Verfluchter Mitbewohner

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Langsam fuhr Suki durch ihr platinblondes Haar. Nun war es komplett gekürzt worden und hatte somit wieder eine einheitliche Länge. Trotzdem ärgerte sich die Blondine darüber. So lange hatte sie ihre Haare gezüchtet. Das letzte Mal als sie so kurz waren, ging sie noch zur Schule. Langsam schlenderte sie an den Schaufenstern vorbei und betrachtete sich kurz in der Reflexion. Irgendwie gefiel ihr die neue Länge ihrer Haare. Außerdem würde es im Kampf wohl viel praktischer sein, wenn sie nicht wie sonst immer im Weg waren. Leicht strich sie sich vom Ansatz bis zu den Spitzen. „Mama kriegt sicher einen Anfall, wenn sie sieht wie kurz ich sie habe machen lassen“, murmelte sie leise und ging noch ein Stück weiter bis sie vor einem Herrenausstatter stehen blieb. Eigentlich brauchte Sukuna etwas zum Anziehen. In diesem Yukata den er da trug, konnte er wohl kaum unauffällig herumlaufen. „Ich muss wohl oder übel etwas besorgen. Im Bademantel kann er wohl kaum rumrennen“, seufzte Suki und betrat das Geschäft. An den Anzügen ging die junge Frau schon gleich vorbei. In sowas konnte sie Sukuna wohl kaum stecken. Die Sachen, die sie noch von Satoru da hatte, würden ihm wohl nicht wirklich passen, außer er wollte aussehen als würde er Kleider tragen und das bezweifelte die Halbrussin stark. Schnell fiel ihr eine kleine Auswahl an farbigen Hemden ins Auge. Ob er das tragen würde, oder sollte sie doch nur einfach T-Shirts kaufen? Für Leute, die sie kannte, war das doch viel einfacher. „Na dann werde ich wohl von allem etwas nehmen müssen“, seufzte sie und schnappte sich als Erstes ein lachsfarbenes Hemd. Leicht verzogen sich die feinen Züge der Lehrerin. „Das beißt sich mit seinen Haaren. Das geht gar nicht!“, mit diesen Worten legte sie es wieder weg und nahm es in einer größeren Größe, „Aber Satoru steht das sicherlich sehr gut.“ Damit nahm sie noch ein schwarzes und ein weißes Hemd in der Größe, bei der sie glaubte, sie würde Sukuna passen und sah sich dann weiter bei den einfachen Shirts und Pullovern um. Auch bei diesem wählte die Jujuzistin zum größten Teil nur schwarz und weiß aus. Jetzt fehlten ihr nur noch einige Hosen und noch etwas Trainingsbekleidung. Zu Hause würde er sicher dieses Ding, das er jetzt trug, anziehen. Sie suchte also noch das zusammen, was ihr fehlte und noch einige Kleinigkeiten wie Unterhosen und Socken. Bei der Unterwäsche wählte die Blondine einfache in schwarz gehaltene Modelle. Auch für die Socken nur einfarbige in Weiß und schwarz. „So eigentlich fehlen jetzt nur noch Schuhe, aber die kann ich, ohne die Größe zu wissen, echt nicht besorgen. Da muss er wohl oder übel mit“, nuschelte Suki leise vor sich hin, legte ihre Einkäufe vor die Dame an der Kasse. Diese lächelte Suki wissend an und gab schon ihren Kommentar ab: „Ihr Mann hat aber Glück eine Frau zu haben, die ihm das Einkaufen abnimmt. Da können viele von träumen.“ Suki war es ja schon gewohnt, dass sie für eine verheiratete Frau gehalten wurde, wenn sie ab und zu einmal Männerkleidung kaufte, aber gerade störte es sie massiv. „Nein, das ist nicht für meinen Mann. Wir haben Besuch und dessen Gepäck ist nun leider Gottes verloren gegangen. Wir wollen ja nicht, dass er während seines gesamten Aufenthaltes die gleiche Kleidung trägt“, entgegnete Suki ihr mit einem engelsgleichen Lächeln. Nichts in ihrem Gesicht deutete daraufhin, wie viel Abscheu sie gerade für diese Frau empfand. Immer drehte sich alles um Männer oder sonst was. Nie konnte eine Frau etwas tun, ohne von einer andern unterstellt zu bekommen, sie würde das für einen Mann tun oder dafür tun, einem zu gefallen. „Da hat ihr Besuch aber Glück eine so aufmerksame Gastgeberin zu haben“, kam es freudig von der Verkäuferin, die die Kleidung in eine relativ große Tüte tat. „Wollen sie dann mit Karte oder in Bar zahlen?“, fuhr die Frau fort und lächelte Suki professionell an. „Mit Karte bitte“, antwortete Suki und schob ihr eine kleine Plastikkarte hin, ohne weiter auf das einzugehen, was die Verkäuferin gesagt hatte. Teilnahmslos blickte die Magiemeisterin aus dem Fenster und wartete, bis sie hörte, wie der Bon nach Beendigung der Zahlung gedruckt wurde. Ohne ein weiteres Wort nahm sie die Tüte und verließ das Geschäft. Genervt stöhnte Suki auf und sah gen Himmel. „Ich hasse das einfach. Hoffentlich läuft bald wieder alles normal.“ Damit machte sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung, wo sicherlich Sukuna und Satoru auf sie warten würden. Inständig hoffte sie, dass der Weißhaarige ihre Anweisungen umgesetzt hatte und das Gästezimmer für den Fluch bereit machte. Das konnte sie ja nicht auch noch machen. Es reichte schon, dass Suki sonst alles besorgen musste. Da würden die beiden doch imstande sein, ein einfaches Bett zu beziehen und das Badezimmer mit einer weiteren Zahnbürste auszustatten.

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt