"Du hast meine Mutter umgebracht Jack!"
Fassungslos sah ich ihr in die Augen. Scherzte sie? Nein, unmöglich würde sie das lustig finden. Ich probierte irgendwas aus ihren Augen zu lesen, aber da war nur blankes Entsetzen, Trauer und Wut. Dass was sie eben gesagt hatte, konnte unmöglich stimmen. Ich würde mich doch daran erinnern und ich würde es nicht fertig bringen, eine Frau zu töten, die ein kleines Kind hatte.
"Milena das muss ein Missverständnis sein.." flüsterte ich, doch sie unterbrach mich schluchzend.
"Hast du es getan Jack? Hast du wirklich meine Mutter getötet?"
"Ich weiss es nicht! Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, aber ich glaube nicht." Musste ich traurig zugeben. Ich wusste, das war nicht die beste Antwort aber es war die Wahrheit. Was konnte ich sonst sagen? Ich wusste es wirklich nicht mehr und etwas zu behaupten, dass ich nicht wirklich wusste war auch unfair. Nun war auch klar, warum Mr. Smith so wütend auf mich war. Aber ehrlich gesagt, hatte ich extrem Respekt vor ihm. Denn wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich diese Person kurzer Hand umgebracht.
"Jack es tut mir leid, aber du musst gehen. Und bitte such nicht nach mir" schluchzte sie. Sie erstickte fast als sie das sagte, denn die Tränen strömten jetzt wie Bäche ihr Wagen runter. Ich wischte ihr wortlos die Tränen von den Wangen. Irgendwie habe ich gewusst, dass das kommen würde und ich wusste auch, das es nichts bringen würde zu betteln und zu flehen. Ich musste sie hier bei ihrem Vater lassen. Es war nicht so, dass ich nicht für sie kämpfte. Aber diesen Kampf würde ich nicht gewinnen und ich wollte es Milena nicht noch schwerer machen, denn ich sah das es sie quälte. Ich nickte nur und stand wortlos auf. Ich hatte beschlossen gleich jetzt abzureisen, damit ich das Pferd noch zurück bringen konnte. Vielleicht schien es so, als ob ich so schnell wie möglich von ihr weg wollte. Aber das war überhaupt nicht so. Ich ertrage es nur nicht, sie so gequälte zu sehen. Ausserdem hatte ich das Gefühl, das es ihr besser gehen würde, wenn ich nicht mehr bei ihr war. Sie brauchte jetzt Zeit, genau so wie ich. Und wer weiss, vielleicht sucht sie ja irgendwann nach mir.
Jetzt stand ich direkt vor ihr. Ich zog sie in eine Umarmung und versuchte mit aller Kraft die Tränen zurück zu halten. Doch es gelang mir nicht. Schon nach mehreren Sekunden strömte nun auch meine Tränen meine Wangen runter. Wir standen sicher zehn Minuten einfach nur da, umarmten uns und weinten uns gegenseitig voll. Als meine Schulter vollständig durchnässt war, löste ich mich von ihr. Dann drückte ich ihr noch schnell eine Kuss auf ihren Scheitel und flüsterte:
"Ich liebe dich!" Doch anstatt mir zu antworten, warf sie ihre Arm um meine Hals, sie zog mich an sich und begann mich stürmisch zu küssen. Wenn die Situation nicht so traurig gewesen wäre, hatte ich fast gelacht. Das war meine kleine Prinzessin, genau so wie ich sie kannte und liebte. Doch jetzt musste ich sie verlassen, vielleicht für immer. Natürlich erwiderte ich den Kuss und das war die perfekte Gelegenheit ihr etwas zu zustecken. So lies ich den kleinen Gegenstand in ihre Manteltasche gleiten. Glücklicherweise hatte sie nichts bemerkt und ich wünschte mir, dieser Kuss würde nie enden. Doch das war nicht so, nach wenigen Sekunden, die mir viel zu kurz vorkamen, lösten wir uns voneinander.
"Ich liebe dich auch" flüsterte sie. Ich brach nur ein leichtes Lächeln zu Stande, doch ich merkte, wie mir eine Träne langsam meine Wange runterlief. Milena küsste sie weg und ich sah ihr noch einmal lange in die Augen. Dann drehte ich mich um und lief zum Pferd. Ich band es los und schwang mich auf seinen Rücken. Ich ritt ein paar Schritte, musste mich aber trotzdem noch ein letztes Mal nach ihr umdrehen. Sie stand da, so allein. Sofort fragte ich mich, ob ich wirklich gehen sollte. Doch ich gab mir eine Ruck und winkte ihr als Abschied zu. Ich hatte meine Entscheidung getroffen und so war es besser für sie. Nun musste ich mich wieder von ihr abwenden, den das Pferd hatte sich selbständig in Bewegung gesetzt. Es spürte irgendwie, dass es wieder nach Hause darf, denn nun ging es im Eiltempo den Hügel herunter. Das war richtig gut, den so konnte ich keine fünf Sekunden an Milena denken, ohne das ich runtergeflogen wäre.
Schon nach kurzer Zeit sind wir wieder bei dem Gatter angekommen, bei dem ich das Pferd gestohlen habe. Ich öffnete die Gattertür und ging mit dem Pferd auf die Wiese. Dort nahm ich ihm das Halfter ab und lies das Pferd frei. Es war sichtlich erleichtert wieder in seinem Gehege zu sein, denn es sprach vergnügt herum. Ich lies ihn in Ruhe und machte mich leise aus dem Staub. Nun musste ich nur noch meine Crew finden und wir konnten los segeln. Ich hatte die Vermutung, das sie immer noch in der Fischerhütte waren.
Und tatsächlich, als ich die Fischerhütte betrat, sahen mich mehrere duzend Augen an. Ein paar richteten reflexartig ihr Waffe auf mich. Ich hob ebenfalls die Arme reflexartig in die Höhe doch schrie den Männern zu, dass sie ihre Hintern bewegen sollen. Nach mehreren Minuten waren alle einigermassen wach und traten aus der Hütte. Sie liefen wie verstörte Hühner auf die Black Pearl zu und betraten das Deck, um ihr Posten einzunehmen. Ich wollte eigentlich nur ungestört alleine sein. Doch ohne einen Captain war die Crew aufgeschmissen. Sie brauchten einen Befehl.
"Kurs auf Tortuga!"Schrie ich, so das es sicher jeder hören konnte und es keine weiter Fragen gab. Das war das Letzte was ich heraus brachte. Ich stürzte in die Kabine, damit niemand sah, wie ich weinend zusammenbrach.
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The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FF
FanfictionStell dir vor du bist gerade daran dein Leben auf hoher See irgendwie in den Griff zu bekommen, und plötzlich verirrt sich das Mädchen deiner Träume auf dein Schiff. Genau das passiert dem berühmten Captain Jack Sparrow! Er verliebt sich in eine Fra...