Verfluchter Zufallsfund

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Nanako wachte am nächsten Tag relativ früh auf. Es war reine Gewohnheit für die Jugendliche. Sie brauchte nicht mal einen Wecker um sieben Uhr morgens aufzuwachen. Auch der schlechte Schlaf hier hielt ihren Körper nicht davon ab oder er begünstigte es sogar. Genau zuordnen konnte sie es nicht. Sie ließ ihren Blick durch den kleinen Raum gleiten und blieb am anderen Ende des Raumes hängen, wo ihre Schwester noch immer tief und fest schlief. Man hatte ihnen provisorisch ein Zimmer mit zwei Betten bestückt. Sicherlich, um sie besser unter Kontrolle zu haben. Das ist der einzige triftige Grund, warum sie zwei Menschen zusammen in ein Zimmer stecken sollten, das für einen konzipiert war. Die Hellharige konnte sich nur zu gut an die Worte des komischen Schulleiters erinnern, als sie hier angekommen waren. Sie konnte seinen Blick vor wenigen Tagen zwar nicht genau unter der Sonnenbrille erkennen, aber sie konnte sich schon denken, dass er nicht davon begeistert war, sie hier aufzunehmen, auch wenn es eventuell nur vorübergehend sein würde. Er wies ihnen dann nur ein Zimmer zu und murmelte etwas davon, dass man ihn eh nur ausspielen würde und einer eh einen Weg finden würde, den Rat zu weit in die Ecke zu drängen, dass sie hier bleiben konnten. Sein ganzes Verhalten ließ Nanako an den Führungsqualitäten des Mannes zweifeln. Warum reichten einige Worte einer Frau in einem Arztkittel, um ihn davon zu überzeugen, dass sie hier bleiben konnten? Es häuften sich mit jedem vergehenden Tag immer mehr Fragen auf, die beantwortet werden wollten. Heute würde sie versuchen, einige davon aus dem Weg zu räumen. Sicherlich konnte diese Suki genug davon beantworten, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
„Nanako, ich versteh immer noch nicht, wie du hier so früh schon wach sein kannst. Leg dich noch etwas hin, bevor Suki kommt und wir in die Stadt fahren“, kam es gegrummelt von Mimiko, die die Decke tief in ihr Gesicht zog. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester schien sie hervorragend zu schlafen.
„Ja, ich bin schon wach. Wir können heute schließlich endlich dieses langweilige und altmodische Gelände verlassen“, stellte sie klar und kramte in dem Schrank, indem sie nur das Nötigste hatten. Sie vermisste den Schrank voller Klamotten, den sie bei Meister Geto hatten.
„Mach halt, was du denkst. Ich glaube nicht, dass diese Lehrerin so früh hier aufschlägt“, sagte die Dunkelhaarige, als sie die Decke kurz leicht anhob, und sich dann in Richtung Wand drehte, um noch etwas weiterzuschlafen.

~

Ähnlich ging es in Sukis Innenstadtapartment zu. Sie war, weil sie gestern, nach dem kleinen Streit mit Sukuna in ihr Schlafzimmer gegangen war, sehr schnell eingeschlafen. So kam es auch, dass sie für ihre Verhältnisse früh wachgeworden war. Man konnte es kaum glauben, aber Suki konnte ausschlafen, gerade nach Missionen oder im Urlaub. Ansonsten stand sie immer pünktlich auf. Wenn sie nun aber schon einmal wach war, dann konnte sie die Zeit, die sie sicher noch allein hatte, nutzen, um die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen. Sicherlich sah die Küche noch genauso aus, wie sie der Typ gestern verlassen hatte. Allein bei dem Gedanken an diesen Weißhaarigen stieg die Wut in Suki auf. Natürlich hatte er sie vor Kenjaku gerettet und sie war ihm dafür auch sehr dankbar, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihn in ihrer Wohnung dulden musste. Auch wenn er zu Sukuna gehörte, hatte er gefälligst zu fragen, wenn er jemanden mit hier herbrachte.
„Tse, nicht mal den kleinsten Funken Anstand besitzt dieser Fluch. Was erwarte ich auch? Wir können froh sein, dass er mehr vor der Glotze hängt, als das er sich an Menschen zu schaffen macht“, sagte die Blondine zu sich selbst und ging nun in die Küche, nur um diese blitz blank geputzt zu vorzufinden. Kein Krümel lag auf dem Tisch und die Töpfe und Pfannen, die gebraucht würden, fanden sich an dem Platz, an den sie gehörten. Es verwirrte die Jujuzistin ungemein. Es machte sonst niemand sauber, außer sie. Sukuna würde doch nicht? Sie beendete diesen absurden Gedanken nicht. Es ergab einfach keinen Sinn. Leicht schüttelte Suki ihren Kopf. Sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen, brachte jetzt auch nichts. Bevor der rosahaarige Fluch sie in dieser Hinsicht aufklärte, konnte sie nur spekulieren und dafür hatte sie einfach keine Zeit, schließlich gab es viel zu erledigen. Erstmal musste sie mit Yaga das weitere Vorgehen mit Nanako und Mimiko klären und dann wollte sie den Mädchen ein paar Klamotten sponsern. Wenn alles wirklich gut lief, würden sie bald selbst den ein oder anderen Yen dafür bekommen, indem sie ich an Missionen beteiligten. Außerdem würde sich Gojo sicher auch für die Mädchen einsetzten, sollten sie irgendwann den Würfel finden und ihn wieder herausbekommen.
Seufzend verließ Suki die Küche,, um ihre Wohnung weiter zu inspizieren. Auch das Bad fand sie wirklich ordentlich vor und auch das Wohnzimmer. Nur eine Sache störte hier. Punkt eins war der laufende Fernseher und bei Punkt zwei handelte es sich um Sukuna, der in einer absolut unnatürlichen Position auf der großen Sofalandschaft schlief. Die Halbrussin war dahingehend viel gewohnt. Gojo schlief auch in Stellungen, bei denen sie allein beim Hinsehen Rücken- und Nackenschmerzen bekam, aber der Fluchkönig war wohl auch der König der unmöglichen Schlafstellungen. Eines seiner Beine hing von der Sitzfläche des Couchmöbel herunter, die dünne Decke, die immer auf der Couch lag, bedeckte nur seine Hüfte, während der Fluch einen Arm unter seinem Kopf positioniert hatte, der bereits erhöht auf der Armlehne lag. Allein bei dem Anblick bekam Suki einen steifen Nacken. Den anderen Arm hatte er nach hinten gegen die Rückenlehne gelagert und seine Hand streckte sich somit verloren in die Luft.
„Einfach unglaublich, wie kann man so schlafen?“, murmelte sie vor sich hin. Ehe sie das TV-Gerät ausschaltete und dann wieder zurück in die Küche ging, um sich ein kleines Frühstück zuzubereiten und den Morgen doch entspannter zu beginnen, als sie zuerst gedacht hatte. Trotzdem musste sie aber Sukuna noch klarmachen, dass die Anwesenheit seines Dieners oder was auch immer dieser Typ war, hier nicht benötigt wurde.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt