Ares Peter Graham
By LuanaWhiteIch klingelte und konnte Zora und Valentine riechen. Aber wieso dauerte es so lange bis sie mir aufmachten? Da stimmte doch irgendwas nicht. Aber dann hörte ich Schritte und eine völlig verzweifelte Zora machte mir auf.
"Ares. Gut dass du da bist. Ich weiß nicht was ich machen soll." meinte die Garrison und ließ mich herein. Ich kniff meine Augen zusammen und fragte mich was los war? War etwas mit Val?
"Was ist denn los?" fragte ich sie. Wenn mit meinen Bruder jetzt auch noch was wäre, dann würde ich zusammen brechen.
"Valentine steht nicht mehr aus dem Bett auf. Er weint so viel. Ich meine ich kann das ja verstehen. Ich habe auch meine Eltern verloren. Es tut mir wirklich leid dass mit eurer Mutter. Aber dein Bruder will nichts mehr trinken und wenn er so weiter macht, trocknet er noch aus." erklärte sie mir verzweifelt.
Bestimmt gab mein Bruder sich wieder für alles die Schuld und gerade erkannte ich Vater in ihm wieder. Das konnte er uns nicht antun. Sofort stürmte ich in das Schlafzimmer, um meinen großen Bruder zur Rede zu stellen.
Als ich ihn schließlich erblickte, fühlten sich meine Knochen wie Blei an und ich hatte das Gefühl zu Boden zu stürzen. Seine Haut war schon komplett bleich und er sah einfach schrecklich aus. "Bruder, was machst du nur? Du musst Blut trinken." sagte ich leise während ich zu ihm heran trat und Zora im Türrahmen stehen blieb.
Aus erschöpften Augen sah mein Bruder mich an. Es schien ihm schwer fallen zu sprechen, aber er schaffte es, wenn auch heiser. "Ich habe versagt, Ares. Ich hätte Mutter retten müssen. Ich war ein schlechter Krieger. Ich bin eine Schande für die Familie.
Ich kann nicht mehr. Ich bin gebrochen. Ein ehrenhafter Sohn, wie ich erzogen wurde, hätte Mutter retten können. Ich konnte ihr nicht einmal mehr sagen, dass ich sie liebe." erklärte er mir, ehe die Tränen aus meinen großen Bruder heraus brachen.
Mit trieb es selbst Tränen in die Augen und hörte auch Zora schluchzen. Valentine war immer der Stärkste von uns gewesen und ihn nun so zu sehen, ließ meine Welt völlig zerbrechen. Diesmal musste ich der Starke sein. Für meine Brüder.
"Valentine. Ich mache mir die selben Vorwürfe. Ebenso wie Vater. Er hat aufgegeben. Aber du darfst das nicht. Alec und ich brauchen dich, und deine Zora ebenfalls. Du musst trinken, auch wenn unser Verlust schrecklich ist. Mutter hatte das nicht verdient, aber sie würde wollen dass wir weiter machen." erklärte ich ihm, während mir stille Tränen die Wangen runter liefen.
Dann ließ ich meine Vampirzähne erscheinen und biss mir ins Handgelenk und hielt es meinen Bruder hin. "Trink, Bruder und bleibe am Leben. Bitte, ich flehe dich an." bat ich ihm verzweifelt.
Valentine schien über meine Worte nachzudenken, aber dann legte er zum Glück seine Lippen an meine Wunde und begann zu trinken.
Gierig nahm er all das Blut in sich auf und biss vorsichtig in mein Handgelenk, um noch ein wenig mehr zu trinken. So war es gut. Doch dann löste Val seine Zähne wieder und zog mich immer noch etwas zittrig in seine Arme. "Du bist der Stärkste von uns allen, Ares." flüsterte er mir ins Ohr und hielt mich weiter fest.
Ich war so froh dass Valentine zur Vernunft kam. Ich schaffte das alles doch nicht ohne ihn. Er war immer mein Vorbild gewesen. Ohne meinen Bruder wäre ich heute nicht der, der ich war.
In seinen Armen fing ich nun hemmungslos zu weinen an und all meine Trauer und Verzweiflung kam heraus. Valentine streichelte mir etwas über den Rücken. "Ohne dich bin ich nicht stark, Val." gab ich zu und dann löste ich mich von ihm.
"Wir müssen zu Vater und ihn ebenfalls überzeugen weiter zu leben. Alec konnte ihn gestern gerade noch davon abhalten von der Sonne verbrannt zu werden." erklärte ich und Zora kam nun ebenfalls zu uns.
Sie gab Valentine einen Blutbeutel, den er dankend annahm und leerte ihn gierig. Es würde dauern, bis er all das verkraftet hätte, aber ich wusste er würde sein bestes geben. Doch ihm schmerzte es genauso das von Vater zu hören, wie mich als Alec mir davon erzählt hatte.
Etwas schwerfällig stand Val langsam auf. "Dann lass uns gehen. Wir müssen ihm zeigen, dass wir ihn brauchen. Mutter hätte das nicht gewollt. Vater muss sehen, dass er seine Taten wieder gut machen kann." erklärte er entschlossen. Da war er ja wieder. Mein ehrenhafter Bruder.
Und ich war der selben Meinung wie er. Mutter wollte immer dass wir eine Familie waren und wir sollten das in Ehren halten. Ich sah kurz zwischen Zora und meinen Bruder hin und her und gab ihnen einen kurzen Moment und ging in das Wohnzimmer, wo ich auf Valentine wartete.
"Es tut mir leid, Zora. Ich wollte dir keinen Kummer bereiten. Ich bringe es in Ordnung. Ich bin bald wieder da." hörte ich meinen Bruder zu seiner Gefährtin sagen und kurz darauf kam er auch schon zu mir. "Können wir?"
Ich nickte und wir verließen die Wohnung und machten uns auf dem Weg zu unseren Familienanwesen. Alec hatte mir geschrieben dass er auch da war. Es war ein merkwürdiges Gefühl unser altes Zuhause zu betreten in dem Wissen dass Mutter nicht mehr hier war. Und es wirkte so verlassen. Vater musste all seinen Gefolgsleute Weg geschickt haben. Auch Valentine musste schlucken. Alles schrie nach Trauer.
Dann fanden wir Vater mit Alec im Wohnzimmer vor. Er wirkte so gebrochen und fertig. Noch nie in unserem Leben hatte wir Vater so erlebt.
"Vater, hör uns an. Es ist mehr als schrecklich, was mit Mutter geschehen ist und unser Verhältnis zueinander war nicht mehr das Beste in letzter Zeit gewesen, aber wir brauchen dich. Wir können nicht noch ein Elternteil verlieren. Du kannst deine Fehler wieder gut machen, wie Mutter es wollte." erklärte Val und musste sich setzten, da er immer noch schwach war und viel mehr Blut benötigte.
Vater sah aus nassen Augen zu Valentine und dann zu mir. "Ich habe euch so viel Kummer bereitet. Allen voran auch dir Ares, wegen deiner Bianca. Es tut mir so leid. Ich wollte euch schützen und stark machen, damit ihr überlebt. Aber ich habe es nur erreicht, dass ihr mich hasst." schniefte Vater und ließ seinen Kopf hängen.
Ich zog meine Brauen zusammen und setzte mich ebenfalls. Dieses Wort. Hass. Das war alles so furchtbar kompliziert und ich fuhr mit überanstrengt mit der Hand durch das Gesicht.
"Ich war dabei als sie starb. Ich habe gehört was Mutter zu dir gesagt hat. Ich gebe es zu. Ja, ich habe dich gehasst für das was du Bianca alles angetan hast. Sie wäre immer noch tot, wenn Jose sie nicht zurück geholt hätte und dafür musste sie einen schlimmen Preis zahlen.
Ich weiß wie du dich fühlst. Auch in meinen Armen ist die Frau gestorben die ich über alles geliebt habe, Vater. Unsere Mutter ist tot und dieser Schmerz ist kaum auszuhalten. Aber wir sollten um sie zu ehren uns Mühe geben, ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Ich gebe es ungern zu, aber wir brauchen dich nach wie vor. Du bist unser Vater und daran wird sich nie was ändern. Du jedoch kannst dich ändern, wenn du es denn willst." erklärte ich bitter und sah unseren Vater aus flehenden Blick an. Das wäre das, was Mutter gewollt hätte.
![](https://img.wattpad.com/cover/312165172-288-k74735.jpg)
DU LIEST GERADE
The Sisters Chronicles - Dead or Alive
FantasyBianca ist tot, aber ist das wirklich endgültig? Die Freunde in New Orleans sind mit den Nerven am Ende, doch dann tut sich eine Möglichkeit auf, die jedoch schwere Nachfolgen mit sich zieht. Aber auch der Werwolf Max plant seine Rache, doch wie si...