Kapitel 30

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Ich hatte schon drei Wochen auf diesem Schiff überlebt, aber der Aufenthalt stellte eine enorme Anstrengung für mich dar. Niemand wusste, dass ich schwanger war und sie liessen mich mehr schuften, als ihre Matrosinnen, die für das putzen zuständig waren. Zum Glück hatte die Übelkeit nach einer Woche nachgelassen, denn sonst hätten sich meine Gefährtinnen bestimmt über mein ständiges Erbrechen gewundert. Es erstaunte mich aber extrem, dass sie noch nichts von meinem Bauch mitgekriegt hatten. Er war in den drei Wochen erheblich gewachsen und man konnte ihn jetzt recht deutlich sehen. Doch niemand hatte auch nur ein Wort darüber gesagt. Auch dass ich meine Beine immer hochlagern musste, wunderte Niemanden. Mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich niemand wusste, denn für so dumm hielt ich sie nicht. Aber warum, nahmen sie mich dann einfach weiter mit, auf die Suche nach Jack? Sie könnten mich einfach am nächsten Hafen abladen und sich dann wieder um ihre Angelegenheiten kümmern. Doch eigentlich wusste ich genau, warum sie mich nicht abluden. Erstens wollten sie ihre Schuld begleichen, damit sie mich für immer los waren. Und zweitens waren einige von ihnen so verknallt in Jack, dass sie alles tun würden, um ihn wieder zu sehen. Doch nun habe ich genug nachgedacht, denn ich hatte wieder einmal eine von diesen Stunden, in denen ich mich ausruhen konnte. Auf diese Stunden freute ich mich immer besonders, da mich niemand störte und ich in Ruhe essen oder schlafen konnte. In diesen Momenten versuchte ich immer besonders viel Kraft zu schöpfen, damit ich nachher wieder die anstrengenden Arbeiten erledigen konnte. Doch jetzt hörte ich meinen Bauch knurren und mir viel auf, dass ich noch gar nicht zu Mittag gegessen hatte. Ganz langsam erhob ich mich, damit die Gefahr nicht bestand, dass mir schwarz vor den Augen wurde. So ging ich in den Raum nebenan, der nur so mit Essen vollgestopft war. Ich nahm mir einen Hühnerschenkel und biss genusshaft hinein. Dann nahm ich mir noch eine Karotte und ein Laib Brot vom Regal und trug es in meine Kajüte. Ich setzte mich auf mein Bett und begann zu essen. Erst das Huhn, dann die Karotte und zu guter letzt das Brot. Satt und zufrieden legte ich mich wieder hin und schlief ein. Ich wusste, ich konnte noch zwei  Stunden schlafen.

"Land in Sicht!" schrie jemand. Plötzlich wurde meine Kajüten Tür aufgerissen und Bella stürmte hinein. "Milena, steh sofort auf! Wird werden noch heute Abend in Tortuga anlegen. Und laut Jacks Kompass sollte er sich dort aufhalten. Also los, pack deine Sachen zusammen und mach dich bereit, um an Land zu gehen." Mit diesen Worten verlies sie meine Kammer. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Ich musste keine Stunde mehr auf diesem Schiff verbringen, geschweige denn, mich noch einmal anuistrengen. So nahm ich schnell meine Sachen und ein wenig Vorrat und packte alles in ein Segelttuch. Dieses band ich mir auf den Rücken und verlies meine Kammer zum aller letzten Mal. Doch bevor ich dies tat, streichelte ich meinen Babybauch und flüsterte leise: " Bald sehen wir Daddy wieder!"

Ich hatte recht, nicht einmal mehr eine Stunde verging, bis wir in Tortuga das Schiff anlegten. Ich hatte erwartet, dass die Mädchen Jack unbedingt sehen wollten und mitkommen würden. Doch ich hatte mich getäuscht; alle blieben an Deck. Ich vermutete, dass Bella ihnen befohlen hatte, auf dem Schiff zu bleiben. Als ich sie erwartungsvoll ansah, trat sie hervor und gab mir Jacks Kompass zurück. Dann sagte sie:

"So Milena, die Reise für dich ist vorbei und wir müssen dich hier absetzten. Der Kompass hat uns hier hin geführt und die restliche Reise musste du jetzt alleine meistern. Nun sind wir dir nichts mehr schuldig und ich denke, wir werden uns nicht mehr so schnell wiedersehen. Ich bin dir dankbar, dass du dich so gut an meine Regeln gehalten und uns nicht ins Schwierigkeiten gebracht hast. Du darfst nun gehen. Oder willst du noch etwas sagen?" fragte sich mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich nickte:

"Ja, ich will noch etwas sagen. Ich will euch danken, dass ihr mich mitgenommen habt. Und es tut mir leid, dass ich euch dazumal im Stich gelassen habe. Nun wünsche ich euch noch ein schönes und erfolgreiches Leben. Lebt wohl!" Mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte schon das Schiff verlassen, als Bella noch mal meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah sie fragend an.

"Wir wissen, dass du schwanger bist. Viel Glück mit Jack und dem Kind." Sagte sie ausdruckslos, doch ich war mir sicher, ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen zu haben. Ich blieb einen Moment ein wenig geschockt stehen, denn das war irgendwie peinlich. Doch dann konnte ich mich von meiner Starre lösen und murmelte ein undeutliches Danke. Ich wollte nichts wie weg, darum stürmte ich vom Schiff herunter und rein in Tortuga. Doch weit kam ich nicht, denn es ist nicht die beste Idee, als schwangere schnell zu rennen. Schon nach einem kurzen Augenblich blieb ich stehen und atmete schwer. Als ich wieder einigermassen normal atmete, blickte ich über meine Schulter, doch ich konnte keine mir bekannte Person erblicken. So beschloss ich, dem Kompass zu folgen. Der brachte mich in Jacks Lieblingsbar und langsam erhöhte sich mein Herzschlag. Würde ich Jack in wenigen Augenblicken gegenüberstehen? Ich trat in die Bar und sah mich erwartungsvoll um. Doch ich konnte niemanden erkennen, dem Jack glich. So ging ich in die Bar, da er sich dort am liebsten aufhielt. Als ich näher kam, machte mein Herz einen Freudensprung. An der Bar sass tatsächlich Jack und trank Rum, dabei lag sein Kopf auf dem Bartresen. Er war wahrscheinlich völlig weggetreten oder schlief. Das Problem war, ich sah ihn nur von hinten und konnte so nicht sehen, ob seine Augen offen waren. Ich konnte mich nicht mehr halten, rannte zu ihm und klopfte ich ihm auf den Rücken. Nach ein paar Versuchen, erwachte er endlich. Er drehte sich um und sah mich an.

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr! Und danke für 4000 Reads! Ihr seid unglaublich❤️! Aber ich bitte euch trotzdem noch eure Meinung wegen dem zweiten Buch in die Kommentare zu schreibe. Bis jetzt liegt Envy has no Limits vorn! Aber ihr könnt es immer noch ändern. Ich bitte alle, die noch nichts in die Kommentare geschrieben habe, eure Meinung zu schreiben! Ich habe da noch so eine Idee, die euch gefallen wird. Aber mehr dazu, sage ich erst, wenn das letzte Kapitel erschienen ist...


The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt