Heute ist schon wieder Samstag. Die Woche ging erstaunlich schnell um, auch wenn ich von Ayaz seit Dienstag nichts mehr gehört habe. Vielleicht hat er auch keine Interesse mehr, weil ihm das Treffen gezeigt hat, dass wir nicht zusammen passen. Aber selbst wenn es so wäre, müsste ich mir wenigstens keine Gedanken mehr darum machen, dass Emilio sauer auf mich ist. Dieses Wochenende fahre ich zu meiner Mutter nach Hause. Zwar wohnt sie nichtmehr in dem Haus, in dem ich und meine Geschwister aufgewachsen sind, aber etwas nostalgisches dort hin zurück zu fahren hat es trotzdem. Meine Mutter ist schon vor einigen Jahren ausgezogen, weil sie das alte Haus zu sehr an meinen verstorbenen Vater erinnert hat. Damals hat es mich nicht wirklich mitgenommen. Mein Vater hat mich schon immer eher abgestoßen, statt dass er ein Vorbild für mich war. Eigentlich hat mir meine Mutter auch immer gereicht, aber einen Teil zu meiner Angst vor dem Tod und dem Trauma, welches ich seit Emilios Tod habe, hat es sicherlich beigetragen. Ob meine Geschwister da sind weiß ich nicht, aber es würde mich freuen auch sie wieder zu sehen. Tara ist 28 und verheiratet. Wann sie ihr erstes Kind bekommt ist nurnoch eine Frage der Zeit. Und Jayden ist 20 und mitten in seinem Kunststudium, also ist es relativ unwahrscheinlich ihn dieses Wochenende zu sehen.
Nach fast zwei Stunden Fahrt stehe ich endlich vor dem großen Anwesen meiner Mutter. Taras Auto steht vor der Tür. Irgendwie freut es mich, auch sie wieder zu sehen. Etwas aufgeregt klingele ich und warte nur einige Sekunden, bis meine Mutter mir die Türe öffnet. „Hallo, Mama!", begrüße ich sie fröhlich. Sie schaut mich für einige Sekunden an und nimmt mich dann in den Arm. „Hallo, mein Schatz!" Sie bittet mich und Shira hinein und nimmt mir meinen schwarzen Koffer ab. „Deine Schwester ist auch hier." „Ich weiß. Habe ihr Auto schon draußen gesehen." Kaum habe ich meinen Satz zu Ende gesprochen kommt Tara auf mich zu gerannt. „Wie ich dich vermisst habe!", ruft sie und fällt mir in die Arme.
„Und, wie läuft es bei dir? Wie läuft es mit Samuel?", frage ich meine Schwester. Sie seufzt. Oh Gott, was kommt jetzt? „Wir versuchen vergeblich schwanger zu werden." „Oh nein. Das tut mir so leid." „Wir waren sogar schon in der Kinderwunschklinik, aber klappt einfach nicht. Ich kann mit keinem darüber reden, weil so etwas keiner ernst nimmt." „Doch, Tara. Ich nehme das ernst. Ich weiß, wie gerne du Kinder haben willst, und das schon seit du klein bist." Sie nickt, als unsere Mutter mit orangenen Cocktails raus kommt. „Ich habe euch etwas gemixt." „Danke, Mama.", bedankt sich Tara. „Du weißt doch, dass ich nur Wasser oder Saft trinke.", beschwere ich mich, was mir im nächsten Moment schon wieder total leid tut. Wie kann man so undankbar sein wie ich? „Ja, das weiß ich. Für dich habe ich extra nur etwas Orangensaft, Maracuja- und Pfirsichsaft gemixt." Und ich muss mich natürlich h direkt beschweren. „Dankeschön."
Mittlerweile liege ich wieder im Bett und denke nach. Wenn ich Ilenia von den Problemen meiner Schwester erzählen würde, würde sie mich sicherlich verdutzt fragen, wieso ich nicht mehr mit ihr darüber geredet habe, aber ich kenne meine Schwester seit 25 Jahren und weiß, dass sie möchte, dass man ihre Probleme ernst nimmt und es dann dabei belässt. Sie möchte einfach nicht sonderlich viel darüber reden und das respektiere ich, auch wenn ich anders bin. Ob Ayaz eigentlich garnicht an mich denkt? Würde er an mich denken, dann hätte er mir sicherlich geschrieben. Ich meine, ich habe es jetzt über zwei Jahre komplett ohne einen Mann ausgehalten, aber er hat mir ein so gutes Gefühl gegeben und plötzlich kommt garnichts mehr von ihm. Ich bin schon fast am Einschlafen bekomme ich eine Nachricht.
»Bist du Zuhause?«, schreibt mir Ayaz. Er hat mich also doch nicht vergessen. »Nein. Bin bei meiner Mutter. Vermisst du mich schon?« Ein bisschen necken muss ich ihn trotzdem, auch wenn ich mich versammeln freue, dass er mir geschrieben hat. Er dachte also doch an mich. Direkt macht sich ein warmes Gefühl in mir breit, als ich sehe, dass er tippt. »Vielleicht ein bisschen.« »Das freut mich zu hören.« Und das ist wahrlich nicht gelogen. Es freut mich ungemein. Sofort wechsele ich in den Chat von mir und Ilenia. »Weißt du wer mich vermisst?« Es dauert nur wenige Sekunden, bis eine Antwort von ihr kommt. »Der Anrempel-Park-Typ?« »Ja. Ayaz.«
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BACK TO LOVE
Lãng mạnEin Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben von Heute auf Morgen verändern sollte. Ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen, bis sie auf ihn trifft. Jung, gutaussehend und wohlhabend - All das ist er, doch wird er ihr helfen, den Weg zurück ins...