Kapitel 33

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"Milena, was ist eigentlich der andere Grund, warum du zurück gekommen bist?"

Sie drehte sich um und sah mir in die Augen. Dann nahm sie meine Hand und führte sie an ihren gewölbten Bauch. Moment, habe ich gerade von einem gewölbten Bauch geredet? Sie ist doch nicht... doch noch bevor ich etwas sagen konnte, bestätigte sie meinen Verdacht.

"Ja, du wirst Vater, Jack!" sagte sie voller Glück. Mir blieb die Spucke weg und ich spürte, wie sich ein überwältigendes Gefühl in mir ausbreitete. Das Gefühl von unglaublichem Glück. Ich brachte kein Wort raus, da ich so überwältigt war. Wahrscheinlich sah ich gerade ziemlich bescheuert aus, doch das war mir vollkommen egal. Ich meine Halleluja, ich werde Vater! Ich sah abwechselnd in Milenas Augen und auf ihren Bauch. Ich hatte die tollste Freundin, die man sich wünschen konnte und in ihr wächst ein wunderbares Kind, das ich beschützen werde, wie mein Augapfel. Nein, eigentlich war mir mein Augapfel egal. Ich werde es beschützen wie die Pearl, Milena und mein Herz zusammen. Das schwor ich mir.

"Jack, sag doch etwas." flüsterte Milena. Sie sah nicht mehr ganz so glücklich aus, vielleicht weil sie dachte, dass ich es nicht toll finden würde, Vater zu werden.

"Prinzessin, ich weiss nicht, was ich sagen soll, es ist unglaublich. Ich bin glücklich wie noch nie zuvor! Ich freue mich unheimlich und ich werde dich und das Kind beschützen und lieben. Ich werde Vater!" schrie ich und packte Milena. Dann hob ich sie hoch und wirbelte sie im Kreis. Sie kreischte, doch hatte sichtlich Freude daran.

" Ha.. halt Jack, lass mich runter! Das ist doch nicht gut für das Kind." kicherte sie. Sofort setze ich sie ab und sie schwankte auf das Bett zu. Ich setze mich neben sie und nahm ihr Hand.

"Wie lange denkst du, geht es noch, bis es auf die Welt kommt?"

"Ich denke ich bin Ende sechsten, oder Anfangs siebten Monat schwanger. Das würde heissen, es geht noch gut zwei Monate. Warum fragst du?"

"Ich überlege gerade, was ich noch alles für den oder die Kleine besorgen muss und wie lange es dauert bis ich diese Sachen zusammen habe."

"Jack, wir brauchen nicht viel für das Baby. Wir brauchen hauptsächlich viele Tücher. Mit diesen können wir es dann kleiden und einwickeln. Es darf natürlich in unserem Bett schlafen und wenn es dann alt genug ist, kannst du immer noch ein Bettchen aus Holz bauen. Wir müssen einfach unser Essen, das wir normalerweise essen, zermantschen.  Spielsachen brauch es nicht, da es auf See sowieso genug interessant ist. Du musst dann einfach aufpassen, wann du Rum trinkst, weil Kinder dürfen nicht Rum trinken. Ist das klar? Kein Alkohol für Kinder. Was natürlich auch noch ist, wir brauchen einen Pirat, der rund um die Uhr auf das Kind aufpasst, wenn wir mal beschäftigt sind. Wir sollten die ganze Pearl Baby sicher machen. Das wichtigste ist aber, dass wir erstmal Jahre lang kein Schiff plündern und auch keine Angriffe auf andere Schiff durchführen können. Wir müssen im ganzen Piratenreich verbreiten, dass wir bald ein Kind an Deck der Pearl haben werden und darum kampfunfähig sind..." Sie redete noch weiter, doch ich hörte ihr nicht mehr zu. Sie war wieder völlig in ihrem Element, planen und reden. Ich stellte mir die ganze Situation vor: Ich mit einem Baby im Arm, an der Reling der Pearl. Neben mir Milena. Die Sonne geht unter und eine leichte Briese weht uns durch die Haare. Ein perfekter Moment. Doch schnell wurde ich wieder in die Wirklichkeit geholt.

"Hast du mir überhaupt zugehört?" fragte mich Milena vorwurfsvoll.

"Natürlich", erwiderte ich, "wie wäre es, wenn wir hier wieder Ordnung machen, alle Tücher weit und breit einsammeln und uns dann mit der Pearl davon machen?"

Sie nickte begeistert und stand auf. Wir hatten in kürzester Zeit aufgeräumt und alle Tücher im Haus zusammen gesucht. Es waren aber weniger als gedacht, so beschlossen wir, in den Gastbetrieben Tortugas noch nachzufragen. Gesagt, getan.

Vor dem ersten Gasthaus in Tortuga blieben wir stehen. Es sah heruntergekommen aus, doch wir liessen uns davon nicht abschrecken und gingen rein. Drinnen sah es nicht besser aus und es roch scheusslich. Wir gingen an den Empfang und fragten nach Leintücher oder sonstige Tücher, die sie nicht mehr brauchten. Doch die Piratin hinter den Tresen schüttelte nur müde den Kopf. Wir dankten und verliessen die Unterkunft mit schnellen Schritten. Als ich wieder einigermassen klare Luft einatmen konnte, ging es mir gleich besser.  Nun gingen wir zum nächsten Gastbetrieb. Dort hatten wir mehr Glück und eine nette Dame gab uns zwei Tücher, die eine optimale Grösse hatten. Wir dankten ihr glücklich und sie lächelte höflich. Die Suche ging weiter doch bei den nächsten beiden Bertrieben hatten wir keinen Erfolg. Wir wurden sogar blöd angemotzt, ob wir denn keinen Respekt haben und sogar hier um Tücher bettelten. Wir sagten nichts dazu und verliessen das Gebäude wieder. Jetzt haben wir nur noch zwei Chancen, welche die beliebtesten Unterkünfte in ganz Tortuga und bekannt für ihre Gastfreundlichkeit sind. Ein kleiner Hoffnungsschimmer wächst in mir, denn wir hatten eigentlich immer noch zu wenig Tücher. Wir gingen in die erste Unterkunft und sofort kam ein angestellter Pirat auf uns zugelaufen. Wir fragten nach ein paar Tücher und er brachte uns tatsächlich fünf grosse und drei keine alte Leintücher. Wir waren sprachlos und dankten ihm von Herzen. Jetzt hatten wir theoretisch genug Tücher, doch wir konnten es nicht lassen und gingen noch ins andere Motel . Die gaben uns tatsächlich auch sechs kleine und zwei grosse Tücher. Wir dankten auch ihnen und verliessen das Motel. Dann machten wir uns auf den Weg zur Pearl.

"Ist beeindruckend, wie verschieden hilfsbereit die Piraten in Tortuga sind. Hätte ich jetzt nie gedacht und es ist wirklich sehr nett, dass sie uns so viele Tücher geschenkt haben. Wir sollten ihnen einmal einen Besuch abstatten, wenn das Baby da ist." sagte Milena. Ich nickte und ging schneller, da wir gleich bei unserem Schiff waren. Ich bog um die Ecke und es schaukelte da friedlich vor sich hin. Ich musste lächeln, meine Pearl war immer wieder ein schöner Anblick. Kaum auf Deck, weckte ich meine Crew und gab Befehl für das Anker lichten.  Milena war bereits in der Kajüte verschwunden. Ich beschloss, das Schiff aufs offenen Meer zu steuern und dann mich zu Milena zu gesellen.

Als das Schiff auf offener See fuhr und keine Gefahr drohte, ging ich in die Kajüte und zündete eine Öllampe an. Das Licht erhellte den Raum und ich sah Milena auf dem Bett schlafen. Sie sah friedlich aus und sofort musst ich lächeln. Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen liess, merkte ich, dass sie alle Tücher schön ordentlich gefaltet hatte und in einen Kommode gelegt hatte. Ich setzte mich aufs Bett und zog meine Stiefel und meinen Hut ab. Dann legte ich mich neben Milena und kuschelte mich ganz nahe an sie. Meine Hand fuhr über ihre Haare und sie schnurrte leise. Ich musste lachen. Ich hatte meine kleine Prinzessin wieder und ich werde sie nicht mehr so schnell gehen lassen.  

  






The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt