Verfluchte Feststellung

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Im ersten Moment sah für Suki alles aus, wie eine ganz normale Trainingssituation. Es konnte schon einmal passieren, dass etwas Unvorhergesehenes geschah. Aber als Maki dann vor Schmerz aufkeuchte, legte sich ein Schalter im Kopf der Lehrerin um. So schnell die Blondine konnte, rannte sie auf die Schülerin zu und hockte sich vor sie.„Maki, ist alles gut? Wo hast du Schmerzen?", befragte sie die Grünhaarige sofort, die aber nicht wirklich verständlich antwortete. Warum musste sowas auch jetzt gerade passieren? Zumal die Halbrussin sich drauf verlassen hatte, dass sich Sukuna wenigstens etwas zurückhielt. Aber natürlich trieb er es zu weit. Sie hätte es einfach besser wissen müssen. Nachdem, was er immer über das Training sagte, musste er es wohl früher oder später übertreiben. Der würde was erleben, der sollte sich mal warm anziehen.„Panda!", rief sie die Fluchhülle und nahm der Schülerin vor ihr die Brille ab, „Bring sie zusammen mit Inumaki zu Shoko. Ich komme sofort nach!" Sogleich kamen sowohl Panda als auch Inumaki der Aufforderung nach und brachten ihre Mitschülerin zur Schulärztin.Als die Schüler die Halle verlassen hatten, drehte sich Suki um und sah, wie Sukuna unbeteiligt einfach mit verschränkten Armen desinteressiert gegen ein Hindernis lehnte. Es schien ihn nicht im Geringsten zu tangieren, was gerade passiert war. So als wäre er sich keiner Schuld bewusst.„Sag mal, was sollte das gerade? Haben wir nicht besprochen, dass du dich hier in jedem Fall zurückhalten sollst?", begann Suki und ging dabei bedrohlich einige Schritte auf den Fluch zu, der erst jetzt seinen Blick gehoben hatte und die Halbrussin verwirrt ansah. Dieser Ausdruck schürte die Wut in der jungen Frau noch mehr. Wie konnte der sich auch erdreisten nicht zu wissen, was hier los war?„Dir sollte besser als jedem anderen hier klar sein, dass ich mich die ganze Zeit zurückhalte. Was kann ich dafür, wenn das kleine Weib der Meinung war, sich nicht mehr richtig festhalten zu müssen. Hätte sie nicht so locker gelassen, wäre der Aufprall nicht so schlimm gewesen. Sie ist also selbst schuld. Außerdem hat sie sich nicht verletzt, dank deiner ach so tollen Matten", die erste Verwirrung, die man im Gesicht des Fluches erkennen konnte, machte einem anderen Ausdruck platz. Die absolut genervte Mine des Rosahaarigen, war mit der Zeit wirklich zu einem seiner Standards geworden. Nichts bekam Suki öfter zu Gesicht als das. Ob sie ihn ermahnte oder ihn korrigierte, immer blickte er ihr so entgegen. Die Arme verschränkt vor der Brust, die roten Augen drehten sich bei jeder ihrer Aussagen kaum wahrnehmbar und seine Mundwinkel waren dem Boden wahrscheinlich näher als dem Rest seines Gesichtes.„Hättest du besser aufgepasst, dann wäre das auch nicht passiert. Aber nur ich muss den Unfallbericht schreiben und du kannst dich ja wieder einfach zurücklehnen und nichts tun", wütend wandte sich die Kyozo vom Fluchkönig ab und ging in Richtung des Hallenausganges. Sie konnte dieses Gesicht jetzt gerade keine Sekunde länger ertragen, ansonsten konnte sie nicht für seine Unversehrtheit garantieren.„Ich gehe jetzt nach Maki schauen und du mach, was du denkst! Hauptsache ich muss dich die nächste halbe Stunde nicht zu Gesicht bekommen", mit diesen Worten verließ die Halbrussin die Halle endgültig und ließ Sukuna allein zurück.Dieses Weib trieb ihn noch einmal komplett in den Wahnsinn. Was sollte das jetzt bitte wieder? Hätte er sich nicht zurückgehalten, wäre er zum ersten viel schneller bei der Zenin gewesen und dann, hätte er ganz sich er nicht erst versucht dieses Mädchen mit etwas weniger Kraft herunterzuziehen, aber er war wie immer der Bekloppte. Lange würde er sich das nicht mehr gefallen lassen. Dann sollte sie ihr Training allein machen und er würde dann die Menschheit wieder terrorisieren. Aber nein, nicht mal die Trennung bekam sie richtig hin. Jetzt musste er hier den Magiemeister miemen und sich diesen ganzen bescheuerten Regeln halten. Wenn dieses Schmierentheater endlich ein Ende hatte, dann würden die sich schon umschauen. Jeder von ihnen würde seine gerechte Strafe bekommen und allen voran dieses blonde Weib, das dachte es könnte sich ihm gegenüber alles herausnehmen.Genervt steckte Sukuna seine Hände in die Hosentaschen und verließ nun selbst auch die Halle. Auch wenn er ganz genau wusste, dass es dem Zeninweib wunderbar ging, konnte er es sich nicht nehmen lassen, mit eigenen Augen zu sehen, wie Suki ihren Irrtum vor die Nase gehalten bekam. Er trottete also langsam, aber das Ziel nicht aus den Augen verlierend zur Krankenstation.Im Flur eben dieser angekommen hörte er auch schon die Stimme der braunhaarigen Ärztin, die gerade versuchte beruhigend auf ihre Freundin einzureden.„Suki es ist alles gut mit Maki. Atsu hat es nicht übertrieben und sie auch nicht verletzt. Sie muss sich einfach erschreckt haben und der Rest ist auch halb so wild. Mach dir also keine Sorgen mehr und mach einfach mit dem Unterricht weiter", ein breites Grinsen schlich sich auf Sukunas Angesicht und er konnte es sich nicht nehmen lassen in das Büro Shokos einzutreten.„Ich habe dir doch gesagt, mit ihr ist nichts. Du solltest mir vielleicht erstmal glauben bevor du wider aus einer Mücke einen Elefanten machst!", mischte sich nun auch Sukuna ein und lehnte sich gegen die weiße Wand neben der Tür. Blitzschnell drehte sich der blonde Schopf der angesprochenen Frau in seine Richtung und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie er es doch genoss diese Frau an den Rande der Verzweiflung zu treiben und sie machte es ihm auch bei jedem mal leichter. Selbst, wenn er sich an ihre Regeln hielt, fand sie etwas, über das sie sich aufregen oder ihm vorhalten konnte.„Nichts? Dann hätte sie da nicht einfach so rumgelegen! Ihr wollt mich wohl beide verarschen!", meckerte Suki an beide Anwesenden gerichtet. Sukuna schüttelte daraufhin nur den Kopf und ging auf die Jujuzistin zu. Er seufzte vor ihr angekommen einmal langgezogen und sah ihr direkt in die Augen.„Ich habe keinen blassen Schimmer, warum du dir so viele Gedanken machst, aber der Zenin ist nichts passiert, also komm jetzt mal runter. Das war nicht mehr als würde ein kleines Kind vom Baum fallen und auf seinem Bauch landen", erklärte Atsushi auch noch einmal für Shoko, die verstehend nickte.„Suki, er hat recht. Es sah sicher im ersten Moment schlimmer aus, als es eigentlich ist. Am besten ihr geht zurück in die Halle und macht weiter", beschwichtigte nun auch die Ärztin ihre Freundin ein weiteres Mal und die bekam dafür ein Nicken eben dieser, die ohne ein weiteres Wort das Büro verließ. Gerade als auch Sukuna ihr folgen wollte, wurde er von Shoko aufgehalten.„Du bleibst jetzt mal schön hier!", sagte die Frau im weißen Kittel und schloss die Tür des Büros. Auch den Schlüssel drehte sie um, sodass niemand mehr auf normalem Wege in den Raum gelangen konnte. Als würde ihn ein einfaches Türschloss aufhalten können, hier einfach das Weite zu suchen. Aber er würde jetzt vorläufig dieses Spiel mitspielen. Vielleicht würde er ja den Grund für die Überreaktion Sukis erfahren.„Nebenan auf der Metallbahre hatte ich vor einiger Zeit deinen Cousin liegen. Er war tot. Der Fluch in ihm, hat ihm sein Herz herausgerissen, aber wie durch ein Wunder, hat sich ein neues Organ in seinem Brustkorb gebildet. Ich selbst bin recht bewandert in der Anwendung der Umkehrtechnik, aber sowas habe ich noch nie gesehen. Ich kenne das nur von hochrangigen Flüchen, die ihren Körper auf eine solche weise regenerieren können. Was meinst du also, was hat ihn da geheilt?", fragte Shoko zum Schluss und setzte sich auf ihren Drehstuhl. Mit einem gezielten Griff packte sie die kleine Pappschachtel auf dem Tisch und zog sich eine Zigarette heraus und zündetet sich diese an. Den Qualm des ersten Zuges, blies die Brünette achtlos in die Luft uns sah den Rosahaarigen, der mitten im Raum stand, abwartend an.„Was soll da schon passiert sein? Als wüsste ich nicht, dass in ihm ein Fluch haust, glaubst du ernsthaft, ich wäre so bescheuert?", fragte Sukuna Shoko nun wiederum und ließ sich auf einem der Stühle hier im Raum nieder. Lässig lehnte er sich zurück und wartete darauf, dass diese Frau endlich damit herausrückte, was sie von ihm wollte.„Nein, für dumm habe ich dich nicht gehalten. Aber ich habe da etwas Interessantes feststellen können", mit diesen Worten stand die Raucherin auf und ging auf einen der weißen Schränke an der Wand zu. Sie steckte sich den halb aufgerauchten Glimmstängel zwischen die Lippen und kramte in ihrer Jackentasche. Mit dem kleinen silbernen Schlüssel, den sie dort herauszog, schloss sie eine der Türen auf. Im inneren war ein beeindruckender Fundus von in Formaldehyd eingelegter Organe und Gliedmaßen versteckt. Zielsicher griff die Frau nach einem etwas größeren Glas und stellte es Sukuna direkt vor die Nase.„Der kommt dir bekannt vor, oder?", fragte Shoko und setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch.Der Rosahaarige drehte das Glas, in dem sich ein Kopf befand, etwas und sah dann direkt in ein Gesicht, das er vor nicht alt zu langer Zeit angst- und schmerzverzerrt betrachten durfte.„Was willst du mit dem? An ihm gab es nichts, das ihn dazu prädestiniert hier in ein Glas gesteckt zu werden?", Sukuna hatte gerade wirklich nicht die leiseste Ahnung, was das hier sollte. Diese Frau hier hatte ganz offensichtlich ein Faible für das Sammel von menschlichen Überresten.„Es ist ganz einfach, dieser Typ hier, ist vor seinem Tod mit der gleichen Fluchkraft in Berührung gekommen, wie die, die unseren lieben kleinen Yuji geheilt hat" löste die Ärztin nun ihr kleines Rätsel und sah Sukuna mit ernster Miene an. „Du kannst dir sicherlich denken, auf was ich als Nächstes hinaus will oder nicht Atsushi?"Seufzend beugte Sukuna sich vor und stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab. Sein Kinn bettete er dann auf seinen Händen ab und sah die Frau eindringlich an. „Kannst du das dumme Theater jetzt endlich lassen und mit der Sprache rausrücken? Mir fehlt für so etwas wirklich die Geduld", murrte der Fluch der Jujuzistin entgegen, die auch unter seinem Blick keine Miene verzog.„Solltest eigentlich langsam wissen, worauf ich hinaus will, Sukuna. Was machst du mit Suki?", der Fluch wusste nicht, ob er überrascht oder beeindruckt sein sollte. Zum einen hatte Shoko es geschafft ihr Versteckspiel aufzudecken, ohne wirklich viel mit ihm zu tun zu haben und zum anderen erstaunte es ihn nur umso mehr, wie sie diese kleinen Reste seiner Fluchkraft an diesem Schädel so genau identifizieren konnte.„Ich bin erstaunt. Als Einzige hast du es geschafft ohne einen Fehler meinerseits oder das zu tun eines Anderen herauszufinden, wer ich wirklich bin", gestand der Fluch Shoko zu. Diese zog eine Augenbraue in die Höhe und blies den Rauch des letzten Zuges ihrer Zigarette in die Luft. Den Stummel drückte sie aus und steckte sich sofort die nächste an.„Es war nicht wirklich schwer, ich musste nur eins und eins zusammenzählen. Außerdem kannst du dir dein Lob sparen", kam es nüchtern von der Ärztin. Die meisten würden das aber nicht so einfach bemerken. Vor allem, wenn man bedachte, dass sie so ziemlich die einzige war, die den Körper des Balges untersucht hatte. „Aber jetzt zu meiner zweiten Frage, was machst du mit Suki. Ich merke, dass etwas nicht mit ihr stimmt, also raus mit der Sprache", drängte sie ihn weiter, ohne auch nur das geringste Zeichen von Angst zu zeigen. Ehrlich gesagt hatte er es von ihr genauso wenig erwartete wie von Satoru Gojo. Das hier war wohl der größte Haufen Irrer, der ihm je untergekommen war.„Ich habe keine Ahnung, was du meinst. Ich mache nichts mit ihr. Die ist doch selbst schuld, wenn die so durchdreht"„Das meine ich nicht. Das kenne ich schon, aber ihré Fluchkraft hat abgenommen und du bist der Einzige, der etwas damit zu tun haben kann", konkretisierte Shoko den Sachverhalt noch etwas. Er sollte dem Weib Energie abzapfen? Das hatte er wohl kaum nötig. Dementsprechend schnaubte der Rosahaarige nur und lehnte sich wieder zurück. „Ich habe es nicht nötig, ihr Fluchkraft zu nehmen. Ich habe selbst genug davon" rechtfertigte er sich.„Nein?", Erstaunen lag in den braunen Augen Ieiris. „Das ist wirklich komisch. Komm mit und setzt dich drüben auf den Tisch. Soweit mir Gojo erzählt hat, ist vieles eh nicht normal mit dir."Warum Sukuna das über sich hatte ergehen lassen, wusste er nicht. Vielleicht war es die Hoffnung herauszufinden, wie sie das, was von ihm in diesem Jungen zurückgeblieben war, wieder zu diesem zurückführen konnten. Der Fluch wurde aber bitter enttäuscht, denn was er von Shoko am Ende ihrer komischen Tests zuhören bekam, nervte ihn mehr als alles andere.„Soweit ich weiß müsste der menschliche Anteil in dir viel geringer sein, aber das ist um einiges mehr, als ich zuerst erwartet habe", murmelte die Brünette vor sich hin und schrieb sich etwas auf ihr Klemmbrett. Besser konnte es wirklich nicht mehr werden. Als Nächstes kam noch, dass Yuji einfach mehr Fluch war als Sukuna selbst.„Ich gehe stark davon aus, dass du Suki unbewusst ihre Kraft absaugst. Versuch das einfach bewusst zu kontrollieren und dann sollte ihr Problem eigentlich weg sein."Sarkastisches Gelächter brach aus dem Fluch heraus. Das sagte die so leicht, wenn er das nicht mal selbst bemerkte.„Ganz genau und wie soll ich das bitte anstellen, wenn ich das nicht merke eine Hilfe bist du nicht"~Suki hatte den Rest der Stunde allein mit den Schülern verbracht. Maki hatte sich wirklich noch erholt und konnte später auch wieder ungehindert am Training teilnehmen. Es war also bei weitem nicht so schlimm, wie Suki zu Anfang angenommen hatte. Nachdenklich setzte sie sich auf eine der Bänke und schaute sich den Parcours noch einmal genau an. Die Schüler hatten die Stunde wirklich gut bewältigt, aber was mit ihr los war, das konnte die Halbrussin heute wirklich nicht sagen. Vielleicht lag es daran, dass die letzten Missionen, an denen sie teilgenommen hatte, allesamt eher suboptimal verliefen. Auch bei Sukuna sollte sie sich entschuldigen. Sie hatte ihm, nach dem zu urteilen, was Maki ihr sagte, wirklich unrecht getan. Ein genervtes Stöhnen verließ ihre Kehle. Das konnte was werden.„Da habe ich wirklich keine Lust drauf", murmelte sie leise und stand dann wieder auf. Sie sollte langsam anfangen, hier aufzuräumen. Der nächste, der hier rein möchte, sollte sich nicht darüber beschweren, erst noch aufräumen zu müssen.Zu aller erst schleppte die Blondine Matten auf den dazugehörigen Wagen und versank dabei in ihren Gedanken. Gedanken an den rosahaarigen Fluch, der komischerweise immer noch bei Shoko sein musste. Was sie wohl von ihm wollte? Wenn sie ihn nur nach dem Unfallhergang fragen würde, dann wäre er sicherlich schon längst zurück gewesen. Etwas anderes konnte sich Suki aber nicht vorstellen. Sie hatten schließlich nichts miteinander zu tun. So tief in ihren Gedanken versunken bemerktes die Jujuzistin nicht, wie jemand anderes sich ihr näherte und sich direkt neben sie stellte.„Hast du dich wieder eingekriegt oder soll ich wieder gehen?", hörte sie Sukunas Stimme direkt hinter sich. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich zu ihm um. Der Fluch stand dort einfach wie immer, als wäre nichts gewesen.„Ja, kann schon sein. Maki geht es zum Glück wieder gut", erklärte die Blondine beiläufig und machte weiter. „Das habe ich vorhin auch schon gesagt. Du hättest dir den Besuch bei der Ärztin also sparen können."Natürlich hackte er wieder darauf rum. Aber trotzdem blieb ihr nichts anderes übrig, als sich jetzt bei ihm zu entschuldigen. Sie hielt also in ihrer Arbeit inne und sah den Rosahaarigen direkt an. Es sträubte sich zwar alles in ihr dagegen, aber was getan werden musste, musste getan werden. Als sie sich sicher war, dass er ihr auch seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, richtete die Halbrussin ihren Blick nach unter und murmelte eine kaum zu verstehende Entschuldigung.Damit rechnete der Fluch natürlich nicht. Er hatte diese Frau als jemanden kennengelernt, der nur in Ausnahmefällen ihre Fehler zugab. So kam er auch nicht umhin bis über beide Ohren zu grinsen und einen Schritt auf sie zuzumachen. Wenn sich jemand bei ihm entschuldigte, dann sollte man ihm gefälligst in die Augen sehen.„Was soll das sein Weib? Schau mich an, wenn du mir etwas zu sagen hast!", während er sprach, nahm er das Kinn der Frau vor ihm zwischen Daumen und Zeigefinger und zwang sie so zu ihm aufzusehen, „So und jetzt nochmal und klar und deutlich." Ein missmutiger Ausdruck breitete sich im Gesicht Sukis aus. Er wusste ganz genau, dass es ihr absolut nicht passte, das alles wiederholen zu müssen, aber mit so einer Halbherzigkeit ließ er sie nicht davon kommen.Das missmutige Brummen der Frau löste im Fluch einen ungeahnten Schwall von Belustigung aus. Sie wollte sich wirklich unter keinen Umständen ihm unterordnen, aber das würde sie auch mit noch so viel Gegenwehr nicht schaffen. Mit einem eindringlicheren Blick zeigte er Suki, dass seine Geduld langsam aber sicher ein Ende nahm, was die Kleinere schließlich dazu brachte, endlich klar und deutlich mit ihm zu reden.„Ich habe dich vorhin zu Unrecht beschuldigt, dich nicht zurückgenommen zu haben. Es tut mir leid", sofort als es raus war, drehte die Jujuzistin ihren Kopf weg und entfernte sich ein Stück von Sukuna.„So schwer war das nicht. Du musst zwar noch etwas üben, aber das sollte mit der Zeit kein Problem sein."Suki musste wirklich aufpassen, nicht gleich durchzudrehen. Was sollte dieses Gehabe? Sie würde sich in Zukunft auf jeden Fall hüten, nicht nochmal in eine solche Situation zu geraten. Wieder gähnte sie langgezogen und streckte sich. „Diese scheiß Müdigkeit macht mich noch fertig", murrte die Blonde und zerrte die nächste Matte auf den Wagen. Gerade, als sie den Wagen zur nächsten Station schieben wollte, setzte sich Sukuna darauf und sah zu ihr herab.„Setzt dich neben mich. Ich muss was ausprobieren", seine Stimme ließ keinerlei Widerspruch zu. Resignierend setzte sich Suki neben den Fluch und sah ihn erwartungsvoll an, ohne aber einen Ton zu sagen.„Deine Freundin hat mich auf deine Müdigkeit angesprochen und ich will was versuchen. Schließ deine Augen und ich gebe dir etwas von meiner Fluchenergie. Sie meinte, dir fehle eine ganze Menge", erklärte er ihr. Das sollte also der Grund sein? Wenn das wirklich stimmen sollte, dann würde ihr Hausarzt auch nichts herausfinden. Aber musste sie die Energie von Sukuna nehmen? Konnte sie nicht lieber die von Gojo haben? Wer wusste schon, was sowas für einen Effekt auf ihren Körper hatte.„Was ist, wenn ich deine Energie nicht haben möchte? Wer weiß schon, was dann mit mir passiert", brachte die Halbrussin ihre wirklich angebrachte Skepsis an. Außerdem würde der Fluch dererilei Dinge niemals ohne Hintergedanken machen.Ohne ihre Zustimmung legte er eine Hand auf ihren Kopf und es breitete sich sofort ein wohliges Gefühl in ihrem ganzen Körper aus. Die Energie, die in sie floss, fühlte sich nicht fremd an. Eher so als gehöre sie schon immer zu ihr. Das konnte aber nicht sein, außer... Bei der Erkenntnis, die Suki gerade hatte, weiteten sich ihre Augen und sie stieß den Fluch von sich weg.„Das ist jetzt nicht dein verdammter Ernst. Du zapfst mir meine Kraft ab und jetzt tust du so, als wolltest du mir helfen!", spie sie den Rosahaarigen entgegen und rutschte von den Matten, um genügend Abstand zwischen sich und Sukuna zu bringen. Dass er so tief sinken würde, hätte sie wirklich nicht gedacht. Wenigstens ein paar Prinzipien hatte sie ihm zugetraut und wurde wie es zu erwarten war enttäuscht.„Jetzt komm runter, ich wusste selbst nicht, dass ich das mache! Erst deine komische Freundin hat das bemerkt. Als würde ich mich von dir und deiner Kraft abhängig machen", mit diesen Rechtfertigungen konnte er ihr gestohlen bleiben! Der soll sich nicht an ihren Kräften vergreifen und gut war.„Ach nein? Warum sollte ich dir glauben", mit verschränkten Armen stand sie dem Fluch mit einigen Metern Abstand gegenüber und sah ihn erzürnt an. Jetzt war Suki mal auf seine Erklärung gespannt, denn die musste wirklich gut sein.„Ich merk das verdammt nochmal nicht! Bei dem Typen während des letzten Auftrages hat es nur funktioniert, weil er tot ist. Ich kann das nicht bei lebenden Menschen. Was das bei dir ist, kann ich nicht sagen", begann Sukuna und machte wieder ein paar Schritte auf die Jujuzistin zu. Es machte schon Sinn, was er da sagte, aber trotzdem vermochte es Suki nicht ganz zu glauben. Aus diesem Grund machte sie noch einen Schritt rückwärts von ihm weg und stieß dann gegen den Kasten, der noch immer aufgebaut, hier stand. Indessen kam der Rosahaarige ihr immer näher und legt ihr dann wieder eine Hand auf ihren Kopf. Das gleiche Gefühl wie vor wenigen Minuten breitete sich in ihrem Körper aus und langsam aber sicher kehrten die Lebensgeister wieder zurück in Sukis Leib. Als die große Hand von ihrem Kopf genommen wurde, fühlte sie sich beinahe so, als wäre nie etwas gewesen. Trotzdem blieben Zweifel. Langsam hob die Jujuzistin ihre Hand und schaute sie genaustens an und ließ dann etwas ihrer Energie hindurchfließen.„Sie gehen nicht in Flammen auf", stellte sie glücklich fest. Er musste ihr also wirklich nur ihre Energie zurückgegeben haben.„Natürlich nicht. Als könntest du etwas damit anfangen. Deine Voraussetzungen stimmen gar nicht", wurde ihr erklärt und sie nickt verstehen. Nun war sie auch wieder imstande, alles wieder ordentlich zu verarbeiten.„Und was machen wir jetzt? Vielleicht wäre es besser, wenn du bei Gojo unterkommst. Dem macht etwas weniger Kraft nichts aus", diesen Vorschlag meinte Suki wirklich ernst. Es wäre doch besser für sie beide.„Nein, ich gehe nicht zu dem. Dann gebe ich dir alle zwei oder drei Tage deine Energie zurück und dann ist die Sache auch gegessen", sie hätte wirklich wissen sollen, dass sich Sukuna weigern würde. Solange sie keine andere Lösung fanden, musste es wohl so gehen.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt