Er drehte sich um und sah mich an.
"Wer bist du?" fragt er mich lallend und spuckte mir dabei ins Gesicht. Sofort wich ich zurück. Das war nicht Jack. Das war irgendein betrunkener Dreckskerl, den ich eben gerade aufgeweckt hatte. Jetzt hatte ich ein Problem, denn er stand schon auf und kam auf mich zu. Ich schlüpfte aber geschickt durch die Menschenmenge um ihn abzuhängen. Es gelang mir ohne Probleme, denn er war so voll, dass er sicherlich rechts nicht von links unterscheiden konnte. Der Kompass war mir aber noch ein Rätsel. Warum hatte er mich zu dieser Bar geführt, obwohl Jack sich nicht hier befand? Erst jetzt viel mir etwas auf. Ich hatte fürchterlichen Durst und das hat der Kompass erkannt. Darum hat er mich zur Bar geführt. Mit schnellen Schritten ging ich wieder Richtung Bar, um mir etwas trinkbares zu bestellen. Als ich dort ankam und mich setzte, stellte mir der Barkeeper schon Rutine mässig ein Flasche Rum vor die Nase. Mir platze der Kragen und ich schrie ihn an:
"Hast du eigentlich keine Augen im Kopf? Siehst du nicht, dass eine hochschwangere Frau vor dir steht? Oder bist du einfach so doof und weisst nicht, dass man einer schwangeren Frau kein Alkohol gibt? Jetzt gib mir sofort ein Glas Wasser, oder ich schmeiss dir die Flasche Rum an den Kopf. Aber Dali!" Der Barkeeper sah mich geschockt an und nahm die Flasche sofort wieder an sich und gab mir ein grosses Glas Wasser. Ich lehrte es in einem Zug und knallte es auf den Tresen. Dann machte ich mich aus dem Staub um mich wieder auf die Suche nach Jack zu machen. Zu meinem Schrecken, musste ich feststellen, dass mir so ziemlich alle Gäste der Bar zugehört hatten. Umso schneller verschwand ich aus dem Laden und als ich wieder an der frischen Luft war, musste ich erst mal richtig durchatmen. Das tat gut und ich konnte mich wieder konzentrieren. Ich wusste echt nicht, warum ich vorher so schnell die Fassung verloren hatte. Es lag einfach ein grosser Druck auf mir und ich wollte Jack einfach wieder bei mir haben. Ich vermisste ihn so sehr, aber ich hatte das Gefühl, ihn bald wieder in meine Arme schliessen zu dürfen. Darum orientierte ich mich jetzt wieder nach dem Kompass und der brachte mich in eine ganz verlassenen Ecke von Tortuga. Ich sah mich um, doch ich konnte nirgendwo eine Menschengestalt ausmachen. Hatte mich der Kompass schon wieder in die Irre geführt? Doch dann bewegte sich etwas in einer Ecke, die nicht belichtet war. Dann bewegte sich die Person noch mal, doch dieses mal stöhnte sie gequält. Ganz langsam ging ich auf sie zu, weil ich nicht wusste, ob es Jack war. Doch als ich ein rotes Stirnband und einen langen Mantel im schwachen Licht sah, fing ich an zu rennen. In kürzester Zeit war ich bei ihm und tatsächlich, es war Jack!
Doch er sah schrecklich aus. Er war gerade noch so bei Bewusstsein und ich hob seinen Kopf auf meinen Schoss, dann öffnete er seine Augen. Zuerst geschah gar nichts. Doch dann riss er sie auf und flüsterte meinen Namen. Ich lächelte, doch dann war er schon wieder weg und ich musste zusehen, wie ich den halb toten Jack in Sicherheit bringen konnte. Mir kam das alte Haus meiner Tante in den Sinn. Es war in der Nähe, vollkommen eingerichtet und unbewohnt. Anderseits könnte ich ihn auch auf die Black Pearl bringen, doch das machte gerade wenig Sinn, weil ich da nicht die richtigen Mittelchen hatte. Ausserdem ist es dort nicht so warm wie in der Hütte meiner Tante. So beschloss ich, ihn dort hin zu bringen. Doch ich hatte unmöglich die Kraft ihn dort selber hin zu schleppen. Ich musste Hilfe holen und mir kam da gerade jemanden in den Sinn. Ich liess Jack ungern allein, aber ich musste. So rannte ich in die Bar, mit dem bescheuerten Barkeeper. Ich ging geradewegs auf ihn zu und er sah mich schon ehrfürchtig an. Ich musste leicht grinsen und sagte ihm:
"So mein Herr, du kannst dich für die bescheuerte Aktion vorhin revangieren. Du hilfst mir jetzt meinen Freund in eine Hütte hier in der Nähe zu tragen. Hast du verstanden?" Fragte ich ihn. Doch das war keine Frage, sondern eher ein Befehl. Er nicke nur verstört und kam tatsächlich, ohne einen Kommentar abzugeben, mit. Ich brachte ihn zu Jack und er hob in hoch. Ich hatte Glück, dass der Barkeeper ein recht muskulöser Mann war. Denn es schien, als ob ihm das Gewicht von Jack nichts ausmachen würde. Auch als wir von der Haustür standen, zeigte er keine Anzeichen von Schwäche. Er trug ihn bis ins Haus und legte Jack dort auf das Bett. Diese war zwar schon ein wenig staubig, aber das war im Moment egal. Ich dankte dem Herrn und wollte ihm sogar Geld geben, doch der lehnte ab und entschuldigte sich nochmal für die Aktion in der Bar. Ich entschuldigte mich ebenfalls und er wünschte mir noch viel Glück mit dem Kind und Jack. Dann war er auch schon weg und ich musste mich unbedingt um Jack kümmern.
Jack war immer noch ohnmächtig. Als ich das Licht anmachte, musst ich einen Schrei unterdrücken. Jack sah mehr als nur schlimm aus. Er war völlig ausgehungert, extrem schmutzig und roch bestialisch. Seine Lippen waren aufgeplatzt und seine Haut aufgerissen. Von seinen Kleidern und Haaren ganz zu schweigen. Sein Körper war eiskalt und ich hatte angst, er würde gar nicht mehr leben. Doch ich hörte, das regelmässige atmen und das beruhigte mich. Nun musste ich mir überlegen, wie ich ihn am schnellst wieder einigermassen gesund pflegen konnte. Ich nahm mir vor, ihn zuerst zu waschen, damit dieser Gestank endlich verschwand. Dann würde ich ihm etwas zu essen machen, damit er satt wurde. Ich werde ihm die Haare wieder machen und während er isst, werde ich seine Kleider waschen. Doch das schwierigste wird sein, ihn aus seiner Ohnmacht zu holen. Und wenn er dann mal wach ist, wird er alles wissen wollen und wahrscheinlich wollte er zuerst reden. Doch das kam nicht in Frage. Er musste zuerst wieder aussehen und sich fühlen wie ein Mensch. Also machte ich mich an die Arbeit. Das wach kriegen, war nicht mal so schwierig. Ich habe ihn einfach wachgeküsst und ihm dann gesagt, dass ich ihm erst alles erkläre, wenn ich fertig war. Das hatte gewirkt und so konnte ich ihn ohne Probleme baden und ihm zu essen geben. Ich habe seine Kleider gewaschen und seine Haare entknotet. Dabei ist er fast eingeschlafen und ich glaube, dass er keine Kraft hatte, mir heute noch zu zuhören. Er hatte während der ganze Prozedur fast kein Wort gesagt. Wahrscheinlich war er noch benommen von dem ganzen Alkohol, den er vermutlich zu sich genommen hatte. Es wunderte mich, das ihm mein grosser Bauch noch nicht aufgefallen war, aber ich glaube, er war einfach noch zu wegetreten. Gleich nach dem Essen brachte ich ihn ins Bett und legte mich gleich daneben. Er umfasste meinen Bauch und murmelte schlaftrunken:
"Was ist den das?" Ich musste grinsen aber flüsterte:
"Dass wirst du morgen erfahren." Er nickte nur und schlief dann ein.
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The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FF
FanfictionStell dir vor du bist gerade daran dein Leben auf hoher See irgendwie in den Griff zu bekommen, und plötzlich verirrt sich das Mädchen deiner Träume auf dein Schiff. Genau das passiert dem berühmten Captain Jack Sparrow! Er verliebt sich in eine Fra...