zu dürfen. Wir lösten und langsam von einander und sie hauchte in mein Ohr:

"Ich denke das war eine ganz deutliche Antwort. Und glaub mir, du hast mir auch den Kopf verdreht."


The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt