Verfluchtes Ende

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Suki verstand nicht wirklich, was dieser Kenjaku ihr damit sagen wollte, aber eins wusste sie. Es war ihr im Moment egal. Das einzige, was sie wollte, war aus dieser Lage wieder herauskommen. Gefangen in ihren Gedanken, würde sie hier noch vollkommen durchdrehen. Die Blondine wusste, dass der Tod ihr gerade mit dreckigem Grinsen entgegenlachte. Das dürfte nicht sein. Eine einzelne Träne der Verzweiflung rann langsam ihre geschminkte Wangen herunter und hinterließ eine Furche in dem sonst so gut mit Make-up perfektionierten Gesicht. Es war zum Haareraufen.
„Es ist zu schade, dass du mir nicht antworten kannst, aber ich kann nicht verantworten, dass ich deinetwegen abgelenkt bin, wenn ich jemanden sehr wichtigen wiedertreffe“, und schon wieder senierte der Schwarzhaarige vor sich hin. Wenn sie könnte, würde sie in dieser Sekunde ihre Hände zu Fäusten ballen und diesem Kerl wenigstens versuchen ins Gesicht zu schlagen. Dafür, dass er hier solche Spinnereien von sich gab und zum anderen, weil er das Gesicht und den Körper ihres Geliebten Suguru missbrauchte, um seine wahnsinnigen Pläne umzusetzen. Sie war nicht mehr als eine Gefangene und konnte nichts dagegen tun. Zu welchem Zweck konnte sie sich denken. Sicherlich erhoffte dieser Spinner sich, mit ihr Sukuna in Zaum halten zu können. Diese Hoffnung würde er aber sicher zunichtemachen, denn diesen Fluch konnte man nicht zurückhalten. Ob sie nun lebte oder starb, das war dem König der Flüche vollkommen egal. Es interessierte ihn nicht, wer lebte oder nicht. Der einzige, der für ihn zählte, war er selbst. Niemand sonst.
„Mir stellt sich gerade wirklich die Frage, warum ein einfacher Mensch von meinem Meister markiert wurde, aber ein Auftrag ist nun mal ein Auftrag“, Suki kannte die Stimme nicht, die sich gerade einmischte. Sie konnte von dieser nicht mal genau bestimmen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Vielleicht wurde sie aber auch irre, sodass sie das nicht mehr unterscheiden konnte. Es war wirklich alles möglich.
„Du stellst dich also gegen mich, weil du einen Befehl von ihm erhalten hast?“, es handelte sich hier mehr um eine Feststellung, als um eine Frage. Suki konnte sich denken, wer diesen ominösen Befehl gegeben haben musste, aber es wollte einfach nicht zu ihrem Bild von Sukuna passen. Als würde er jemanden losschicken, um… Ja, was wollte diese Person denn? Was sollte sie hier tun?
„So würde ich das nicht sagen. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, wo meine Prioritäten liegen und meine jetzige ist erstmal dafür zu sorgen, dass diese Frau relativ lebendig hier herauskommt“, Suki verstand immer weniger, was hier vor sich ging, aber eins war sicher, diese, ihr noch unbekannte Person war im Auftrag von Sukuna hier. Ob das nun gut für sie war, das wusste die Halbrussin nicht, aber die Hoffnung kehrte langsam in sie zurück.
„Du hast mit deinem Wissen über Sukuna sowieso ausgedient. Dann sollst du nun wieder dahin zurückkehren, wo du schon seit tausend Jahren hingehörst“, mit diesen Worten ließ der schwarzhaarige Schamane eine ganze Reihe Flüche auf den Unbekannten los. Suki konnte nichts von dem sehen, was hinter ihr passierte. Sie spürte nur, wie die Temperatur hinter ihr abnahm und sie leicht begann zu zittern. Das hatte ihr jetzt auch noch gefehlt. Jetzt würde sie auch noch einen Kältetod sterben. Konnte sie nicht einfach jemand umbringen? Genervt ließ sie den Kopf in den Nacken fallen. Kurz breitete sich Verwunderung in ihrem Bewusstsein aus, doch einen Moment später erfasste die junge Frau die Situation. Der Fremde hatte wohl den Auslöser für ihre Bewegungslosigkeit beseitigt. Sofort ließ sie ihren Blick über den Kampfplatz schweifen. Dieser Kenjaku hatte wirklich eine Menge Flüche auf den Unbekannten losgelassen. Zwischen eben diesem konnte sie ihren Retter gar nicht wirklich erkennen. Sie musste sich sehr konzentrieren um auch nur den Hauch von ihm auszumachen. Sie glaubte jetzt zumindest erkennen zu können, dass es sich bei dieser Person um einen Mann handelte. Er hatte weiße, schulterlange Haare. Genau nach der Hälfte seiner Haarlänge hatte er einen horizontalen roten Streifen. Seine Kleidung erinnerte sie stark an die, die die Lehrerin in den Schulbüchern für japanische Geschichte gesehen hatte. Sie vermochte aber nicht einzuschätzen, aus welchem Jahrhundert sie stammten. Jedoch ging sie automatisch davon aus, dass es sich hier um jemanden handeln musste, der zusammen mit Sukuna gelebt hatte, also war er sicherlich mindestens Tausend Jahre alt. Wie dieser Typ es geschafft hatte, solange zu überleben, das konnte sich Suki gerade nicht erklären. Es sollte ihr auch gerade egal sein, denn jetzt gingen die freigelassenen Flüche auch auf sie los. Zum Glück hatte diese Zwangspause scheinbar keine Nachteile für sie, es stellte sich sogar, als gut heraus, eine kleine Pause gehabt zu haben, denn sie konnte nun wieder viel besser mithalten, als noch vor ihrer Starre. Schnell und präzise kämpfte sich die Halbrussin den Weg zu ihrem fremden Retter frei. Als sie direkt bei ihm angekommen war, lächelte sie leicht und bedankte sich bei ihm: „Danke, dass du mich gerettet hast. Ich wäre da allein sicher nicht herausgekommen.“ Der Weißhaarige verdrehte, für sie deutlich sichtbar, die Augen und schnaubte, während er einen der Flüche abwehrte.
„Spar dir deinen Dank, Mensch. Ich habe es nicht aus Freundlichkeit getan, sondern nur weil es mir mein Meister aufgetragen hat“, man konnte die Abscheu ihr gegenüber genau heraushören. Die Flut an Flüchen, die ihnen mehr oder weniger viel entgegenzusetzen hatten, ließ nicht nach, Suki machte einem nach dem anderen den gar aus und auch der Typ hier, fing den ein oder anderen vor ihr ab.
„Du scheinst ja Sukuna sehr untergeben zu sein, wenn du mich verteidigst, obwohl du mich so wenig leiden kannst“, stellte sie fest und wich einem weiteren Angriff erfolgreich aus. Es war zwar jetzt nicht die Zeit für Smalltalk, aber sie musste schließlich ausloten, was sie von ihrem neuen Verbündeten zu erwarten hatte.
„Nur ihm und jetzt halt die Klappe, sonst lasse ich dich, entgegen seiner Befehle hier einfach sterben“, okay, mit diesem Typen wurde Suki wohl erstmal nicht warm werden. Zumindest nicht in naher Zukunft.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt