Kapitel 2

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"Elizabeth bist du also immer noch mit Will Turner zusammen? Das freut mich sehr zu hören. Aber was führt dich eigentlich nach Tortuga?" fragte ich sie erstaunt. 

"Ja wir sind glücklich wie am ersten Tag und stell dir vor, wir haben sogar schon einen Sohn! Wir wollten dem Kleinen diese berühmte Piratenstadt zeigen. Findest du nicht auch er muss diese Hochburg unbedingt gesehen haben?" Mit glühenden Wangen und glitzernden Augen erzählte sie von ihrem knapp zehnjährigem Sohn. Wieder wurde mir klar, dass wir uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatten. Und während ich mir Gedanken machte und ihr beim sprechen zuhörte, fiel mein Blick auf ihre Kleidung.

"Tut mir leid, wenn ich dich unterbreche, aber was hast du da an? Ist das nicht das Wappen der Empress auf deinem Kleid?"

 "Jack, wenn du mich nicht unterbrochen hättest, wäre ich gleich darauf zu sprechen gekommen. Ich bin Piratenkönigin der Empress. Und da du so schlecht informiert bist, weisst du wahrscheinlich auch nicht, dass Will der Captain der Flying Dutchman ist. Der Fluch, der auf der Dutchman liegt, sorgt dafür, dass mein Mann nur einmal in zehn Jahren das Schiff verlassen darf." Von diesem schrecklichen Fluch hatte ich auch schon gehört, doch bislang dachte ich, dass es sich nur um einen Mythos handelte. Aber wenn ich mir das genau überlegte, bildete sich in meinem Kopf eine andere Frage:

"Heisst das, ihr lebt auf getrennten Schiffen? Da müsst ihr ja vor Sehnsucht sterben. Und euer Sohn? Schneidet ihr ihn auseinander?" Ich war verwirrt. Auch schämte ich mich, dass ich so wenig über meine besten Freunde wusste. Irgendwie machte mich das traurig und ich fühlte mich einsam. Aber zum Glück merkte Elizabeth nickts von meinem Stimmungswechsel und beantwortete meine Fragen seelenruhig.


"Ja, wir leben auch auf getrennten Schiffen, aber wir sehen uns natürlich nicht nur alle 10 Jahre. Das wäre nicht auszuhalten, muss ich auch gestehen. Wir treffen uns auf der See und können uns so regelmässig sehen und uns unterhalten. Natürlich ist es nicht das Gleiche, wie wenn wir zusammen am Strand liegen und uns den Sonnenuntergang ansehen. Aber unsere Beziehung ist immer noch so schön wie vor zehn Jahren. Um das geht es doch oder? Und was Justin, unseren Sohn angeht, er wohnt immer abwechselnd bei Will oder bei mir. So ist das Leben ausserordentlich interessant für ihn, weil er so ziemlich die ganze Welt sieht. Aber es ist auch um so gefährlicher, da er automatisch in den meisten grossen Kämpfen mit dabei ist. Doch zum Glück ist ihm bis jetzt noch nichts zugestossen." erzählte sie mir.

"Aber etwas lässt mich nicht locker: Wie bist du in so eine Situation gekommen?" Diese Frage brennt mir schon die ganze Zeit auf der Zunge. Ich musste zusehen, wie Elizabeth leicht errötete. Ihr war diese Frage sichtlich unangenehm.

"Das ist mir jetzt etwas peinlich, dir das erzählen zu müssen. Du weisst ja, dass heute dieser Tag ist, an dem Will und ich den Abend an Land verbringen können und wir wollten uns einen richtig schönen Abend machen. Ich musste aber noch etwas besorgen, das man nicht in jedem Laden kriegen kann. Was es gewesen wäre, ist ja jetzt auch egal. Mir wurde gesagt, dass ich die Ware bei diesen drei Piraten erwerben könne. Als ich sie dann darauf ansprach, versprachen sie mir, dass sie es besorgen werden, aber ich solle dafür mit ihnen mitkommen. Ich ahnte nichts böses und folgte ihnen in die dunkle Gasse. Dann überfielen sie mich. Nachher weisst du was geschehen ist." Ich musste schmunzeln, denn ich ahnte, was Liz für sich und ihren Mann besorgen wollte. Ich wusste nur nicht dass die beiden so unartig waren. Aber grundsätzlich ging mich das nichts an und daher wand ich mich wieder zu Elizabeth.

"Ich nehme an, wir erzählen deiner Familie nichts von diesem Vorfall? Trotzdem würde ich Will gerne wiedersehen und Justin schadet es auch nicht den berühmten Captain Jack Sparrow kennen zulernen. " Elizabeth lachte und nickte.

"Ja, dieser kleine Zwischenfall können wir gerne für uns behalten. Sonst ärgert sich Will wieder und im Grunde genommen ist ja nichts schlimmes passiert. Die Beiden müssten jetzt eigentlich schon wieder auf der Flying Dutchman sein. Lass uns doch nachsehen" sagt sie. Also liefen wir los.

Sobald wir am Steg ankamen, sah man schon die drei Schiffe. Die Flying Dutchman und die Empress waren gleich ein Stückchen grösser als meine Black Pearl, aber in meinem Herzen hatte sie den grössten Platz. Wenn man genau auf die Dutchman sah, konnte man Will und Justin am Deck erkennen. Beide winkten uns freudig zu. Elizabeth und ich betraten das Schiff, da kam Justin schon auf seine Mutter zu gerannt. Sie fragte ihren Sohn liebevoll:

"Na, wie hat dir Tortuga gefallen, mein Grosser?" Seine Augen leuchteten als er Stolz verkündete:

"Es war toll! Ich durfte sogar einen Schluck Rum von Papa probieren und einer gewissen Wild Rose an die Möpse fassen." Ich musste lachen, aber Elizabeth fand das nicht so lustig. Sie warf Will, der hinter uns aufgetaucht ist, einen bösen Blick zu. So wie ich die Beiden kannten sollte der soviel bedeuten wie Wir sprechen uns noch Bürschchen!
Will begrüsste mich herzlich mit einer Umarmung und bot mir eine kleine Führungs durch das Schiff an. Ich lehnte danken ab, da ich mich noch bei Justin vorstellen wollte. Mittlerweile hat er sich von seiner Mutter gelöst und beobachtete mich mit interessiertem Blick. Ich rief ihn zu mir und als er näher kam fragte er mich:

 "Wer bist du? Du siehst komisch aus"

"Ahoi Justin. Du brauchst keine Angst haben. Ich bin CAPTAIN Jack Sparrow und ein alter Freund deiner Eltern. Aber wenn du willst können wir auch Freunde sein und du darfst natürlich Jack zu mir sagen. Siehst du das Schiff da drüben? Das ist die Black Pearl und sie ist mein grosser Schatz. Wenn du willst, können wir sie später gemeinsam anschauen, aber zuerst muss ich wissen ob du alt genug dafür bist." Ich zwinkerte ihm zu. Der Kleine war mir sofort sympathisch, denn seine Eltern waren wirklich tolle Menschen. 

"Die ist aber toll! Kann ich dann auch damit fahren? Ich bin erst zehn Jahre alt. Meinst du, ich bin genug alt dafür?" sagte er und grinste mich schief an.

"Justin, ich bin mir sicher, dass du genug alt bist, damit du das nächste Mal mit der Black Pearl segeln darfst. Jetzt ist aber wirklich Zeit schlafen zu gehen." Mischt sich seine Mutter ein.

"Nein Mama! Ich will aber nicht. Schlafen ist so öde!" Dabei rieb er sich die Augen.

"Ich sehe doch das du müde bist und Morgen ist wieder ein Tag."

"Na gut. Vielleicht hast du ja Recht Mama. Gute Nacht Jack und schlaf schön! Sehen wir uns bald wieder?" fragte er mich mit einem hoffnungsvollen Blick.

"Gute Nacht Kleiner! Ich werde dafür sorgen, dass wir uns wiedersehen." raunte ich und wuschelte ihm zum Abschied durch sein Haar. Justin ging hopsend  in seine Kajüte und nach kurzer Zeit war es in der darin dunkel.

Will, Elizabeth und ich setzen uns an einen Tisch und tranken Rum. Viel Rum. Im einigermassen nüchtern Zustand schimpfte Elizabeth noch mit Will, wegen der Sache mit Wild Rose und dem Rum. Aber als sie dann auch genug Alkohol im Blut hatte, wurde der Abend richtig lustig. Wir redeten über alte Abenteuer und philosophierten über andere Piraten. Der Überfall auf Liz wurde zum Glück nicht angesprochen und so kam es, dass wir bis in die frühen Morgenstunden einen riesen Spass hatten. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Trotzdem nagte an mir ein schlechtes Gewissen, denn wegen mir konnten sie keinen romantischen Abend geniessen. 


The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt