Die Tage danach verliefen einigermassen ruhig. Bis uns ein Schrei des Schiffsjungen, der Nachtwache schob, aus dem Schlaf riss. Ich wollte ins Freie eilen, um nach zu schauen, was passiert war. Doch so weit kam ich nicht. Als ich meine Kabinentür aufstiess, flog eine Pistolenkugel haarscharf an meiner Stirn vorbei. Erschrocken liess ich meinen Blick über das Deck schweifen. Umso erstaunter war ich, als dort eine junge, attraktive Blondine stand und mich Herablassend ansah.
"Das nächste Mal werde ich nicht absichtlich daneben schiessen. Du elender Schweinehund wirst mir auf der Stelle sagen, wo du Milena versteckst hast. Ansonsten werde ich dir eine weitere Kugel in deinen bescheuerten Kopf jagen. Oder vielleicht in dein Herz, aber ich bin mir nicht sicher, ob du überhaupt eines hast." mit diesen Worten hielt sie die Pistole hoch und zielte auf meinen Kopf. Ich wunderte mich wo meine Crew blieb. Eigentlich waren sie sofort zu stelle, sobald einen Schuss fiel. Doch es schien so als müsste ich heute alleine mit der Piratin klarkommen.
"Um zuerst etwas klarzustellen: Ich habe ein Herz. Ein sehr grosses, wie Manche behaupten würden. Sicherlich grösser als deines. Damit du es dir vielleicht vorstellen kannst, meines ist so gross wie eine Mango und deines etwa Erbsengross. Mit solch herzlosen Menschen gebe ich mich normalerweise nicht ab. Was fällt dir ein, mich mitten in der Nacht auf meinem Schiff nach einer Frau zu fragen, die ich nicht kenne. Wie hast du gesagt heisst sie noch gleich? Milena? Nein, von einer Piratin mit diesem Namen habe ich sicherlich noch nie gehört. Hingegen würde ich deinen Namen gerne wissen." während unserem ganzen Gespräch lief sie im Kreis um mich herum und beobachtete jeder meiner Schritte. Von meiner Besatzung war immer noch nicht zu sehen.
"Ich glaube dir kein Wort. Von deiner Beleidung abgesehen, muss ich dir mitteilen, dass wir dir mehrere Tage unbemerkt gefolgt sind. Eine sehr schwache Leistung von seinem Team, dass sie uns nicht entdeckt haben. Aber du hattest ja aller Hand zu tun. Wir konnten genau beobachten wie reizend du dich um sie gekümmert hast und wie oft zu sie trösten musstest. Mit dieser grandiosen schauspielerischen Leistung hätte ich wirklich nicht gerechnet Jack Sparrow. Doch nun darfst du mit dem Theater aufhören und uns Milena übergeben. Ich denke sie wird sich freuen ihre beste Freundin wieder zu sehen. Mein Name ist Céline und ich komme von der Black Butterfly. Und seien wir mal ehrlich, der grosse Captain Jack Sparrow hat sicherlich keine Gefühle für Milena, nicht wahr?" sie schloss ihre Rede mit einer eleganten Handbewegung in Richtung meiner Kajütentür ab. Da wusste ich noch nicht, dass Milena einige Meter hinter mir steht und jedes Wort mithören konnte. Da wusste ich auch noch nicht, dass ich jedes Wort, dass meinen Mund verlässt, bald bitter bereuen werde. Diese Worte werden noch ein langes Nachspiel haben.
"Ich kann nicht unbedingt sagen, dass es mich freut dich kennenzulernen. Ich hatte beim Gedanken an Milenas Freundin an eine geselligere Frau gedacht. Jedoch freue ich mich für Milena, dass du noch lebst. Aber du hast Recht, ich habe keine Gefühle für Milena. Sie tat mir einfach nur wahnsinnig leid, als ich sie so hilflos sah. Ohne Vater und ohne Familie. Sie war leichte Beute und ich fühlte mich alleine. Niemals könnte ich mir eine Zukunft mit ihr vorstellen. Ich hätte sie wahrscheinlich in Tortuga an einen notgeilen Piraten verkauft. Doch jetzt habe ich diesen Aufwand auch nicht mehr, da du sie mitnimmst." weiter kam ich nicht, weil Milena schon mit ausgebreiteten Armen auf Céline zu gelaufen kam. Mit Tränen in den Augen schlossen sich die Freundinnen in die Arme. Zu dieser Zeit wusste ich nicht, dass ich Milenas Herz gebrochen hatte.
Milenas Sicht:
Ich hatte Jack zugehört. Jedes einzelne Wort hatte sich in mein Gehirn gebrannt und lief jetzt in Dauerschleife. Es schmerzte, noch nie hatten mich Worte so verletzt. Noch nie war ich so enttäuscht worden von einem Mann. Ich hatte das Gefühl ich konnte nicht mehr atmen und mein Herz schlug schnell. Konnte das sein, was er gesagt hatte? Ich wollte nicht glauben, das Jack mir diese Gefühle vorgespielt hatte. All diese intensive Gespräche, lange Umarmungen und zärtlichen Küsse. Niemand konnte so gut schauspielern. Aber ich musste diese Sache erstmal in die hinterste Ecke meines Gehirns schieben und mir später darüber Gedanken machen oder mit Jack sprechen, soweit das möglich war. Meine beste Freundin war hier und das war einfach unglaublich. Ich hatte sie für tot gehalten und nun steht sie vor mir. Céline war hier bei mir und strahlte wie nie zuvor. Es war mir gar nicht aufgefallen, dass mir die Tränen in Sturzbächen die Wange herunterliefen. Es waren sicherlich nicht nur Freudetränen, trotzdem war ich überglücklich, konnte ich meine beste Freundin lebend und unverletzt in den Armen halten. Durch sie hatte ich das erste Mal seit langem wieder Hoffnung, dass mein Vater noch leben könnte.
DU LIEST GERADE
The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FF
FanfictionStell dir vor du bist gerade daran dein Leben auf hoher See irgendwie in den Griff zu bekommen, und plötzlich verirrt sich das Mädchen deiner Träume auf dein Schiff. Genau das passiert dem berühmten Captain Jack Sparrow! Er verliebt sich in eine Fra...