Kapitel 2

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Seth Williams
by MusicalGirl200

Ich war ganz irritiert gewesen, als ich plötzlich eine Nachricht von Fin bekommen hatte, so schnell es ging zum Garrison Anwesen zu kommen. Wieso schrieb gerade er mir? Ich war dabei zufällig im Grey's gewesen und nachdem Bash auch eine Nachricht bekommen hatte, waren auch Jose und Phil mitgekommen.

Niemals hätte ich erwartet, was der Grund für diese Versammlung war. Ich hörte, was mein bester Freund Ares da sagte, aber es wollte und konnte einfach nicht bei mir ankommen. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das kann doch nicht wahr sein. Bianca wird gleich die Treppen runter kommen. Sie kann nicht", ich brach ab und Tränen bildeten sich in meinen Augen.

Nein! Meine beste Freundin konnte nicht tot sein! Das konnte nicht sein! Ich wollte und konnte das nicht glauben. Auch Phil war geschockt und versuchte zu verstehen, was hier wirklich los war.

"Was... ist geschehen?", brach es nur heiser aus seinen Lippen heraus und legte mir mitfühlend seine Hand auf meine Schulter, als er hörte wie ich zu weinen anfing.

"Vampire, sie... Ich wollte sie vom Grey's abholen, aber dann war sie auf der Straße und sie haben ihr Silber gespritzt. Es war zu viel", erklärte Ares und nun trieb es auch Phil Tränen in die Augen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Und als ich immer heftiger zu weinen begann, zog er mich in eine väterliche Umarmung und auch mein Alpha brauchte das gerade.

Ich weinte verzweifelt in Phil's Armen. Wer hatte das nur tun können? Bianca war die sanfteste und beste Seele von uns allen gewesen. Sie war unschuldig. Sie war meine allerbeste Freundin. Nein, ich konnte das nicht akzeptieren.

Neben dieser erstickenden Trauer machte sich auch unglaubliche Wut in mir breit. Diese verfluchten Vampire! Sie sollten dafür bezahlen! Der Wolf in mir gewann die Oberhand. Ich konnte und wollte nicht dagegen ankämpfen.

Ich wollte diesen Schmerz und Verlust nicht mehr spüren. Meine Augen glühten gelb und dann spürte ich es. Ohne, dass ich es wollte setzte meine Verwandlung ein und ich konnte nichts dagegen tun.

Phil merkte sofort, dass bei mir etwas nicht stimmte und als er sich leicht von mir löste, erkannte er was bei mir vorging. Ja, ich begann mich gerade wirklich inmitten all unserer Freunde, von Vampiren, zu verwandeln.

"Seth, nicht!", rief Ares erschrocken, aber das brachte nichts. Alle sahen erschrocken zu mir.

"Seth, ich weiß was gerade in dir vor geht, aber du musst dich jetzt zusammenreißen!", sagte Phil zu mir aber auch seine Worte hatten keine Wirkung. Und bevor er seine Macht als mein Alpha einsetzen konnte, riss ich mich von ihm los und stürmte zur Tür hinaus.

In meiner Wolfsform lief ich ohne Ziel einfach weiter. Ich war so wütend, auf jeden und auf die ganze Welt. Meine beste Freundin war gestorben und ich kam damit überhaupt nicht klar. Ich kannte sie schon so lange und für immer würde durch ihr Verlust ein Loch in meiner Brust klagen.

Ich wusste nicht wie aber irgendwie war ich im Bayou gelandet. Ich fletschte mit den Zähnen und schlug mit meinen Krallen aus. Ich war völlig in Rage und mein Wolf war nicht mehr zu bändigen. Dann stieg mir plötzlich ein Vampirgeruch in die Nase. Aber das war mir gerade mehr als egal. Und tatsächlich war es Alysha.

Als sie mich sah, knurrte ich wild umher und sie ging trotzdem langsam auf mich zu.
"Seth? Ich bins. Alysha. Bash hat mir erzählt was passiert ist. Es tut mir so wahnsinnig leid", sagte Alysha vorsichtig zu mir.

Was wollte Alysha hier? Ich wollte gerade niemanden sehen. Ich konnte nicht mehr klar denken. Mein Instinkt zu töten, war erwacht. Sie sollte mich lieber in Ruhe lassen und gehen, zu ihrer Sicherheit. Ich traut mir gerade alles zu.

Also knurrte ich sie an und grub meine Krallen außer mir in den Boden. Könnte ich mit ihr sprechen, dann würde ich ihr sagen, dass sie zu ihrer Sicherheit verschwinden sollte, auch wenn ich sie liebte.

"Seth, ich kann verstehen, was du gerade durchmachst. Aber du musst da nicht allein durch, hörst du? Deine Freunde sind für dich da, und ich ebenso. Es ist schrecklich und schmerzvoll jemanden zu verlieren der einem so viel bedeutet, aber lass nicht zu, dass der Wolf jetzt die Überhand gewinnt. Ich kenne dich inzwischen und weiß wie du wirklich bist", redete Alysha auf mich ein und trat langsam immer näher an mich heran.

Sie vertraute mir zu viel und glaubte viel zu sehr an mich. Ich war gefährlich für sie. Konnte sie das denn nicht sehen?

Konnte sie es nicht gut sein lassen? Ich wollte nicht mehr kämpfen. Ich wollte all das nicht mehr spüren. Es tat so furchtbar weh und Alysha machte alles gerade noch schwerer und als sie dann noch näher kam, passierte es. Mein Wolf drehte völlig durch und ich biss ihr in den Arm.

Sie schrie vor Schmerzen auf und hielt sich die Bisswunde, die ihren Tod bedeutete. Sofort kam ich zu Besinnung. Was hatte ich nur getan? Nein! Nein! Ich konnte Alysha nicht auch noch verlieren! Nein! Ich zwang mich, mich zurück zu verwandeln.

Mir war es egal, dass ich völlig nackt war. Alysha brauchte jetzt mein Blut. „Es tut mir so leid Alysha. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich konnte nicht...ich...Bitte trink mein Blut, ich wollte das nicht. Ich...", brabbelte ich voller Sorge und Tränen stiegen erneut in meine Augen, als ich ihr mein Handgelenk hin hielt.

Alysha war ebenfalls geschockt und konnte es nicht glauben. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie hielt weiter ihre Wunde am Arm. Ich wusste mein Blut als Werwolf schmeckte scheußlich, aber nur so konnte sie heilen.

Tränen liefen ihre Wangen hinab, während sie ihr Vampirgesicht erscheinen ließ und meinen Arm in ihre Hände nahm und dann in mein Handgelenk biss. Zuerst schien es ihr nicht zu schmecken, aber dann schloss sie ihre Augen und begann mehr zu trinken. Die Bisswunde schloss sich langsam und ich streichelte ihr mit meiner anderen Hand übers Haar.

Es fühlte sich gut an, wie Alysha von mir trank und es war schön, dass ihr mein Blut zu schmecken schien, obwohl Vampiren Werwolfsblut nicht schmeckte. Doch die Trauer und Schuldgefühle überschatteten alles.

Dann löste Alysha ihre Zähne aus meinem Handgelenk und sah mich an. „Es tut mir leid", flüsterte ich leise, woraufhin sie mich an sich zog. Ich begann verzweifelt an ihrer Halsbeuge zu weinen und klammerte mich wie ein kleines Kind ganz fest an sie.

Meine allerbeste Freundin war gestorben und fast wäre ich selbst an dem Tod der Frau, die ich liebte schuld gewesen.

The Sisters Chronicles - Dead or Alive Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt