Ayaz
Sie steigt in ihrem super kurzen Rock in mein Auto und sieht dabei so verführerisch aus. Am liebsten würde ich sie... Ich sollte aufhören darüber nachzudenken. Neben ihr auf dem Beifahrersitz nehme ich Platz und schaue zu Hannah. „Ich habe es satt." Was meint sie? „Ich möchte nicht immer fahren. Ich möchte mich neben dich setzen und deine Hand halten, während du fährst." Das wünsche ich mir auch. Zwar hat es mich nie besonders gestört, wenn sie fährt, aber ihr Gedanke gefällt mir schon. „Dann lass es uns versuchen.", schlage ich vor. „Wie meinst du das? Du willst fahren?" Ich zucke mit den Schultern. „Wir könnten es wenigstens probieren." Sie sieht nicht sehr begeistert aus, steigt aber trotzdem aus und kommt auf meine Seite. „Dann steig aus." Ihre Stimme zittert, was sie ängstlich klingen lässt. „Du schaffst das.", flüsterte ich, während ich aussteige. Sie setzt sich auf den Beifahrersitz und vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber es sieht aus, als würde ihre Hand leicht zittern. Etwas unsicher gehe ich um mein Auto und setze mich vors Lenkrad. „Bist du dir sicher?", frage ich, bevor ich den Wagen starte. „Fahr einfach.", fordert sie nickend. Hannah hält sich am Haltegriff fest, was mich echt nervös macht. Ich will mir garnicht vorstellen, wie nervös sie gerade sein muss. Langsam lasse ich das Auto los rollen und fahre vom Parkplatz. Ich schaue zu ihr und sehe, dass sie schwer atmet. „Alles gu-", wollte ich gerade fragen. „Halt bitte an!", ruft sie schon fast und krallt sich in meinem Arm fest, der auf der Mittelkonsole liegt. Sofort stoppe ich den Wagen und schaue etwas panisch zu ihr. „Ich kann das einfach noch nicht, Ayaz." Ich nicke. Ich verstehe sie. „Es liegt wirklich nicht an dir, Ayaz. Ich vertraue dir, aber es ist etwas persönliches." Sie wollte noch weiter sprechen, aber ich unterbreche sie. „Hör auf dich zu rechtfertigen. Hannah, du hast ein Trauma. Dafür musst du dich nicht entschuldigen, also komm hier hin und fahr dieses Auto." Sie muss leicht schmunzelnd und steigt aus.
„Gibt es eigentlich einen Grund, wieso du selbst so ohne Probleme fahren kannst, aber du Panik bekommst, sobald jemand anderes am Steuer sitzt?" Sie denkt kurz nach und antwortet erst, nachdem das Auto an der roten Ampel steht. „Ich glaube es ist einfach, weil ich es selbst kontrollieren muss. Wenn du fährst, habe ich keine Kontrolle darüber, was passiert und das macht mir Angst." Ich nicke, weil ich weiß, was sie meint. Ihre Hand liegt auf der Mittelkonsole deshalb greife ich nach ihr und halte sie fest. „Schau, du kannst auch meine Hand halten, während du fährst." Hannah schaut kurz lächelnd zu mir, wendet ihren Blick dann aber schnell wieder zur Straße.
Nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde vor dem Club angestanden haben, betreten wir endlich das große Gebäude. Es ist zwar dunkel, aber die vielen Neon-Signs und bunten Beleichtungen erhellen den Raum. Ich laufe etwas hinter Hannah, weil ich nicht will, dass fremde Blicke auf ihr liegen. „Willst du was trinken?" Sie nickt. Wir gehen zusammen zur Bar und bestellen zwei Getränke. „Einmal ein Sprite-Tequila und ein Vodka-Redbull.", verkündet der Barkeeper und stellt uns unsere Gläser hin. Ein wenig überrascht bin ich schon, dass Hannah Softgetränke mit Alkohol trinkt, wo man sie doch sonst nur für Wasser begeistern kann. „Du und Sprite mit Tequila?", frage ich sie leicht amüsiert. Sie setzt sich auf einen Barhocker und nimmt einen Schluck, bevor sie antwortet. „Das ist etwas anderes." Ich muss kurz lachen und trinke dann auch.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es bei einem Getränk geblieben ist. Mittlerweile haben wir einige Getränke geleert und haben uns jetzt dafür entschieden, auf die Tanzfläche zu gehen. Es läuft Musik, die uns beiden gefällt und nach ein paar Sekunden stehen wir zwischen einer riesigen Menge an Menschen, die tanzen und einfach Spaß haben. Hannah fängt sofort an zu tanzen, wobei sie wirklich unfassbar aussieht. Sie bewegt ihre Kurven zum Beat der Musik und ich stehe nur ungefähr einen Meter vor ihr und bewundere sie. Ich kann es nicht glauben, dass sie mir gehört. Es ist ziemlich eng, weshalb Hannah zwischen vielen Frauen tanzt. Trotzdem liegen meine Augen nur auf ihr. Sie dreht sich um und tanzt mich an. Passend zum Song tanzt sie mit ihrem Arsch an mir und geht fast in die Knie. Diese Frau weiß einfach, wie sie mich zum Durchdrehen bringt und wie sie ihren Körper richtig einsetzt. Wir tanzen noch ein paar Minuten, bis mich ein Typ an der Schulter stößt. Ich bin schon fast sauer geworden und dachte mich möchte jemand anpöbeln, als ich mich umdrehe und sehe, dass ein Kumpel von mir vor mir steht. „Jo, was geht?" Ich merke ihm an, dass er ordentlich betrunken ist, auch wenn ich selbst schon leicht angetrunken bin. Ich gebe ihm die Hand und merke, dass Hannah aufgehört hat zu tanzen und selbstbewusst neben mir steht. Jetzt wird sie merken, dass ich mich nicht für sie schäme, sondern ich mit ihr angeben kann. „Nichts, bei dir?" Er zuckt mit den Schultern. „Bisschen feiern." Er lallt. „Das ist Hannah. Meine Freundin.", erzähle ich stolz lächelnd und lege meine Arm um sie. „Guten Fang gemacht, Ayaz." Ich bedanke mich, auch wenn es mich aneekelt, wenn er das über Hannah sagt. „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Wie läuft es" Er macht eine Pause. „geschäftlich?" Innerlich verdrehe ich die Augen, weil ich ihm seinen Neid anmerke und weil das der unpassendste Raum ist, um über geschäftliches zu sprechen. „Isaiah, versteh mich nicht falsch, aber hier ist nicht der richtige Ort, um darüber zu reden. Mach du Party, wir gehen jetzt." Wieso er mich plötzlich so aufregtet, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich Hannah hier wegbringen will. Ich ziehe sie vor mich und laufe dicht hinter ihr, bis wir in einer etwas ruhigeren Ecke sind. Meine Stimmung hat sich plötzlich wieder total geändert, weil mir grade wieder auffällt, wie gut sie aussieht. Ihre Kurven werden in diesem kurzen Rock so betont, dass ich alleine von diesem Anblick schon Lust bekomme, sie ohne Klamotten zu sehen. „Du weißt garnicht, wie sehr du mich mit diesem Outfit erregst.", hauche ich ganz nah an ihrem Ohr und drücke sie leicht an die Wand. „Das ist das Ziel.", flüstert sie nah an meinen Lippen zurück und hebt ihr Knie zwischen meine Beine. Ich schließe die Augen und ziehe scharf die Luft ein, weil ich mich wirklich konzentrieren muss. „Ich kenne einen besseren Ort. Lass uns da hin gehen." „Okay.", antwortet sie und rennt zur Bar. Sie geht zu einem Barkeeper, statt zu einer Barkeeperin. „Wir nehmen nochmal Sprite-Tequila und Vodka-Redbull, aber macht mehr Alkohol rein.", bestellt sie und schaut ihm dabei in die Augen. Bestimmt eine Sekunde schaut er ihr in die Augen, bevor er nickt und anfängt die Getränke zu machen. Er füllt mehr als die Hälfte des Glases mit Vodka und stellt nachdem er auch das zweite Glas fast zur Hälfte mit Tequila gefüllt hat, vor Hannah hin. Ich stelle mich neben sie, lege meinen Arm um sie und greife mir das Vodka-Redbull Glas. „Danke.", rufe ich dem Barkeeper noch zu und verlasse dann mit Hannah das Gebäude. Dass wir gerade die Gläser mitgenommen haben, interessiert keinen. „Und wo gehen wir jetzt hin?", fragt sie, aber ich habe nicht vor ihr zu antworten.
„Da ist es." Sie schaut mich ungläubig an. „Dein Ernst? Das ist ein Wohngebäude." Ich halte ihre Hand fest und betrete das Hochhaus. Wir trinken unsere Getränke, während wir auf den Fahrstuhl warten. Als er endlich unten ankommt steigen wir ein und sprechen dabei kein Wort, auch während der kompletten Zeit im Aufzug schweigen wir. Nach einigen Sekunden öffnet sich die Tür und Hannahs Augen leuchten, als sie sieht, dass wir uns auf der Dachterrasse des Gebäudes befinden. „Wow." Wir laufen auf den Kieselsteinen, wobei Hannah keine Probleme hat, obwohl sie hohe Schuhe trägt, bis wir am Geländer ankommen und einen tollen Blick über die Stadt haben. Es gibt nur wenige Gebäude, die höher sind als wir. Genau deswegen ist diese Terrasse leer. Hier ist keine Menschenseele und das nur, weil es Gebäude gibt, auf denen man noch höher ist als auf diesem hier. „Gefällt es dir?", frage ich, obwohl ich ihr die Antwort schon ansehe. Sie lehnt am Geländer und schaut verträumt auf die Stadt runter. „Das fragst du noch? Es ist toll. Woher kennst du diesen Platz?" „Isaiah, der Typ von vorhin, hat hier gewohnt und wir waren früher oft hier." Sie trinkt einen Schluck von ihrem Getränk. „Vorhin hat es aber nicht so gewirkt, als würdest du ihn so mögen. Was ist zwischen euch passiert?" „Eigentlich wollten wir uns immer zusammen eine Firma aufbauen, aber irgendwann hat er aufgegeben und ich hatte ohne ihn meinen Durchbruch.", erzähle ich schulterzuckend und bekomme ein verstehendes Nicken von ihr. „Lass uns zu der Bank dort vorne gehen.", schlägt sie vor und ich stimme natürlich zu.
„Wie kommt es eigentlich, dass du so sportlich bist, aber ich dich noch nie trainieren gesehen habe?" Ich muss lachen, weil mich ihre Frage amüsiert. Wahrscheinlich hätte sie mich das nicht gefragt, hätte sie nicht schon die ein oder andere Mische intus. „Lach nicht, antworte." Sie schaut mich beleidigt an, was mich noch mehr zum Lachen bringt. Ich lege einen Arm um sie und ziehe sie, immer noch lachend, an mich. „Ich gehe trainieren. Aber nicht so oft." Schumzelnd guckt sie mir in die Augen und lehnt dann ihren Kopf an meiner Schulter an. Ich lege meine Hand auf ihren Schenkel und streichele sie leicht. „Erzähl mir irgendwas über dich, das ich noch nicht weiß.", fordert sie und mir fällt erstmal wirklich nichts ein. „Wann hast du Geburtstag?", fragt sie, weil sie merkt, dass mir nichts einfällt. „Am zweiten September." Sie kratzt mit ihrem Nagel über die Konturen meines Tatoos, was sich nicht nur körperlich schön anfühlt, sondern auch ein gutes Gefühl ist, weil ich weiß, wie sehr sie meine Tatoos mag. „Und du?" „Am 24. Juli." „Willst du mich verarschen? Das ist in zwei Wochen." Sie lächelt. „Wieso hast du nichts gesagt? Ich brauche ein Geschenk für dich." Hannah schüttelt den Kopf. „Ich möchte kein Geschenk. Wirklich nicht. Du machst mich jeden Tag glücklich, das reicht." Womit habe ich das verdient? „Jetzt erzähl mir etwas über dich, von dem ich nichts weiß." „Ich habe einen Zweitnamen." Sie schaut mir in die Augen und lächelt ununterbrochen. „Hannah Maila Salvani ist mein ganzer Name." „Erst verheimlichst du mir deinen Geburtstag und jetzt noch deinen Namen? Es reicht langsam mit den Geheimnissen, Hannah Maila.", scherze ich, ziehe sie mit einer Hand an mich und küsse sie. Sie schmeckt nach Tequila, aber selbst das stört mich nicht.
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BACK TO LOVE
RomanceEin Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben von Heute auf Morgen verändern sollte. Ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen, bis sie auf ihn trifft. Jung, gutaussehend und wohlhabend - All das ist er, doch wird er ihr helfen, den Weg zurück ins...