Verflucht Noch mal?

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Auch bei Megumi war die Kacke gelinde gesagt am Dampfen. Nachdem Sukuna und Yuji das Weite gesucht hatten, um wo auch immer weiterzukämpfen, hatte die Gruppe um Megumi, Nanami und Takuma die alte Schamanin umgelegt. Nur hatten sie jetzt ein weitaus größeres Problem, denn die Technik, die diese alte Frau angwendet hatte, wurde nicht aufgehoben, als sie diese als Team ausschalteten. Außerdem besaß dieser Gegner keinerlei Fluchenergie, selbst bei Maki konnte man einen kleinen wenig spüren, aber das hier war gar nichts. Es wollte einfach nicht in den Kopf des Shikigaminutzers, wie sowas möglich sein konnte. Bei keinem anderen Menschen hatte er das jemals gespürt und dann konnte er auch noch seine Shikigami sehen, wie war das denn bitte möglich. Gab es da irgendeinen Trick, den er nicht kannte? Es musste etwas dahinterstecken. Weiter darüber nachdenken konnte er aber nicht, denn gerade hatte es ihr Gegner auf ihn abgesehen. Seinen Angriffen auszuweichen war schwieriger, als Megumi gedacht hatte. Diese Angriffe waren einfach übermenschlich. Zuerst dachte er, diese Technik belebte Menschen wieder, indem sie die Seele eines Verstorbenen in den Körper eines Lebenden einpflanzte, aber dass er dabei vielleicht noch stärker werden würde, als zu Lebzeiten, hatte der Fushiguro zumindest nicht geahnt. Dass sein Gegenüber zu Lebzeiten auch so stark war, wie jetzt, das stand überhaupt nicht aus seiner Agenda. Selbst mit der Hilfe seiner beiden Teamkollegen konnten sie diesem Mann nur schwer Herr werden.
Als der dunkelhaarige Mann von einer Sekunde auf die andere stehen blieb und Megumi einfach nur anstarrte, war ihm eine Pause gegönnt. Trotzdem verwirrte es den Schüler. Was wollte er damit erreichen? Bis eben hatte dieser Zombie oder was auch immer das war so gehandelt wie jemand, der alles und jeden umbringen wollte, diese abrupte Änderung musste nicht unbedingt positiv sein.
„Wie heißt du Junge?", seine Glieder versteiften sich, bis eben kam kaum ein Laut aus seinem Mund und jetzt fragte dieser Typ nach seinem Namen. Es war einfach zu absurd in dieser Situation und mochte absolut nicht in das Bild passen, das er von der Technik der Alten bekam. Konnte man da überhaupt sowas wie ein Bewusstsein haben? Auch wenn es dem Fushiguro wirklich suspekt vorkam, nannte er dem Unbekannten seinen Namen. Daraufhin lächelte er zufrieden und erhob das zweischneidige Messer wieder.
„Fushiguro. Er hat also doch sein Wort gehalten", und mit diesen Worten stach er sich das Messer direkt in seine Halsschlagader und fiel nur einen Augenblick später vor den Füßen des Schülers zu Boden.
Was hatte es nun mit dieser Aussage auf sich? Es verwirrte Megumi nur noch mehr, sodass er nicht bemerkte, wie sich ihm ein Fluch mit unglaublicher Geschwindigkeit näherte. Auch seine Kameraden schienen nichts zu bemerken, denn sie war noch damit beschäftigt ihre Wunden notdürftig zu versorgen.
„Buh", hauchte der Fluch leise in sein Ohr und der angehende Jujuzist zuckte zusammen und drehte sich sofort um. Er schaute direkt in das Gesicht eines wunderschönen dunkelhaarigen Mädchens in seinem Alter. Sie trug eine Oberschuluniform, deren Rock ein ganzes Stück zu kurz ausgefallen war. Auch wenn es der Junge nicht wollte, blieb er eine Sekunde am Saum des Kleidungsstückes hängen. Es war eigentlich schon viel zu kalt, um so etwas ohne eine Strumpfhose zu tragen. So bekam er auch eine Idee, um wen es sich hier handelte. Nocheinmal würde er sicher nicht auf diese Fluchfrau hereinfallen.
„Gefällt dir mein neues Äußeres? Das ist doch besser als die Version vom letzten Mal, oder?" Sie strich sich, als sie sprach, eine Strähne des langen Haares aus dem Gesicht und lächelte schüchtern. Megumi wusste ganz genau, dass das nur aufgesetzt war. So handelte dieser Fluch keineswegs. Es war alles nur Berechnung, mehr nicht. Eine Taktik, um an ihre Nahrung zu kommen und am Leben zu bleiben. Reiner Instinkt basierend auf den von ihr erahnten Vorlieben ihres Opfers. So hatte er es zumindest in den Aufzeichnungen über sie gelesen. Sie war immer dort zu finden, wo sich die Mächtigen scharrten und viel für sie abfiel. Viel Macht und viel Nahrung und er schien das nächste Opfer zu sein, das sich in ihre Liste einreihte. Zum Glück hatte der Fushiguro Recherchen zu ihr durchgeführt. Ihr Ursprung war unter den Jujuzisten damals, wie heute, nicht bekannt, aber er war sich sicher, dass Sukuna weit aus mehr wusste als jeder andere. Jedoch hatte dieser auf die Nachfrage des Schülers hin nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, das wäre nach tausend Jahren nicht mehr wichtig und interessiere auch niemanden mehr. Auch er könne sich kaum noch daran erinnern, solange lag es zurück, dass er Sagi das erste Mal begegnet war.
„Dein Äußeres interessiert mich nicht. Du weißt, was mit dir geschieht, wenn du dich uns in den Weg stellst", kam es kalt vom Schwarzhaarigen, der sich schon mental darauf vorbereitete, gleich den nächsten Kampf führen zu müssen.
„Jetzt zeigst du mir auch noch die kalte Schulter. Das weckt meinen Jagdtrieb erst recht", während Sagi das zu ihm sagte, beugte sie sich etwas zu ihm vor, sodass sie es ihm so ins Ohr hauchen konnte, dass sich eine Gänsehaut am ganzen Körper des Schülers bildete. Er hasste, was dieser elende Fluch in ihm auslöste. Sie schaffte nämlich genau das, worauf sie hinauswollte. Ihn kleinen Gesten so zu manipulieren, dass er ihr nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
„Hör auf mit dem Scheiß. Ich weiß, worauf du hinaus willst. Stell dich mir in einem Kampf und lass die Spielchen", der Schüler versuchte vehement, seine Unsicherheit herunterzuspielen. Auch wenn er nach Außen immer der Ruhige war, konnten auch ihn manche Dinge in Verlegenheit bringen. Auch die darauf folgende Aussage des weiblichen Fluches brachten ihn ins Schwanken, zumal er körperlich auch nicht mehr in der besten Verfassung war und nicht wusste, ob er gegen sie bestehen könnte.
„Ach, willst du mich so schnell loswerden? Es wäre doch eine Schande dich als Jungfrau sterben zu lassen, oder nicht?", kam es von Sagi und sie strich dem Jungen mit dem Zeigefinger den Kieferknochen entlang. Nur so stark, dass er es gerade so spüren konnte. Megumi war dabei viel zu sehr auf sie konzentriert, um zu merken, dass die zwei anderen Magiemeister hinter ihm alles schon bemerkt hatten.
„Es kann dir egal sein, wie ich sterbe oder sonst was! Lass einfach deine Griffel von mir", sprudelte es nur aus dem Jungen heraus. Es wurde ihm gerade alles wirklich zu viel. Sie sollte einfach die Klappe mit einem solchen scheiß halten.
„Finger weg von ihm. Du hast hier Gegner auf deinem Niveau, mit denen du dich anlegen sollst!", rief nun Takuma von hinten und brachte Sagi damit dazu auf etwas Abstand zu Megumi zugehen. Dabei verzog sie das Gesicht genervt und verdrehte die Augen: „Wenn du unbedingt mitmachen willst, dann muss ich dich dieses eine Mal leider enttäuschen. Dem Kleinen hier möchte ich meine volle Aufmerksamkeit widmen."
Megumi sah zwischen seinem etwas älteren Teamkollegen und Sagi hin und her. Auch der ältere Jujuzist wurde etwas rot um die Nase. Auch ihn hatte sie also geschafft, um den Finger zu wickeln. Dieser Fluch war wie eine Spinne, der man allein nicht mehr entkommen konnte, wenn man einmal in ihr Netz geraten war.
„Ich bin jetzt dein Gegner", mit diesen Worten trat nun auch Nanami auf den Platz. Mit ernster Miene trat er dem weiblichen Fluch entgegen. Diese zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte dann ganz schnell den Kopf: „Mit Langweilern gebe ich mich nicht gern ab." Kaum hatte sie das gesagt, war sie schneller, als es ein menschliches Auge wahrnehmen konnte, von der Stelle verschwunden, auf der sie eben noch verharrt hatte und blieb direkt wieder vor Megumi zum Stehen. Sie legte eine Hand auf seine Wange und ohne, dass er auch nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit hatte auf das Tun des Fluches zu reagieren, lagen ihre Lippen warm und sinnlich auf seinen. Sofort breitete sich Hitze in seinem Gesicht aus. Das war sein verdammter erster Kuss! Er hatte ihn gerade tatsächlich an einen Fluch verloren!
Als sich Sagi nach nur wenigen Augenblicken wieder von ihm löste, flüsterte sie ihm etwas ins Ohr: „Grüß Sukunalein und deine Lehrerin von mir! Wir sehen uns auf jeden Fall wieder und dann möchte ich mehr davon! Hier sind mir gerade wirklich zu viel Jujuzisten"
Der Schwarzhaarige konnte gar nicht drauf antworten, da war der Fluch auch schon auf einem der nächsten Hochhäuser verschwunden und über alle Berge.
„Was zum Teufel war das denn jetzt bitte", entkam es fassungslos Takuma, der immer noch mit hochrotem Gesicht dort stand. Wenn Megumi selbst wüsste, was das gerade sollte, dann hätte er wohl etwas dagegen tun können. Aber er war sicher mindestens genauso überrumpelt wie alle anderen hier.
„Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Es war echt zu schräg", murmelte Megumi und schüttelte den Kopf. Er sollte diesen Vorfall so schnell wie möglich aus seinem Gedächtnis verbannen. Ansonsten würde er wohl absolut verrückt werden.
„Was hat es mit diesem Fluch auf sich, Megumi. Sie scheint dich doch zu kennen oder habe ich da etwas nicht richtig mitbekommen?", mischte sich nun auch Nanami ein, der die Umgebung nicht unbeobachtet ließ. Es blieb dem Fushiguro nichts anders übrig, als das zu erzählen, was bei seinem Auftrag zusammen mit Atsushi und Suki geschehen war. So schnell wie möglich und nur mit den essenziellsten Informationen beschrieb er die Geschehnisse von jenem Tag.
Verstehend nickten die anderen Jujuzisten aus seiner Gruppe. „Also hat sie sich auf dich eingeschossen. Du solltest in Zukunft aufpassen. Sicherlich wäre es wichtig zu melden, dass du nicht mehr allein ohne einen Jujuzisten von mindestens Rang eins unterwegs bist", dachte der Blonde laut, ehe er sich an Megumi wandte. „Wir werden diesen Vorfall melden müssen und uns eventuell auch noch einmal mit Suki und Atsushi auseinandersetzen müssen."


~

Zuletzt genannter klopfte sich gerade die Asche, den Staub und das Ruß aus seinen Klamotten. Normalerweise hätte er sich nicht so schmutzig machen müssen, jedoch war es das wert, zumindest, wenn er den Fortschritt sah, den Yuji gerade gemacht hatte. Es wird ihnen sicherlich von Vorteil sein, wenn sie auf ihren nächsten Gegner treffen würden. Auch hier war sich Sukuna sicher, dass er auch allein gegen diesen bestehen würde, aber wie schon bei Jogo war hier das wichtigste, dass der Junge etwas dazulernte. Auch die zwei Anhängsel, die er sich ihm angeschlossen hatten, mussten durchgebracht werden. Zwar scherte es ihn überhaupt nicht, was mit den Mädchen geschehen würde, aber er wusste jetzt schon, was los wäre, wenn eine bestimmte Person herausfinden würde, dass er zwei wehrlose Mädchen allein zurückgelassen hätte. Da war es doch die einfachste Lösung dieses Problem einfach auf seinen ehemaligen Wirt abzuschieben, der sich augenscheinlich gerade prächtig unterhielt.
„Hab ihr gesehen, wie ich dem eine verpasst habe? Das war genial", hörte der Fluch den Jungen hinter sich enthusiastisch den beiden Mädchen, die links und rechts von ihm ging, erzählen.
„Ich habe nur gesehen, wie du beinahe in Jogos Inferno verreckt bist", kam es von der mit den helleren Haaren. Die Namen der beiden hatte sich der Fluchkönig sowieso nicht gemerkt.
„Hey, wie kannst du das gegen mich verwenden! Ich hätte das geschafft, ich sag's euch! Hätte sich Sukuna nicht eingemischt, dann...", der Junge wurde, obwohl er noch nicht fertig war, von der dunkelhaarigen Schamanin unterbrochen. „Dann wärst du erst erstickt und dann verbrannt, genau!", ihre Stimme klang nüchtern und abgeklärt. So ganz anders als noch vor wenigen Minuten. Sie schienen sich also mit ihrem Schicksal abgefunden zu haben.
„Ihr seid beide gemein, wisst ihr das", hörte er den rosahaarigen Schüler sagen. Sukuna sah vor seinem geistigen Auge, wie er schmollte, denn es war ganz klar aus seiner Stimme herauszuhören.
„Sind wir nicht, nur realistisch. Das solltest du auch werden", wieder sprach die Braunhaarige. So langsam fand Sukuna Gefallen an ihrer nüchternen Art. Es war ein erfreulicher Gegensatz zu dem aufgedrehten Balg. Vielleicht war es hier doch von Vorteil, die Mädchen mitzunehmen. So wurde er nicht so viel genervt.
„Sie hat recht, komm runter, wir nähern uns schon unserem nächsten Gegner. Noch einmal hole ich dich nicht aus der Scheiße. Haben wir uns verstanden?", der Fluch sah kurz mit ernstem Blick über seine Schulter nach hinten zu Yuji, der sofort nickte.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt