Ayaz
„Hallo?", meldet sich ihre Stimme. „Du hast gesagt, ich soll mich melden." „Ja, was gibts?" „Kann ich vorbeikommen?" „Ja, ich schicke dir meine Adresse." Ich lege auf und fühle mich schlecht, aber wir sind nicht mehr zusammen. Ich darf das. Sich rufe Paco an. „Paco? Kannst du mir ein gutes Auto bringen? Ich schicke dir die Adresse. Du musst dich aber beeilen." „Mache ich. Willst' deine Frau beeindrucken?" Ich lache gehässig auf. „So ähnlich."
Einige Minuten später fährt ein schwarzer Porsche vor. Das Auto habe ich schon lange nicht mehr gefahren. Ich kann doch jetzt nicht wirklich in den Wagen einsteigen, um zu einer anderen Frau zu fahren. Sie hat das nicht verdient. Andererseits sind wir nicht mehr zusammen, hat sie selbst gesagt. Ich fahre rückwärts aus der Einfahrt und gebe währenddessen Maddys Adresse ein. Nach Hause kann ich sowieso nicht, also wieso sollte ich nicht zu ihr fahren. Knappe zehn Minuten fahre ich, bis ich vor Maddys Haus ankomme. Bei jeder Bewegung, die ich tue fühle ich mich schlecht. Hannah sollte sich schlecht fühlen. Nein, sollte sie nicht. Als hätte ich keine Kontrolle über meinen Körper, steige ich aus, steige in den Fahrstuhl und schreibe Maddy, dass ich da bin. Sie öffnet die Haustür und zieht mich an der Hand direkt in die Wohnung. Sie trägt eine kurze Pyjamahose und das passende Top dazu. Sie sieht gut aus, aber nicht so süß wie Hannah. „Hey." Sie umarmt mich einen kleinen Moment zu lange. Ziemlich aufdringlich. „Wie gehts dir?", fragt sie und es wird mir schon zu viel. „Scheiße. Hast du was zu trinken da?" Sie schwingt ihre Hüften in die Küche und kommt mit einer Flasche Whiskey und zwei Gläsern zurück. Ich setze mich auf die Couch und sie setzt sich neben mich. Viel zu nah an mich. Sie schenkt einen Schluck Whiskey in das Glas ein und gibt es mir. Ich hasse diesen Alkohol. Hannah wüsste das. Trotzdem trinke ich und genieße das Brennen. Am liebsten würde ich gerade irgendwas zerschlagen. „Wollen wir einen Film schauen oder so?" Ich schüttele den Kopf. „Dann lass uns etwas anderes machen." Sie will sich auf meinen Schoß setzen, weraber ich drücke sie weg. „Okay, mach doch einen Film an." Maddy hat irgendeinen Musical-Film angeschaltet, der mich aber wirklich kein bisschen interessiert. Hannah wüsste, dass ich solche Filme hasse. Was Hannah wohl gerade macht? Hoffentlich geht es ihr gut. Was für ein Scheiß, natürlich geht es ihr nicht gut. Maddy zieht meinen Kopf in ihre Richtung und schaut mich so an, als würde sie mich küssen wollen. Der Blick ist anders. Wenn Hannah mich vor dem Kuss anschaut, kann ich es kaum abwarten sie zu küssen, aber gerade könnte ich kotzen. Um sie nicht zu küssen greife ich wieder zur Whiskey Flasche und schenke mir ein halbes Glas ein. „So viel macht man nicht in Whiskey-Gläser." Ich verdrehe meine Augen. „Ist mir scheißegal." Auch das trinke ich relativ schnell aus und lehne mich dann wieder an der Couch an. „Wieso bist du eigentlich so angepisst?" Es ist unglaublich, wie aggressiv sie mich macht. Was mache ich überhaupt hier? „Das geht doch garnichts an." Sie reicht mir wieder das gefüllte Whiskey-Glas. „Du bist zwar echt nervig, machst mich aber trotzdem an." Erneut legt sie ihre hässliche Hand auf meinen Oberschenkel und fährt auf und ab. Ich nehme ihr den Alkohol aus der Hand, trinke wieder aus und entferne ihre Hand von meinem Bein. „Komm, ich lenke dich ab." Jetzt reicht es. „Mandy, ich hab keinen Bock auf dich. Ich bin mit Hannah zusammen." Etwas entsetzt lasse ich sie auf der Couch sitzen und stürme aus der Wohnung. Was habe ich mir dabei überhaupt gedacht? Ich bin einfach ein schlechter Mensch. Ich stürme die Treppe nach unten und steige in mein Auto ein. Hannah hat alles auf der Welt verdient. Sie hat mehr als die Welt verdient und das muss ich ihr mehr zeigen. Nach Hause sind es ungefähr zwanzig Minuten, was echt viel ist, viralem weil ich betrunken bin. Eigentlich kann ich nicht fahren und ich weiß, dass Hannah außer sich wäre wenn sie wissen würde, dass ich betrunken Auto fahre. Aber für sie muss ich es gerade tun.
Hannah
Er kommt wirklich nicht mehr. Eigentlich habe ich von ihm erwartet, dass er mir hinterherfährt und wir uns vertragen. So einen großen Streit hatten wir zwar noch nie, aber so in der Art war es sonst auch immer. Er ist noch nie abends nicht nach Hause gekommen. Wo schläft er wohl? Hoffentlich bei Avid. Ich sollte Ilenia anrufen. Ich muss ,in jemandem darüber sprechen, aber ich bin zu müde. Heute ist zu viel passiert. Es hat wirklich toll gestartet. Mit meinem neuen Job bin ich bis jetzt mehr als zufrieden, aber es hat rapide abgenommen. Den ganzen Tag höre ich mir dein Gelaber an. Wieso hat er das gesagt? Dass er es wahrscheinlich nicht ernst gemeint hat und es nur aus seiner Emotion herauskam ist mir klar, aber es tut trotzdem weh. Ich weine und merke schon garnicht mehr, dass ich weine. Meinen Kopf drücke ich noch tiefer in mein Kissen und schlafe ein. Das brauche ich jetzt.
Ayaz
Die zwanzig Minuten Fahrt sind selbst in dem tollen Auto kaum zu ertragen. Jetzt stehe ich vor meiner Wohnungstür und habe Angst, reinzugehen. Dass ich immer einen Zweitschlüssel dabei habe weiß Hannah, aber natürlich weiß ich nicht ob sie daran gedacht hat. Möglichst leise stecke ich meinen Schlüssel in das Schlüsselloch und öffne die Wohnung. Ich ziehe meine Schuhe aus und schleiche durch die Wohnung. Die Schlafzimmertür ist geschlossen. Langsam öffne ich die Tür einen Spalt und sehe Hannah zum Fenster gedreht liegen. Ich kann nicht genau beurteilen, ob sie schläft oder nicht, aber ich mache leise Schritte zum Bett und lege mich darauf. Ihr Kopf ist in das Kissen gedrückt und das bricht mir das Herz. Was habe ich mir nur gedacht? Unsere Decke ist zwischen ihren Beinen eingeklemmt, was sie noch süßer aussehen lässt. Eigentlich war ich mir sicher, dass sie schläft aber sie dreht sich auf meine Seite und legt ihren Kopf auf meine Brust. Alle meine Muskeln entspannen sich und ich fühle mich das erste Mal seit Stunden wieder gut. Sie liegt einfach nur da und atmet, aber es fühlt sich einfach wieder gut an. Jetzt und hier schwöre ich mir selbst, nie wieder an andere Frauen zu denken. Hannah ist die einzige für mich und sie wird für immer die einzige sein. Ich wage es nicht mich zu bewegen und das ist gerade auch nicht nötig. „Danke, dass du nach Hause gekommen bist." Ich liebe sie so sehr. Ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt. Nie wieder möchte ich einen Tag ohne sie verbringen. „Ich liebe dich.", hauche ich kaum hörbar in ihre Haare und weiß dass sie lächelt ohne es zu sehen.
Wir haben die ganze Nacht dicht beeinander geschlafen. Normalerweise rutscht in der Nacht jeder auf seine Seite, aber heute haben wir uns nicht voneinander entfernt. „Wo warst du gestern?" Ich habe noch nichtmal meine Augen geöffnet. Woher wusste sie, dass ich wach bin? Ich öffne meine Augen und sehe dass sie mich anschaut. Eigentlich ist es natürlich falsch jetzt zu lügen, aber andererseits würde es jetzt vielleicht auch etwas zwischen uns kaputt machen. „Deine Kollegin Maddy hat mich zu sich eingeladen. Ich bin zu ihr gefahren, aber als ich gemerkt habe was sie von mir möchte bin ich sofort gegangen." Sie nickt. „Danke, dass du ehrlich warst." Hannah küsst mich und ich spüre, dass sie es ernst meint. „Wollen wir frühstücken gehen?" Sie grinst und nickt. Ich packe sie und rolle sie auf mich, so das ihr Kopf über meinem ist. Wir küssen uns und kommunizieren darüber. „Lass uns ein Versprechen abmachen, dass wir abends immer nach Hause kommen.", schlägt sie vor und hält mir ihren kleinen Finger hin. Ich schließe meinen Finger um ihren und wir wackeln damit. „Versprochen."
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Ein bisschen ein kürzeres Kapitel, hope you like it😚😚
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BACK TO LOVE
RomantizmEin Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben von Heute auf Morgen verändern sollte. Ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen, bis sie auf ihn trifft. Jung, gutaussehend und wohlhabend - All das ist er, doch wird er ihr helfen, den Weg zurück ins...