Verfluchter Kompromiss

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Es fühlte sich eigenartig an, von dem Jungen getrennt zu sein. Sukuna hatte sich zwar die vergangene Woche zurückgehalten, jedoch hatte er jedes kleine Detail Sukis Planes mitbekommen. Auch wenn es nur die Informationen waren, die die Jujuzistin mit Yuji geteilt hatte. Den Rest konnte sich der über tausend Jahre alte selbst denken. Sie war schließlich nicht die Erste, die sich mit einem solchen Vorhaben beschäftigte. Auch wenn der Fluch gerade keine feste Form besaß, nahm er alles wahr, was auf der anderen Seite des Spiegels vor sich ging.
Gerade als das nervige Balg verschwunden war, trat seine Untergebene etwas vom Spiegel weg und ging aufgeregt auf und ab. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ihr Plan schon am ersten Tag funktionieren würde. Wenn er nicht selbst etwas mit nachgeholfen hätte, wäre der Versuch wohl gescheitert. Jedoch stand auch dem Fluchkönig langsam der Sinn nach Abwechslung. Ewig abhängig von diesem Kind zu sein, war nicht unbedingt das, was dem Fluch zusagte. Langsam aber sicher wurde es ihm möglich wieder eine Gestalt anzunehmen, dann sollte er auch den Spiegel ohne Probleme verlassen können. Er nahm also ein für ihn ungewohntes Äußeres an. Zumindest eines, dass er seit über einem Millennium nicht angenommen hatte, aber dadurch, dass er nur ein Viertel seiner ursprünglichen Kraft besaß, würde es ihm wohl erstmal nicht möglich sein, die Form anzunehmen, die ihm bei weitem besser gefiel.
Ohne jegliche Probleme verließ Sukuna den Spiegel und blieb zuerst eine Sekunde stehen, um sicherzugehen, dass die Blondine nicht bemerkte, wie er ihre Barriere durchbrochen hatte. Gemächlichen Schrittes ging er auf sie zu, da die Magiemeisterin scheinbar nicht bemerkte, wie der Fluch sein Gefängnis verlassen hatte. Wie schwach diese Wesen doch waren. Nicht mal das bekam sie mit. Dennoch hatte diese Frau sein Interesse geweckt. Eine winzige Kleinigkeit, kam ihm an ihr bekannt vor, jedoch konnte er nicht wirklich zuordnen, um was es sich da genau handelte. Direkt hinter Suki kam der Fluch zum Stehen und legte ihr eine Hand auf die Schulter und sprach: „Ich wusste, du würdest mir nützlich sein, Weib. Wie gut, dass ich dich verschont habe“
Die Frau unter seinem Griff zuckte zusammen und wollte sich mit einem Schritt von ihm entfernen, doch der Fluchkönig reagierte viel schneller und schnappte sie an ihrer Taille, um sie wieder ganz dich an sich heranzuziehen.
„Nicht so schnell Weib, du bleibst jetzt schön bei mir, wenn die zwei Trottel hier gleich aufschlagen“, hauchte Sukuna der Frau ins Ohr und zog die Halbrussin noch etwas fester an sich. Sein Blick fixierte dabei die Tür unbeeindruckt der Tatsache, dass sich Suki mit aller Kraft versuchte aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los du elender Fluch und Kämpfe nicht wie ein hinterhältiger Bastard!“, zischte die Frau abfällig und versuchte sich weiterhin vom Fluchkönig loszureißen. „Was für ein Kompliment. Und jetzt wirst du schön das tun, was ich dir sage, sonst hast du das Balg umsonst von mir getrennt“, machte Sukuna der Jujuzistin nochmal eindeutig klar. Ihr sollte bewusst sein, dass er nicht davor zurückschrecken würde, den Jungen aus der Welt der Lebenden auszuradieren. „Vergreif dich an Yuji und ich treibe dich persönlich auf die abscheulichste Art und Weise aus!“, knurrte sie zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor. Wie unglaublich unterhaltsam dieses Weib doch sein konnte. Nur zu gerne würde der Fluchkönig erleben, wie abscheulich sie sein konnte. „Spare dir das für später auf kleine Magiemeisterin. Jetzt sollten wir zuerst unseren Besuch begrüßen“, damit deutete er auf die Tür, durch die auch schon Yuji gefolgt von seinem Lehrer eintraten. Ein Grinsen legte sich auf die Züge des Fluches. Er wusste zwar, dass dieser weißhaarige Idiot ihn in seinem momentanen Zustand locker besiegen konnte, jedoch hatte er ja eine ganz wunderbare Geisel. So wie er diese armseligen Menschen kannte, würden beide nicht eine Sekunde das Leben, seiner von ihm erkorenen Untergebenen, aufs Spiel setzen.
Der erschrockene Blick des rosahaarigen Jungen belustigte Sukuna. Hatte dieser talentlose Bengel wirklich geglaubt, ein Fluch seines Kalibers, würde sich von der unausgereiften Technik seiner Lehrerin einsperren lassen? Das wäre einfach viel zu lächerlich.
„Als Yuji meinte, ihr habt Scheiße gebaut, habe ich nicht damit gerechnet, dass ihr den kleinen hier geklont habt. Wirklich interessant. Nur die Größe stimmt nicht ganz. Das muss etwas kleiner“, faselte der Weißhaarige absolut gelassen und betrachtete die Situation weiter. Diese Gelassenheit ging Sukuna gehörig auf die Nerven. Hätte er seine ganze Kraft, dann würde selbst dieser, von allen Jujuzisten als Stärkster bezeichnete, Hampelmann von ihm das Fürchten gelehrt bekommen. „Ich habe doch gesagt, das ist Sukuna. Aber wie ist er aus dem Spiegel herausgekommen? Wenn Suki das nicht will, dann geht das doch nicht“, redete der Junge ohne Punkt und Komma und machte dabei einen Schritt auf den Fluch und seine Lehrerin zu. Der Griff um diese festigte sich noch einmal. „Yuji bleib zurück!“, kam es panisch von der Blondine. Scheinbar war sie sich der Situation, in der sie sich befand, absolut im Klaren.
Ein böses Grinsen bildetete sich auf dem Gesicht des Fluches, das dem des rosahaarigen Jungen zu verwechseln ähnlich sah. „Hör auf das Weib, Balg. Es wäre doch viel zu schade, wenn ich dieses Mal nicht dein Herz, sondern ihres in meinen Händen hielte“, kam es drohend von Sukuna. Dabei fixierte er den Jungen aber nicht, sondern eher Gojo. Dieser hielt nun seinerseits seinen Schüler zurück, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Bleib zurück. Wir haben keine Ahnung, wie sich deine Kräfte ohne ihn entwickelt haben. Überlass das einfach mir. Ich regele das schon“, mit diesen Worten ging der Weißhaarige auf den Fluch zu. Dieser bewegte sich keinen Millimeter. Er wusste wie stark sein Gegner sein würde und auch, dass er sicher nicht den Hauch einer Chance hätte, zumindest noch nicht. Sukuna konnte spüren, wie der Jujuzist ihn genauestens betrachtete. Alle Sinne des Fluchkönigs waren bis au äußerste gespannt. Er dürfte es jetzt noch nicht zu einem Kampf kommen lassen. Dazu bräuchte er erstmal alle seine Finger und um an diese zu kommen, würde er dieses Menschlein vor sich verwenden.
„Krass wie du einfach so aussiehst wie Yuji, nur größer! Man könnte glatt meinen du wärst sein Vater, oder so. Ist das deine wahre Gestalt oder findest du unseren kleinen einfach hübsch“, er hielt sich die Hand nachdenklich ans Kinn und sah dann zu der blonden Frau herunter: „Dir ist klar, dass wir jetzt einen Arsch voll Probleme haben, oder?“
„Satoru, hör auf mit der Mist! Exorziere ihn! Ich bin hier scheißegal! Das hier ist nicht die Zeit für Rücksicht!“, brüllte Suki panisch. Die Stimme der Magiemeisterin klang wie Musik in den Ohren des Fluches. Wieder versuchte sie sich zu befreien, jedoch würde sie auf keinen Fall gegen seine Stärke ankommen. „Halt die Klappe Mensch!“, zischte der rosahaarige Fluch und drückte ihr seiner Finger schmerzhaft in die Seite. „Genau Suki, jetzt reden erstmal die Großen und außerdem hat hier keiner im Raum außer du die Intension, dass du stirbst. Sonst wärst du es schon oder habe ich nicht recht Sukuna?“, er grinste den Fluch frech an. Sukuna hätte wissen müssen, dass dieser Trottel auf seinen zugegebenen Maßen doch recht durchschaubaren Plan, nicht hereinfallen würde.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt