Verfluchter Plan

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Suki hatte die letzten Tage wirklich gefallen daran gefunden, zusammen mit Sukuna zu recherchieren. Er war ihr dahingehend eine große Hilfe. Mit dem Wissen aus der Zeit konnte sie immer mehr Informationen zusammentragen. Sie wusste so ziemlich alles zum Versieglungsmechanismus, jedoch fehlte ihr der Schlüssel, mit dem man ihn öffnen konnte. Der Fluchkönig hielt dahingehend ganz sicher Informationen zurück, das konnte sich Suki denken, ihn aber darauf ansprechen, wo sie sich im Moment doch mehr als gut verstanden? Das würde sie nicht. Sie war es einfach nur leid sich immer wieder mit ihm anzulegen, da war es besser, wenn er ihr kleine Tipps gab und die Lehrerin diesen nachging.
„Ach man, ich kann kaum noch schauen", jammerte die Halbrussin und rieb sich die Augen. Sie saßen heute sicher schon seit drei Stunden hier und wälzten Bücher. Zumindest tat sie das. Der Rosahaarige schien etwas zu seinem eigenen Vergnügen zu lesen, zumindest dachte sie das wegen seines fortwährend belustigten Gesichtsausdrucks. Sicherlich erfreute er sich wieder am Leid anderer. So, wie es von ihm zu erwarten war.
„Dann mach eine Pause. Essen solltest du auch", stellte Sukuna nüchtern fest und sah dabei nicht von seinem Buch auf. Suki runzelte ihre Stirn. Jetzt kam er schon wieder mit Essen. Daran hatte er sich in den vergangenen Tagen wohl festgebissen.
„Ich muss endlich vorankommen. Es ist keine Zeit, um hier etwas zu Essen. Wir können das auch heute Abend zu Hause", stellte die Blondine klar und sah wieder in das Buch, das vor ihr lag. Ein Schnauben ertönte neben ihr und Sukuna packte sie ohne jede Vorwarnung am Oberarm.
„Nein, das Theater von gestern gebe ich mir ganz sicher nicht noch ein weiteres Mal. Du wirst essen, Mensch, ob du willst oder nicht", seine Tonlage ließ keinen Widerspruch zu. Sie konnte sich jetzt ergeben und einfach mit ihm gehen oder sie konnte sich gegen ihn auflehnen. Sie wusste, dass es hierbei nur einen einzigen Ausgang gab und der war, dass sie etwas zu sich nehmen würde. Ob sie damit einverstanden war, oder nicht.
„Was für ein Theater überhaupt. Ich weiß nicht, wovon du redest!", beschwerte sich Suki und versuchte sich von Sukuna loszureißen, der sie aber so doll festhielt, dass jeder weitere Versuch einfach zwecklos war.
„Weißt du nicht? Ich kann dein Gedächtnis gern etwas auffrischen", mit diesen Worten stand der Fluch auf und zog Suki ruckartig hoch. Dabei dirigierte er sie so, dass sie mit dem Rücken gegen seine Brust stieß. „Du hast gestern bestimmt eine halbe Schriftrolle gelesen, ohne ihren Inhalt wirklich erfasst zu haben und als ich dich darauf angesprochen habe, bist du hier beinahe ausgerastet. Ich habe heute keinen Nerv dafür, also werden wir jetzt essen!"

~

Auch wenn Sukuna schon lange mit diesem Weib zusammenwohnte, hatte er sie noch nie so überarbeitet gesehen, wie gestern. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er diese Frau wohl nie wirklich hunger haben lassen sollte. Sie war wie eine ausgehungerte Wildkatze, die alles, was sich in ihrer Nähe bewegte, ansprang und es töten wollte.
Der Fluchkönig war mit der Lehrerin also in die schuleigene Cafeteria gegangen und sie saßen gerade beide vor ihrem Essen. Es war zwar nicht das, was sich der Fluch unter guter Nahrung vorstellte, aber es sollte alle Mal reichen, um die Halbrussin, die sich ihm gegenüber niedergelassen, zu sättigen.
„Schau mich nicht so an. Ich hätte nicht hier hergemusst! Ich esse das nur, weil du sonst keine Ruhe gegeben hättest", grummelte Suki, während sie sich den nächsten Happen ihres Essens in den Mund schaufelte. Natürlich aß sie nicht, weil sie Hunger hatte. Die Frauen dieser Zeit waren ihm manchmal wirklich ein Rätsel.
„Ja, schon klar. Iss einfach auf, dann können wir weiter machen", stellte er klar und widmete sich auch seiner eigenen Mahlzeit.
„Ja, können wir", und damit aßen sie weiterhin stillschweigend, bis sich jemand ohne zu fragen einfach zu ihnen setzte.
„Hey, Suki-sensei, Hey Su...", der Junge, der sich neben sie gesetzt hatte, wurde von Sukuna mit einem scharfen Blick bedacht, „Atsushi."
Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Die Ruhe der letzten Tage sollte also durch ihn unterbrochen werden. Der Fluch konnte sich wirklich etwas besseres vorstellen, als sich mit seinem ehemaligen Gefäß zu beschäftigen.
„Hallo Yuji, wie geht es dir?", fragte dieses Weib ihn breit lächelnd. Musste die denn jetzt wieder so scheißfreundlich sein. So würden sie den ganz sicher so schnell nicht loswerden.
„Mir gehts super und euch? Wie läuft die Suche nach einem Weg, um Gojo-sensei zu befreien?", fragte er neugierig, während er sich einen Löffel voll Reis in den Mund schob.
„Einerseits ganz gut. Ich habe eine Menge Infos über diese Versieglungstechnik bekommen, aber andererseits haben wir eben noch keinen einzigen Anhaltspunkt, was wir tun müssen, um ihn wieder herauszubekommen", Sukuna konnte genau heraushören, wie verzweifelt die junge Frau war. Vielleicht war es langsam an der Zeit, sie ein weiteres Mal in die richtige Richtung zu lenken.
„Das ist ja echt mies. Ich mein, du musst doch schon alles, was da unten ist, durch haben, so lange wie ihr dort immer hockt", dabei sah dieses Balg zwischen Sukuna und Suki hin und her. Die Blondine begann sicherlich wegen der unsäglichen Naivität des Jungen zu schmunzeln.
„Bei weitem noch nicht, aber ich habe eine Idee, wo ich noch mehr Infos herbekomme, als aus jedem Buch, das ich finde", das Gesicht der Frau ihm gegenüber war hoffnungsvoll. So ganz anders als noch kurz zuvor. Was war diesem Frauenzimmer nun wieder eingefallen?
„Cool! Was ist es denn? Willst du es mir verraten", dieser unerträgliche Optimismus des Jungen würde ihn nochmal wahnsinnig machen. Wie hatte er das bitte so lange in dem Körper dieses Kindes ausgehalten?
„Das verrate ich noch nicht. Ich weiß gar nicht, ob das überhaupt möglich ist. Aber sag mal, wie läuft es mit Mimi und Nana? Habt ihr euch etwas anfreunden können oder verschließen sie sich noch immer so sehr?", fragte Suki und Sukuna klinkte sich nun vollkommen aus dem Gespräch raus. Diese beiden Weiber konnten ihn nicht weniger interessieren. Sie waren für ihn einfach nicht von Mehrwert. Nicht wie einige andere der Schüler hier, in denen um einiges mehr Potenzial steckte, als sie zeigten.
„Ja, die reden etwas mehr mit uns und das Training läuft super. Auch wenn Yaga irgendwie genervt wirkt", erklärte das Balg weiter. Wie konnte er sich noch wundern, dass der Schulleiter bei den Schülern dieser Schule genervt war? Hier fand doch jeden Tag etwas Unvorhergesehenes statt und er musste es wohl letztendlich ausbaden.
„Ach, nehmt es nicht persönlich. Der alte Mann hat schon viel Schlimmeres durch, der soll sich nicht so haben. Wir halten es jeden Tag ganz wunderbar mit euch aus."

Cursed (SukunaxOc) (Jujutsu Kaisen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt