Verflucht viele Informationen

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Suki konnte ihren Augen nicht trauen, als sie den Fluch und ihren Schüler hier unten sah. Waren sie ihr etwa gefolgt? Die konnten was erleben. Eigentlich dürfte niemand hier her und dann rannten diese zwei Trottel ihr nach. Sie wollte gerade von dem kleinen Holztisch aufspringen, als Tengen ihr zuvor kam und sich selbst erhob und den zwei Neuankömmlingen mit einer kurzen Handbewegung andeutete sich zu setzten.
„Wie schön, dass auch ihr hier hergefunden habt! Setzt euch doch, ich habe auch schon Tee für euch mitgebracht und dann können wir besprechen, was auch immer ihr wollt", lud der Vieräugige die beiden Rosahaarigen ein. Verunsichert sah Yuji zwischen Sukuna und Tengen hin und hier. Auch Suki tat es ihm gleich. Etwas schien zwischen dem vieräugigen Mann und dem Fluchkönig zu sein. Man konnte die Funken zwischen ihnen blitzen sehen. Sie konnte nicht genau sagen, was es war.
„Das ist aber nett!", durchbrach Yuji die Stille und setzte sich auf eines der freien Kissen Suki gegenüber. Man sah sofort, wie unangenehm es dem Jungen war, zwischen Sukuna und Tengen zu stehen.
„Nimm dir ruhig eine Tasse Tee Junge", sagte ihm Tengen und behielt Sukuna dabei ganz genau im Blick, bis er auf einmal anfing zu grinsen; „Bist du wieder dazu übergegangen dein menschliches Aussehen zu benutzen? Wirklich sehr interessant, aber ich mag es nicht, wenn man sich hier maskiert, also würde ich dich bitten deine wahre Form anzunehmen."
Suki wusste, dass Sukuna ganz sicher anders aussah als jetzt, aber dass dieses Aussehen sein menschliches sein sollte, das wusste sie nicht. Was für ein Zufalle es gewesen sein musste, ein Gefäß zu finden, dass einfach exakt so aussah, wie er selbst.
„Das meine Liebe, war kein Zufall und war von Anfang an so geplant", erschrocken zuckte die Halbrussin zusammen und sah zu Tengen. Konnte er etwa auch Gedanken lesen? Das wäre mehr als gruselig, wenn man sie fragte.
„Wie, also, aber ich habe doch?", stammelte sie unsicher und hörte ein kurzes amüsiertes Lachen von ihm und ein genervtes Stöhnen von Sukuna.
„Ich habe es allein aus deinen Blicken geschlossen", sagte er und setzte sich nun wieder und sah Sukuna auffordernd an. „Verwandle dich endlich oder hast du verlernt, was es heißt Respekt vor einem älteren zu haben", kam es zum Schluss von dem Vierauge. Noch nie war Suki jemandem begegnet, der scheinbar keinerlei Angst vor Sukuna hatte und ihn sogar aufforderte, respektvoll zu sein. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was hier gleich passieren würde.
„Lass den Mist. Ob du nun ein paar Jahre älter bist als ich, spielt keine Rolle mehr. Ich habe nicht die Absicht, mich jetzt hier zu verwandeln. Ich bin nur hier, um aufzupassen, dass der Junge keinen Unsinn treibt", leise murrend setze sich der Rosahaarige neben Suki und verschränkte die Arme vor der Brust. Es kehrte eine unangenehme Stille zwischen allen Anwesenden ein. Nur einen schien das nicht im Geringsten zu stören. Bei dieser Person handelte es sich um Tengen, der in allen Seelenruhe an seinem Tee schlürfte und seine Gäste beobachtete.
„Ach Sukuna, immer noch so rebellisch, wie in deinen jungen Jahren", stichelte der älteste Anwesende, während er jede Reaktion des Fluches zu studieren schien. Etwas in ihrem Inneren sagte der Halbrussin, dass der Fluchkönig Tengen nicht ausstehen konnte, genauso, wie es umgekehrt wohl auch der Fall war.
„Tse, halt einfach die Klappe und komm zum Punkt. So wie ich dich kenne, weißt du schon längst, warum wir hier sind und du willst nur unsere Zeit verschwenden", Sukuna machte keine Anstalten sich zurückzuhalten, er sagte einfach gerade heraus, was er dachte, so wie er es auch sonst tat.
„Da gibt es noch viel mehr als das. Ihr müsst doch sicherlich einigen anderen Dingen auf den Grund gehen, oder nicht?" fragte nun Tengen an Suki und Yuji gewandt. Die Blondine schüttelte im ersten Moment den Kopf und antwortete ihm dann sofort: „Ich habe nur ein Anliegen. Ich möchte Satoru Gojo aus seiner Versieglung befreien. Ich wüsste nicht, was jetzt noch eine ähnliche Wichtigkeit haben könnte.
„Ja, wir wollen Gojo-sensei aus diesem Würfel herausbekommen! Wir wissen aber nicht, wie. Sie wissen doch ganz bestimmt viel mehr als wir", mischte sich auch Yuji ein, der die ganze Zeit, während Tengen und Sukuna geredet haben, kein Wort von sich gegeben hatte.
„Ich weiß es schon, aber es gibt noch jemanden, der das viel besser weiß, als ich", erklärte er ihnen. Da gab es noch jemanden? Aber wer sollte das schon sein? Sie hatte nichts von einer Person gelesen oder gehört, die sich mit diesem Ding in dem Gojo steckte, auskannte. Wenn er ihnen nicht helfen wollte oder konnte, dann musste sie noch weiter suchen?
„Aber, wer soll das sein? Der ist sicher schon ewig tot. Sonst hätte Suki-sensei sicher etwas herausgefunden. Sie ist echt gut in sowas. Ohne sie wäre ich den da nie los geworden", es schmeichelte Suki wirklich sehr soetwas von ihrem Schüler zuhören. Es tat gut zu wissen, dass er wohl sehr viel Vertrauen in sie hatte.
„Sicherlich. Es wird dann zwar noch etwas dauern, aber ganz bestimmt finden wir einen Weg", sagte die Lehrerin dem Jugendlichen sanft und lächelte. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sie etwas erfahren würden, aber so war es nun einmal.
„Ihr müsst niemanden suchen. Diese Person sitzt hier mit am Tisch und scheint euch die ganze Zeit nichts gesagt zu haben", führte Tengen aus und sah dabei zu Sukuna, der keinerlei Regung zeigte. Der Fluchkönig sollte also wissen, wie sie Gojo wieder herausbekommen sollen? Das klang einfach viel zu lächerlich in ihren Ohren. Warum sollte er ihr das die ganze Zeit verheimlichen und sie ein Buch, nach dem anderen lesen lassen, wenn er es doch einfach hätte sagen können und somit nicht mit ins Archiv gemusst hätte? Das ergab für Suki absolut keinen Sinn.
„Wollen Sie damit sagen, Sukuna weiß es und sagt es uns nicht?", sprach Yuji das aus, was Suki gedacht hatte.
„Sag es ihnen Sukuna, wie bekommen sie Gojo aus deinem Versieglungsgefäß. Hattest du das nicht eigentlich für dich selbst angefertigt, damit man dich, wenn du außer Kontrolle gerätst, bändigen kann?", stichelte Tengen nun. Suki brauchte einen Augenblick um die ganzen Informationen, sie auf die einprasselten zu ordnen. Sollte das dann heißen, der Mönch, vom dem sie gelesen hatte, war Sukuna? Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Obwohl, wenn sie sich die Handschrift in diesem Buch wieder ins Gedächtnis rief und auch Sukunas, da konnte sie eine gewisse Ähnlichkeit vorfinden. Wie auch seine Wortwahl ab und zu der ähnelte, wie sie um Buch gestanden hatte. Als sich alle Puzzelstückchen langsam aber sicher in Sukis Kopf zusammensetzten, machte sich einmal mehr Wut in ihr breit. Nicht nur hatte Sukuna den Würfel versteckt, nein er hätte Gojo also auch am ersten Tag wieder herausholen können. Wie konnte man es immer wieder schaffen, ihr Vertrauen so sehr zu hintergehen? Sie würde ihm wohl kein Wort glauben können.
„Dann sollte er uns wohl schnell sagen, wie wir ihn dort wieder herausbekommen können. Ansonsten kann ich wirklich für nichts mehr garantieren", stellte die Halbrussin klar und sah den Fluch dabei mit einem scheidenden Blick an.


Yuji wusste nicht so recht, ob er sich freuen sollte oder nicht. Sukuna wusste also, wie sie Gojo zurückbekommen werden, aber die Frage war immer noch, ob er mit diesem Wissen herausrückte und ihnen somit half. Auch Sukis Reaktion konnte er nachvollziehen. Er hatte in den letzten Tagen mitbekommen, dass sie zusammen mit dem Fluch wirklich sehr früh in die Schule gekommen war und erst sehr spät wieder nach Hause gefahren war. Das Training und der Unterricht waren um diese Zeit schon längst vorbei und auch zu Abend hatten die allermeisten schon gegessen.
„Pass auf, was du dir wieder herausnimmst, Weib. Hättest du direkt gefragt, ob ich etwas weiß, dann hätte ich dir schon gesagt, wie du ihn herausbekommst, aber das hast du nie", sagte Sukuna nüchtern und vollkommen unbeeindruckt von dem, was Suki hier sagte.
„Jetzt beruhigt euch, wir wollen uns doch nicht jetzt schon streiten, schließlich gibt es noch einige andere Neuigkeiten, die ich euch mitzuteilen habe", Tengen schien nicht beeindruckt von der Stimmung zwischen Suki und Sukuna zu sein. Ganz im Gegenteil, er wirkt eher so, als würde es ihn prächtig unterhalten, Gäste hier unten zu haben. Wie lange war er überhaupt schon hier unten und warum hatte er vier Augen? Erst jetzt drängten sich dem Jungen diese Fragen auf. Jetzt, wo sie wussten, dass Sukuna imstande war, Gojo herauszuholen, war in seinem Kopf Platz für etwas anderes.
„Ich muss eh wissen, wo die Rückseite ist. Also könnt ihr es eh vergessen, solange die nicht da ist", kam es von Sukuna. Er wusste also wirklich, wie man Gojo herausbekommen konnte, aber wieso hat er nichts gesagt? Sie hätten doch schon längst mit der Suche nach der Rückseite beginnen können, wenn er ihnen auch nur einen Hinweis dazu gegeben hätte. Es war so unglaublich ärgerlich. Yuji hatte wirklich keine Lust mehr, hier jede Info häppchenweise vor die Nase gesetzt zu bekommen.
„Das ist kein Problem. Die Rückseite des Gakumonkyo habe ich hier", mit diesen Worten, griff der Vieräugige in seinen Ärmel und holte ein würfelförmiges Objekt heraus. Es wirkte auf den Jungen unscheinbar. Nichts an ihm deutete auch nur ansatzweise an, dass man damit Gojo herausholen konnte.
Ein genervtes Stöhnen war von Sukuna zu hören. Ihm schien es wirklich nicht zu passen, dass es gerade schneller voranging. Der Schüler war sich sicher, dass Sukuna alles mit Absicht behinderte, einfach, weil er in Gojo eine Gefahr für sich sah.
„Trotzdem fehlt noch etwas, um Satoru herauszubekommen. Ihr braucht einen von zwei Gegenständen. Entweder den himmlischen Speer der Umkehr, der jede Jujustutechnik annulliert oder das Schwarze Tau", der Mann machte eine Pause und trank einen Schluck seines Tees. Das klang doch wunderbar. Sie hatten sogar die Auswahl. Das würde ganz sicher schneller gehen als alles andere vorher.
„Da ist doch sicherlich ein Haken an der Sache", stellte Suki fest. Konnte es sein, dass noch mehr auf sie zukam? Das konnte sich Yuji wirklich nicht vorstellen. Sukis stundenlanges Bücherwälzen musste doch ausreichend sein.
„Da hast du ganz recht. Der himmlische Speer wurde vor ungefähr zwölf Jahren von Gojo versiegelt oder zerstört", Yuji konnte seinen Unglauben bei dieser Information nicht im Zaum halten und erfüllte den ganzen Raum mit einem laut geschrienem ‚Was?'.
„Halte dich zurück, Balg, dein Geschrei ist ja nicht auszuhalten", beschwerte sich jetzt Sukuna, der gleichgültig in die Runde schaute.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt