Verfluchte Finger

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Was war das gerade eben. Das hörte sich absolut nicht nach der Person an, mit der sie gerade noch gesprochen hatte. Es hörte sich genau wie ihr Suguru damals an. So als würde eine zweite Person aus diesem Körper mit ihr sprechen. Ihre Trance war sofort aufgelöst. Sie brachte etwas Abstand zwischen sich und den Schwarzhaarigen. Irgendetwas passte hier ganz und gar nicht zusammen. Es konnte doch nicht sein, dass er einen Moment, wie ein Superschurke mit ihr sprach und in der anderen Sekunde wieder so.
„Suguru, was ist los mit dir? Wer oder was ist hier los?“, fragte Suki, absolut überfordert mit dieser Situation. Es konnte sich eigentlich nicht um den Suguru handeln, den sie kannte, aber jedes Detail stimmte. Seine Stimme klang genauso, sein Gesicht hatte die gleichen markanten Züge und auch sein Geruch war der Gleiche. Alles passte zusammen, bis sie eine minimale Schwankung in seiner Fluchenergie bemerkt hatte. Da ist etwas anders als früher. Es steckte etwas in diesem Mann, das viel älter war als alles andere, das sie am heutigen Tag gespürt hatte.
Woher die Blondine das wusste? Es war ganz einfach. Durch die Arbeit ihres Vaters kam die Halbrussin immer wieder in Kontakt mit den verschiedensten verfluchten Gegenständen. Einige davon waren teilweise mehrere Jahrhunderte alt. So hatte sie gelernt, dass sich ältere Energien anders anfühlten, als die, die vielleicht erst wenige Jahre oder Jahrzehnte alt waren.
„Ich weiß nicht, was du meinst, Sukilein“, sagte ihr Gegenüber ahnungslos. Da war etwas mehr als faul, das wusste die Jujuzistin, aber was es war, würde sie jetzt wohl oder übel in einem Kampf herausfinden müssen. Eilig ließ sie ihren Blick über ihren Standort schweifen. Hier waren immer noch ein Haufen Menschen und Mutanten. Sie würde ganz sicher keine Zeit haben, auf jeden hier Rücksicht zu nehmen. Dazu war ihr Gegner ganz sicher zu stark.
„Du weißt ganz sicher, was ich meine. Deine Magiekraft unterscheidet sich von der Sugurus“, stellte Suki fest und besah weiter ihre Umgebung. Dort lag ein seltsamer Würfel. Ihr kam dieser Gegenstand wirklich sehr bekannt vor. Die Lehrerin konnte aber nicht genau zuordnen, woher und was es genau mit ihm auf sich hatte. Sie musste unbedingt herausfinden, um was es sich hier handelte, bevor hier ein Kampf losbrach.
„Ach, das“, ein Kichern verließ Getos Kehle und er winkte ab, so als wäre es etwas ganz Normales, „du kennst das doch. Der ein oder andere Fluch zu viel und schon ist etwas anders. Mach dir also keine Sorgen.“ Während der Dunkelhaarige sprach, schritt er wieder auf die Frau zu und fuhr federleicht mit seinen Fingerspitzen über ihren Unterarm. Eine Gänsehaut breitete sich auf Sukis ganzem Körper aus. Es verstärkte den Zwiespalt in ihr nur noch mehr. Die Kluft zwischen ihrer eigentlichen Aufgabe hier für Ordnung zu sorgen und ihrer einstigen Liebe, von der sie dachte, dass sie den Rest ihres Lebens zusammen verbringen würden.
Ihr Blick huschte zu ihrem Messer, das nicht weit entfernt von ihr auf dem Boden lag. Leicht biss sie sich auf ihre Lippe, das konnte doch nicht wahr sein, der einzige Gegenstand, mit dem sie ihre Fähigkeit hier einsetzen konnte, war zu weit entfernt, um ihn einfach zu greifen.
„Mhm“; murrte die Blondine zustimmend. Sie musste unbedingt Zeit schinden, bis Verstärkung hier eintraf.

~

Immer noch außerhalb der U-Bahnstation haben Megumi und Yuji zusammen diesen alten Sack besiegt. Es war tatsächlich nicht einfach, aber sie haben es geschafft. Der Rosahaarige war so unglaublich Stolz auf sich. Dieser Sieg ließ sein Selbstvertrauen in ungeahnte Sphären steigen.
„Megumi! Das war richtig gut. Hast du gesehen, wie ich dem Kerl eine verpasst habe?!“, brabbelte der Junge kaum verständlich vor sich hin. Die Mischung aus Adrenalin und Glücksgefühlen, ließen ihn glauben, er könne es mit der ganzen Welt aufnehmen. Sein schwarzhaariger Klassenkamerad verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf: „Ja habe ich und jetzt übertreib nicht. Wir haben erst einen von dreien besiegt.“
Die Schritte, die sich den beiden Jungen näherten, stammten eindeutig von Sukuna. Er hatte sich die ganze Zeit aus dem Kampf herausgehalten und hatte sie einzig und allein beobachtet,
„Komm runter, hier gibt es noch viel mehr zu tun, als das hier. Mit der Alten und dem anderen kommt ihr hier sicher allein zurecht, denn wir beide“, dabei deutete der Fluch auf Yuji und sich selbst, „haben noch einer Flickenfresse eine Abreibung zu verpassen.“
Erstaunt blinzelte der angehende Jujuzist. Hatte er das gerade richtig verstanden? Sukuna wollte mit ihm Mahito eine Abreibung verpassen? Das klang so verlockend, dass es kaum wahr sein konnte. Eifrig nickte der Schüler. Die Motivation war ihm direkt ins Gesicht geschrieben. „Ich komm mit! Ich werde dem Typen zeigen, dass er sich mit dem falschen angelegt hat“, sagte Yuji voller Tatendrang und lief blindlings los, ohne zu wissen, wo er überhaupt lang musste.
„Dir ist klar, dass wir nicht in diese Richtung müssen, sondern hier“, dabei zeigte der Fluch genau in die entgegengesetzte Richtung.
„Man, das hättest du doch gleich sagen können.“

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt