„Lass uns noch ein letztes Mal zum Strand gehen!", schlage ich vor und trommele mit zwei Fingern auf seinen Oberschenkel. Sofort fängt er an zu lächeln und steht auf. „Unsere Koffer sind schon gepackt.", klagt er lachend und macht währenddessen schon des Reißverschluss meines Koffers auf. „Rot oder weiß?", fragt er und hebt zwei meiner Bikinis hoch. Ich reiße ihm den weißen Bikini aus der Hand und beginne mich auszuziehen. „Soll ich rausgehen?", will er wissen, ich schüttele aber den Kopf. „Willst du dich nicht umziehen?" Er zeigt auf seine Hose. „Das ist eigentlich eine Badehose. Ich lasse die einfach an." Ich nicke, während ich mein Bikinioberteil verschließe und sehe, dass Ayaz' Augen auf meinen Brüsten liegen. Ich muss schmunzeln, aber das sieht er ja sowieso nicht. Auch meine Hose tausche ich jetzt gegen meine Bikiniunterteil, nehme dann nur noch zwei Handtücher und Sonnencreme aus meinem Koffer. Wir verlassen zum letzten mal das Bungalow um zum Strand zu gehen und laufen Hand in Hand zum Strand. Keiner von uns kann während des Wegs aufhören zu lächeln und ich finde, dass das eine tolle Stimmung ist.
Nach wenigen Minuten kommen wir am leeren Strand an und ich kann nicht mehr warten, deshalb fange ich an zu rennen und Ayaz sprintet mir hinterher. Die Hände ineinander verschlossen, rennen wir ins Meer und ich genieße das letzte Mal das kühle Gefühl des Wassers an meinen Beinen. Das Lachen von Ayaz und mir ist lauter als das Rauschen des Wassers. Wir gehen immer tiefer in das Meer hinein, bis wir den Boden nicht mehr spüren können. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und schaue in sein lachendes Gesicht. Wahrscheinlich bin ich viel zu emotional, aber ich könnte gerade anfangen zu weinen. Es macht mich einfach so glücklich, dass mein Leben so verlaufen ist. -So komisch es auch klingt- bin ich gerade mit meinem Freund im Mittelmeer und kann endlich wieder glücklich sein. Ayaz' Hände liegen auf meinem Rücken und fahren sanft darüber. „Du siehst wunderschön aus.", schmeichelt Ayaz mir und küsst mich kurz auf die Wange. „Du kannst sowas nicht sagen. Ich fange sonst an zu weinen." Sein Lächeln wird noch breiter und er lässt mich plötzlich los, um unter zu tauchen. Wenige Sekunden später taucht er wieder auf und hat jetzt Nasse Haare. Seine Frisur ist jetzt total durcheinander, weshalb ich seine Haare nach hinten streiche und danach zufrieden nicke. „Ich will einen Cocktail.", stoße ich plötzlich aus dem Nichts aus. „Du kriegst alles was du willst.", antwortet er niedlich und schwimmt dann zurück zum Strand. Wir laufen aus dem Meer und ich kann nicht anders, als mich zu verabschieden. „Tschüss, du wunderschönes Meer. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", rufe ich, während wir zur Strandbar laufen, in Richtung des Meeres. Ayaz lacht wieder und schüttelt dann den Kopf. „Du verabschiedest dich vom Meer?" Ich nicke ohne nachzudenken. „Wer weiß, wie lange ich es nicht mehr sehen werde." „Ich verspreche dir, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis du das Meer wieder sehen wirst.", sagt er und küsst mich auf meinen Scheitel. Ich zucke mit den Schultern und schließe ein Handtuch um mich, bevor ich die kleine Bar betrete. Ayaz legt seinen Arm um meine Schulter und meine Haut unter seinem Arm fängt an zu kribbeln. Da wir in der letzen Woche schon oft in dieser Strandbar waren, wissen wir schon was wir wollen und bestellen bei einem spanischen Kellner.
Einige Minuten später gehen wir mit zwei Plastikbechern aus dem kleinen Holzgebäude und schlürfen unsere Cocktails. „Was machen wir jetzt noch?", frage ich. Er zuckt mit den Schultern. „Wie müssen in einer Stunde am Flughafen sein." Ich nicke. Wir gehen zurück zum Haus und schlagen die letzte Stunde tot.
„Ich habe diese Woche komplett verdrängt, dass ich nächste Woche wieder arbeiten muss.", beschwere ich mich und würde am liebsten meinen Kopf gegen das Lenkrad rammen. Ayaz streichelt über meinen Oberschenkel, während ich schon den Flughafen sehe. „Ich will wirklich nicht zurück nach Deutschland!", gebe ich zu, aber weiß natürlich genau, dass ich zurück muss. „Ich schwöre es dir, am liebsten würde ich dich jetzt zurück fahren lassen und sagen, dass wir noch eine Woche mehr bleiben, aber ich habe nächste Woche verdammt viele Termine." Ich schüttele sofort den Kopf. „Selbst wenn ich noch eine Woche länger bleiben würde, müsste ich übernächste Woche wieder arbeiten gehen. Ich kann nicht davor wegrennen." Er zieht meinen Kopf leicht an sich und küsst mich auf die Schläfe. „Denk immer an das Gute. In ein paar Stunden siehst du Shira wieder.", gibt er mir wieder Motivation. „Ja, das stimmt." „Hast du eigentlich nochmal mit Ilenia gesprochen? Wie gehts ihr?" „Ihr gehts schon wieder gut. Hätte sie gewusst, dass es ihr so schnell besser geht, wäre sie mit nach Ibiza gekommen." „Willst du damit jetzt sagen, dass du lieber mit ihr hier wärst?", fragt er lachend. Ich lache mit ihm und schüttele den Kopf. Ayaz schaut auf seine Handyuhr und gibt dann einen leicht erschrockenen Laut von sich. „In fünfundvierzig Minuten geht unser Flug." Ich muss leicht lachend und entgegne dann: „Ja, wer musste denn nochmal in den Pool springen." Er lacht und kann nichts erwidern, weil wir nur wegen ihm eine halbe Stunde später als geplant losgefahren sind. „Wie machen wir das eigentlich mit dem Mietwagen?", fragt Ayaz, während er irgendetwas an seinem Handy tippt. „Ich stelle ihn einfach am Flughafen ab und er wird dann abgeholt."
Wieder hat Ayaz meinen Koffer am Flughafen geschoben, was mich sehr gefreut hat. Die ganzen Sicherheitskontrollen und alles weitere haben wir schon hinter uns gebracht und laufen gerade durch den langen Gang, der ins Flugzeug führt. Ich hüpfe durch den Gang und kann es mir -warum auch immer- nicht verkneifen ununterbrochen zu lächeln. „Freust du dich jetzt doch auf Deutschland?", fragt Ayaz, der sobald ich aufgehört habe zu hüpfen, meine Hand greift. „Ja, irgendwie schon.", antworte ich schulternzuckend. Wir gehen weiter durch den Gang, bis Ayaz meinem Ohr nah kommt und etwas hineinflüstert. „Du weißt garnicht, wie unfassbar anziehend dieses Kleid ist und wie gerne ich es dir gerade von Körper reißen würde." Seine tiefe Stimme erzeugt eine Gänsehaut an meinem Hals und seine Hand, die sich jetzt an meine Hüfte legt, macht es nicht besser. Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mir seine Worte schmeicheln und mich erregen, weil viele andere Menschen um uns herum sind. Die nächsten Meter laufen wir stumm nebeneinander, weil alles was wir jetzt sagen würden, die Stimmung nur noch sexueller machen würde. Seit unserem ersten Mal zusammen haben wir nicht nochmal miteinander geschlafen. Ich finde es zwar nicht schlimm, weil wir wirklich eine unvergesslich schöne Zeit hatten, aber ich würde ihm wirklich gerne wieder so nah kommen. Ayaz lässt meine Hüfte los und ich nutze die Gelegenheit, um mich an seinem tätowierten Arm festzuhalten.
Mittlerweile sitzen wir nebeneinander im Flugzeug und meine Hand liegt auf Ayaz' Oberschenkel. Er schaut aus dem Fenster, obwohl da nichts besonderes zu sehen ist, weil das Flugzeug noch nicht gestartet hat. Ich könnte auch falsch liegen, aber ich habe das Gefühl, dass er sich ziemlich konzentrieren muss, weil meine Hand mittlerweile ziemlich weit oben über seinen Oberschenkel fährt. Ich denke ich habe ihn genug provoziert, deshalb lege ich meine Hand auf meinen Oberschenkel und lehne meinen Kopf an seiner muskulösen Schulter an. Ich fühle mich so unfassbar wohl bei ihm und würde am liebsten nie wieder in meinem Leben Zeit ohne ihn verbringen. Von hier habe ich einen tollen Blick auf Ayaz' Kiefermuskulatur. In so vielen Büchern liest man von markanten Kiefern, aber so einen, wie den von Ayaz habe ich noch nie gesehen. Ich glaube, man könnte damit einen Apfel aufschneiden, weil er so scharfkantig ist. Inzwischen fliegen wir über den Wolken und die Aussicht ist fast so wunderschön, wie der Mann neben mir. Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich wirklich in einer Beziehung bin. Noch vor zwei Monaten bin ich jeden Morgen lustlos aufgestanden und abends weinend eingeschlafen. Und innerhalb dieser kurzen Zeit war ich mit meinem Traummann in Spanien und kann mir mit ihm eine glänzende Zukunft vorstellen. Ich hole tief Luft und küsse seine Schulter. Ich hole mein Handy aus meiner Tasche und scrolle durch die Bilder, die in der letzten Woche entstanden sind. Es sind viele Selfies von Ayaz und mir und auf jedem Einzelnen sehen wir überglücklich aus. Wenn ich diese Fotos mit den Fotos der letzten zwei Jahre vergleiche, würde man mich nicht wiedererkennen. Ein Bild sticht mir besonders ins Auge. Es zeigt uns Beide, wie wir auf einer Brücke im Dunklen stehen und uns verliebt in die Augen schauen. Das Foto hat eine nette Spanierin gemacht, die uns angesprochen hat. Sie meinte, dass wir ein hübsches Paar wären und hat gefragt, ob sie ein Bild machen soll. Wenn ich wieder daran denke, muss ich lächeln. Zwar musste Ayaz mit ihr reden, weil es mir immer noch schwer fällt mit Fremden Personen zu sprechen, aber ich fand die Aktion sehr nett und die Aufnahme ist wirklich wunderschön geworden. Ich halte mein Handy, wo immer noch wir zwei zu sehen sind, hin und sehe, dass seine Augen schon davor auf meinem Bildschirm lagen. „Denkst du, ich kann das Bild posten?", frage ich ihn und schaue in sein Gesicht. Er sieht ein paar Sekunden auf mein Handy und sagt dann: „Wow." Das ist alles was er sagt, bis er mir mein Handy aus der Hand nimmt und sich das Foto per Airdrop schickt. „Ja, kannst du.", antwortet er dann schließlich auf meine Frage. „Okay." Ich küsse seine Wange und klammere mich dann wieder an seinem Arm fest.
Wir sind ohne Komplikationen gelandet und haben auch ohne Schwierigkeiten unsere Koffer bekommen. Gerade laufen wir aus dem Flughafenkomplex raus und ich sehe, dass Ayaz Auto nah am Ausgang steht. „Wie kommt dein Auto hier hin?", frage ich ihn. „Ein Mitarbeiter hat es hergebracht." Ich nicke verstehend und steige auf der Fahrerseite ein. Im gemütlichen Sitz kuschele ich mich kurz hinein und seufze dann zufrieden. „Wie ich dieses Auto vermisst habe." Ich sehe, dass Ayaz sofort breit lächelt, was mich freut. „Gefällt mir, dass du mein Auto magst." „Ich liebe es.", antworte ich, während ich losfahre.
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BACK TO LOVE
RomantizmEin Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben von Heute auf Morgen verändern sollte. Ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen, bis sie auf ihn trifft. Jung, gutaussehend und wohlhabend - All das ist er, doch wird er ihr helfen, den Weg zurück ins...