Kapitel 61

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Ares Peter Graham
By LuanaWhite

Bis zum Abend hin waren Jayden und ich zusammen im Garten gesessen und hatten über alles gesprochen was passiert war, seit ich mich in Bianca Carter verliebt hatte. Das war ganz schön viel Gesprächsstoff, und er war richtig schockiert. Das war immerhin viel zu verarbeiten.

Aber er war auch sehr neugierig auf mein Mädchen und deshalb nahm ich ihn mit zu unserer Wohnung, um ihn meine große Liebe vorzustellen. "Süße? Ich bin da und habe jemanden mitgebracht!" rief ich als Jayden und ich die Wohnung betraten.

"Wirkt gemütlich hier." meinte Jayden zu mir.

"Komme." hörten wir dann meine Brillenschlange rufen und ich war schon gespannt wie sie gleich reagieren würde, wenn ich ihr meinen alten Freund vorstellte. Aber als Bianca zu uns kam, weiteten sich ihre Augen. Was hatte sie denn?

"So sieht man sich wieder." meinte dann Jayden und lachte leicht, wohl um die Stimmung zu heben, was aber nicht funktionierte. In keinster Weise.

Moment, was? Was sollte bedeuten wieder? Aber dann viel mir ein dass Jayden vorhin selbst ein Mädchen erwähnt hatte. Es handelte sich dabei doch nicht um Bianca? Meine Bianca!

Mein Kiefer verkrampfte sich und ich sah mit fassungslosen Blick zwischen den beiden hin und her. "Sag mir nicht dass das wahr ist." fuhr ich Jayden an und stellte mich zwischen ihm und MEINEM Mädchen!

"Jetzt komm doch mal wieder runter, Ares. Ich hatte doch keine Ahnung, dass sie deine Freundin ist. Woher hätte ich das wissen sollen? Es ist doch gar nichts passiert. Du übertreibst gerade." erklärte mir Jayden, der meine Reaktion wohl nicht nachvollziehen konnte.

"Ares, wer ist das?" meldete sich Bianca dann auch irritiert zu Wort. Ich knurrte etwas, auch wenn ich vielleicht wirklich ein wenig übertrieb. Aber wer konnte es mir verübeln? Ich hatte zu viel verloren, zu viel durchgemacht. Ich musste stark sein obwohl ich am Boden lag und eigentlich gar nicht mehr aufstehen wollte. Ich wollte nicht aber ich musste, für meine Familie, für Bianca.

"Das ist Jayden. Ein alter Kumpel von mir. Wir haben uns ein paar Jahre nicht gesehen. Jayden, das ist sie, meine Bianca." stellte ich die beiden nun offiziell vor und trat zur Seite und legte meinen Mädchen dann meinen Arm um.

"Hey Bianca, sorry wegen der Anmache dann vorhin. Ich wusste ja nicht, dass du zu Ares gehörst. Du hast echt eine Granate als Freundin." meinte mein Kumpel, aber damit machte er es nicht gerade besser.

"Jayden, es wäre besser du lässt solche Kommentare gegenüber meinen Mädchen. Hast du eine Wohnung oder bist du in einem Hotel untergekommen?" erkundigte ich mich und ging zum Kühlschrank um uns Blut aus dem Gefrierfach zu holen und schmiss ihm einen Beutel zu, ehe ich wieder an Bianca's Seite ging und ihr einen liebevollen Kuss auf die Schläfe gab.

Jayden lächelte entschuldigend und nahm einen Schluck. "Sorry. Du weißt ja, ich denke manchmal nicht nach, aber meine es gar nicht böse. Schön, dass du gezähmt wurdest, Ares. Und aktuell wohne ich in einem Hotel. Ich weiß noch nicht, wie lange ich hier in New Orleans bleibe. Also mal sehen." erklärt er und meine Bianca drückte sich an mich.

"Verstehe. Naja gezähmt ist ein hartes Wort, ich hab mich eben verliebt. Und wir haben einiges zusammen durchgemacht." entgegente ich Jayden und wir setzten uns zusammen an den Küchentisch, wo ich mein Blut trank und wir drei uns noch ein wenig unterhielten. Aber dabei merkte ich, dass Bianca sehr ruhig war und auch irgendwie nachdenklich. War das wegen Jayden?

Etwas später meinte mein Freund, dass er uns jetzt allein ließ um noch ein wenig auszugehen. Wir verabredeten uns für morgen und dann ging er. Ich schloss die Tür hinter ihm und dann ging ich zu meinen Mädchen und schloss sie einfach nur fest in meine Arme. Nach diesem verrückten und auch sehr emotionalen Tag brauchte ich das jetzt einfach und mein Mädchen kuschelte sich fest an mich.

"Wie geht es Valentine? Wie lief es mit deinem Vater? Du wirkst so unglaublich erschöpft. Ich mache mir Sorgen um dich." fragte Bianca mich sanft und drückte einen Kuss auf meine Schulter.

Ich seufzte tief aus und fuhr mir mit der Hand über mein Haar, ehe ich Bianca's Hand nahm und sie zur Couch führte wo wir uns setzten.

"Valentine... Als ich heute zu ihm gekommen bin, war er bereits am austrocknen. Er hat sich für alles die Schuld gegeben, Bianca. Du hättest ihn sehen müssen. Und ich, ich hatte keine Kraft mehr in mir, aber ich konnte ihn dann doch überzeugen zu trinken. Mein großer Bruder... Er... Das war wirklich schlimm gewesen, Bianca.

Und mein Vater. Du würdest ihn nicht wieder erkennen wenn du ihn siehst. Ich habe ihn noch nie so gebrochen gesehen. Auch er hatte seinen Lebenswillen verloren. Und du wirst es nicht glauben, er hat tatsächlich davon gesprochen, wie sehr er uns liebt und bereut und wir haben uns umarmt.

Ich bin so furchtbar wütend dass erst Mutter sterben musste damit er endlich zur Vernunft kam, aber ich bin gleichzeitig auch glücklich. Der kleine Junge in mir freut sich seinen Vater zurück zu bekommen, auch wenn er so viel schreckliches getan hat. Er bereut wirklich. Und zwar alles." erzählt ich ihr und meine Augen füllten sich erneut mit Tränen.

Mitfühlend streichelte Bianca meine Wange. "Oh Ares, es tut mir alles so furchtbar leid und ich kann mir vorstellen, dass das viel für dich ist.

Aber ich bin immer an deiner Seite und unterstützte dich, egal bei was. Und wenn du deinem Vater nochmal eine Chance geben möchtest, stehe ich hinter dir. Ich möchte, dass du weißt, dass es für mich ok ist. Er ist immerhin dein Vater, deine Familie. Mir ist wichtig, dass es dir gut geht, weil ich dich liebe und du meine Welt bist." sprach sie sanft.

Liebevoll strich ich meiner Bianca eine Strähne hinter Ihr Ohr und sah sie sanft an. Sie war so gütig und dafür liebte ich sie. Ich liebte sie so sehr. Was würde ich nur ohne sie tun? Sie gab mir Kraft das alles durchzustehen.

"Ehrlich gesagt, als ich Vater so gesehen habe, habe ich ihn verziehen. Aber ich hatte Angst was du darüber denkst, immerhin hast du nicht nur einmal wegen ihm sein Leben verloren." gestand ich ihr ehrlich und sah meine große Liebe mit traurigen Blick an.

The Sisters Chronicles - Dead or Alive Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt