Kapitel 27

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Milenas Sicht

Mir ging es schlecht. Richtig schlecht. Ich glaube, so schlecht ging es mir noch nie. Nicht einmal, als Mom starb. Zack, da waren wir wieder beim Thema. Mich beschlich einfach immer wieder das Gefühl, einen riesen grossen Fehler gemacht zu haben. Aber nicht den Fehler, ihm nicht zu glauben, sondern den Fehler ihn gehen zu lassen. Ehrlich gesagt glaube ich immer noch, dass er meine Mutter getötet hat, es aber einfach nicht mehr wusste. Das tönt schrecklich und es ist auch schrecklich, aber ich kann mir das bei ihm sehr gut vorstellen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschen er auf dem gewissen hat. Trotzdem wusste ich, dass er niemals eine Menschen grundlos töten würde. Es musste eine Grund gegeben haben, aber den wusste ich einfach noch nicht. Was mir auch jedes mal einen Stich in Herz verpasst, ist die Tatsache, dass er mich einfach, ohne um mich zu kämpfen, verlassen hat. Das tat richtig weh, weil es einfach nichts Jacks Art war. Doch er wusste genau so wie ich, dass wir Abstand brauchten. Nun hatten wir diesen Abstand und ich vermisste ihn brutal. Nicht nur ihn bei mir, nein auch seine Art wie er ging. Seine Ausstrahlung, sein Lachen, seine Atem, sein Herzschlag. Ja ich vermisste sogar sein Rülpser, nach dem er eine Flasche Rum getrunken hatte. Es war verrückt, wie sehr man einen Menschen lieben und vermissen konnte. Das merkte ich immer und immer wieder. Jedes mal, wenn ich an all seine wunderbaren Eigenschaften dachte, fragte ich mich, ob er in diesem Augenblick auch an mich dachte. Ob er überhaupt noch an mich dachte, oder nur mit einer Flasche Rum in irgendeiner Bar, in irgendeinem Kaff, Irgendwo auf dieser Welt sass. Ich wusste nichts von ihm, nicht wo er sich befindet oder wie es ihm ging. Ich wusste nicht, ob er noch lebte oder irgendwo halb verfault auf dem Boden herum lag. Das einzige, das ich von ihm hatte war sein Kompass. Der kleine Gegenstand, der er mir beim Abschiedskuss gegeben hatte, war der Kompass. Ich wusste genau was ich mit ihm machen müsste. ich könnte meinen Jack mit diesem Kompass finden, den er zeigt immer auf dass, das man am meisten will. Und das war eindeutig Jack. Warum ich nicht schon längst aufgebrochen war um ihn zu suchen, wusste ich nicht. Es war eine innere Stimme die mir sagt,, ich soll noch warten.

Mit meinem Vater hatte ich es auch nicht besonders gut. Ich hatte ihn viel anders in Erinnerung, viel fröhlicher und lebhafter. Er war so lange allein, da wunderte mich das nicht aber es war trotzdem schade. Wahrscheinlich war er einfach mit mir überfordert. Mir war es recht, so konnte ich ungestört alleine sein und nachdenken. Doch nicht nur die Sache mit Jack und meinem Dad beschäftigte mich, ich hatte manchmal solche Schwindelanfälle oder dann wurde mir auf einen Schlag ganz übel. Aber das lustige war, in anderen Momenten hatte ich richtige Glücksgefühle und extremen Heisshunger. Mein Vater hat mich auch schon komisch angesehen, als ich seinen halben Vorrat aufgegessen haben. Mir war ziemlich bewusst, dass das keine Krankheit war. Doch war ich wirklich schwanger? Ich musste mir eingestehen, das die Chance, dass ich ein Kind in mir trage sehr gross war. Meine Regel ist schon ein mal ausgefallen und ich hatte einen angeschwollenen Bauch. Zuerst dachte ich , das kam vom vielen essen, doch als immer mehr Anzeichen kamen, wurde mir bewusst das ich schwanger sein könnte. Nun glaube ich es sogar, weil nichts spricht mehr dagegen. Meinem Vater hatte ich natürlich noch nichts gesagt, doch wenn ich länger hier blieb, würde er es ziemlich schnell merken. War ich wirklich bereit für ein Kind? Ich meine ich bin noch so jung, abgesehen von dem, bin ich gerade allein und der Vater treibt sich irgendwo auf diesen sieben Weltmeere herum, ohne zu Wissen, das er Vater wird. Die Karten für mich und mein Baby standen nicht gut. Eins war mir klar, das Kind wird mit beiden Elternteile aufwachsen und dafür ging ich über Leichen. Doch wie soll ich das ganze meinem Vater erklären? Ihm nichts erzählen ist ein Tabu. Dass er nachher noch mehr enttäuscht sein wird, brauchte ich ja gar nicht zu erwähnen. Das seine eigene Tochter mit dem Mörder seiner Frau ging war ein Schlag ins Gesicht. Aber die Tatsache, das sie ein Kind von ihm in sich trägt und sie vielleicht eines Tages heiraten, ist ein Schlag ins Grab. Doch mein Vater liess sich nicht so schnell ins Grab bringen. Das er auch diese Nachricht überleben wir, war ich mir sicher. Doch werde ich und das Kind auch überleben? Ich dachte immer, ich kannte meinen Vater, doch jetzt könnte ich vor ihn stehen und sagen das ist ein Fremder. Ich wusste nicht wie stark er sich verändert hatte und zu was er fähig war.  



The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt