Kapitel 7

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Jack's Sicht
Ich sah, wie Milena die Tränen nur so über die Wangen liefen. Langsam legte ich meine Arme um sie und sie lehnte sich an meine Schulter. Dieser Moment war sehr berührend. Ich verstand nicht ganz, warum sie weinte. Aber soviel ich verstanden hatte, konnte sie es nicht ertragen, dass sie nicht wusste, ob ihr Vater noch lebte oder nicht. Ausserdem beschäftigte sie, dass sie von Gibbs so diskriminiert wurde. Sie kam sogar zu mir und hatte mich darauf aufmerksam gemacht, doch ich nahm sie nicht ernst. Ich war so ein Idiot und hatte es nicht gemerkt, dass es ihr so schlecht ging. 

In der Vergangenheit erzählte sie mir, dass sie auf einem reinen Frauenschiff gelebt hatte und die Gespräche mit ihren Freundinnen vermisste. Ausserdem war sie es sich nicht gewohnt, um so viele Männer herum zu leben. Sie meinte, dies würde sie sehr verunsichern und sie hatte Mühe damit umzugehen. Sie so weinen zu sehen, zerriss mir fast das Herz. Meine Schulter war schon durchnässt von ihren Tränen. Doch ich hielt mein Arm immer noch schützend um sie. Diese Frau, die ich jetzt weniger als einen Monat kannte, wurde mir wichtiger als jede andere Person in meinem Leben. Gut, besonders viele Menschen gab es nicht in meinem Leben, die mir wichtig waren. Trotzdem war sie mir wichtiger, als ich mir selber. Das musste Etwas heissen. Noch nie verspürte ich so viele Gefühle für einen Menschen. Das machte das Ganze auch so gefährlich. Wenn Jemand erfährt, dass ich für Milena über Tote gehen und ihr die Sterne vom Himmel holen würde, waren wir Beide in Lebensgefahr. Ich durfte mir gar nicht ausmalen, wie ich reagieren würde, wenn Jemand Milena entführte.

So sehr es auch schmerzte, Niemand durfte meine Gefühle für sie erfahren. Wahrscheinlich war es sowieso schon zu spät. Aber ich musste mir Mühe geben, den Eindruck nicht noch mehr zu verstärken. Ich hob meinen Blick und sah sie an. Sie war so wunderschön. Wie hatte ich einen Engel wie sie nur verdient? Trotz nassen Wimpern und geröteten Augen sah sie in diesem schimmernden Licht bezaubernder aus den je. Ihr Körper bebte nicht mehr so stark. Er wurde nur noch selten von einem Schluchzer erschüttert. Ihre Augen waren geschlossen, da sie sicher erschöpft war. Mir wurde plötzlich klar, dass ich mir etwas einfallen lassen musste, sonst werde ich eines Morgens aufwachen und sie wird nicht mehr auf meinem Schiff sein. Das wollte ich verhindern, denn seitdem ich sie kannte, war mein Leben um vieles schöner. Ich konnte und wollte sie nicht verlieren. Sie war mein Ein und Alles. 

Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und sie entspannte sich langsam. Ein leises Danke verliess ihre Lippen und ich nickte. Noch immer beschäftigte mich der Gedanke, wie ich die Lage auf dem Schiff verändern konnte, damit Milena bei mir blieb. Plötzlich raschelte es hinter uns im Gebüsch.

"Jack? Milena? Kommt ihr, oder seit ihr etwa gerade zu beschäftigt?" 

Ich zuckte zusammen und auch Milena erschrak sehr. Jetzt war Gibbs eindeutig zu weit gegangen. Wütend stand ich auf und Milena fiel von meinem Schoss. Dies schien sie aber nicht zu stören, denn sie kochte vor Wut. Zusammen stampften wir in Richtung Dschungel.
Als wir beim Rest der Crew ankamen, gab es mir den Rest. Ich konnte nicht glauben was ich da sah. Diese Affenhirne sassen auf dem Boden und tranken Rum. Woher zu Hölle hatten sie diesen Rum? Das war eindeutig der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. 

"Seit ihr eigentlich total bescheuert?! Ihr trinkt Rum, von dem ich nichts weiss, und kommt dann auch noch auf die Idee, Milena und mich zu hinterfragen? Habt ihr gewusst, dass sie wegen euch unsensiblen Vollpfosten weint. Niemand ist gekommen, um nach uns zu sehen. Ich finde das eine Schweinerei. Als Crew sollte man eindeutig besser zusammenhalten. Jetzt muss ich aber unbedingt wissen, woher dieser Rum kommt." rief ich aufgebracht.

Alle sahen mich ziemlich schockiert an. Sogar Milena schien noch mehr eingeschüchtert zu sein, als vorher schon. Das wollte ich natürlich nicht, aber diesen Männern und Angelica mussten die Leviten gelesen werden.

"Captain, es tut uns außerordentlich leid und wir wollen uns von Herzen entschuldigen. Wir waren der Meinung, sie wollen mit der reizenden Milena alleine sein. Aber was den Rum angeht, würden wir ihnen gerne einen hervorragenden Fund präsentieren. Wir haben eine versteckte Falltür im Boden gefunden. Später hat sich herausgestellt, dass es ein Rumversteck ist. Dieser Bunker ist randvoll gefüllt mit Flaschen und Fässern von Rum!" Mr.Gibbs deutete mit dem Kopf in Richtung Osten.

Das klang nach einem Fund, den wir sehr gut brauchen konnten. Besser hätte es uns nicht treffen können. Schon seit zwei Tagen war mein Rum alle und ich zerbrach mir schon den Kopf, woher ich in Mitte auf dem Ozean Nachschub hätte besorgen können. Nun war dieses Problem auch gelöst. Wir liefen wenige Meter nach Osten, bis wir an eine Falltür gelangten. Ich hob den Deckel und sah den Rum. Durch diesen Fund, konnte ich meiner Crew das Schlamassel von vorher verzeihen. Jetzt hatte ich sicher genug Alkohol für das nächste halbe Jahr. Ich schnappte mir eine Flasche und nahm einen grossen Schluck. Dann drehte ich mich lächelnd um liess meinen Blick über die Männer vor mir schweifen. Entsetzt musste ich feststellen, dass wirklich nur Männer vor mir standen. Und Angelica natürlich

Wo war Milena? Hektisch sah ich nochmals über die Truppe, um sicher zu sein, dass sie nicht irgendwo versteckt stand. Doch sie fehlte tatsächlich und ich musste feststellen, dass sonst noch Jemand fehlte. Milena und Mr. Gibbs waren weg. 

The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt