KAPITEL DREIZEHN

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„Erzähl mir was es Neues gibt.", fordert Ilenia und stopft sich eine Frühlingsrolle in den Mund. Ich erzähle ihr wirklich immer alles, aber ich habe gerade mit dem Ayaz-Drama abgeschlossen und vermutlich würde es mich nur zurückwerfen, wenn ich ihr davon erzähle. Andererseits würde es mich wirklich interessieren was sie denkt. „Ich hatte Streit mit Ayaz, aber jetzt ist alles wieder gut.", erzähle ich so schnell, dass es mich wirklich verwundern würde, wenn sie alles verstanden hat. „Worum ging es bei eurem Streit?" Ich seufze tief, bevor ich antworte. „Es war ein Missverständnis. Ich dachte, er hätte sich mit einer Anderen getroffen, es hat sich aber herausgestellt, dass das nicht stimmte." Sie nickt und es sieht aus, als würde sie nachdenken. „Bist du dir sicher, dass es nicht gestimmt hat?" Bin ich mir denn sicher? Ja, ich glaube ihm. „Ja, ziemlich." Sie sieht unzufrieden aus und irgendwie so, als würde sie nicht daran glauben, dass Ayaz die Wahrheit sagt. „Glaubst du es etwas nicht?" Ilenia schaut mich mitleidig an. „Ich weiß es nicht. Ich will ihm auf keinen Fall etwas unterstellen, aber pass einfach auf dich auf."

„Und wie läuft es bei dir?", frage ich und grinse sie anzüglich an. „Bei mir läuft garnichts. Ich will endlich wieder Sex haben.", beschwert sie sich lachend. „Was ist mit Arvid, ist er nichts für dich?" „Ach, keine Ahnung. Er gefällt mir schon, aber da kann sich nichts entwickeln, wenn keiner die Initiative ergreift." „Heute Abend sehe ich Ayaz wieder, wenn du -Und er- es wirklich wollt, dann sorge ich dafür, dass du es mit Arvid probieren kannst." „Das wäre toll. Einen Versuch ist es wert." Wir essen unsere Nudeln und die Frühlingsrollen zu Ende, bezahlen und fahren nach Hause.

„Ich bin in zehn Minuten bei dir.", schreibe ich Ayaz und sehe, dass er die Nachricht sofort liest. Es kommt zwar keine Antwort, aber ich ziehe mir trotzdem meine beigefarbenen Sandalen an, greife mir meine Strandtasche und verlasse die Tür. Schlüssel, Geldb- „Hey.", begrüßt mich Ayaz, der schon vor der Tür steht und überreicht mir einen großen Blumenstrauß. Wow, diese Sonnenblumen sind wirklich schön. „Dankeschön.", hauche ich und stelle mich leicht auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss zu geben. Sofort zieht er mich an sich, um den Kuss ein wenig in die Länge zu ziehen. „Ich bringe die Blumen schnell nach drinnen, warte hier."

„Wieso hast du dich schon zum Zweiten Mal für Sonneblumen entschieden?", frage ich. „Naja, du errinerst mich an Eine. Deine blonden Haare und deine strahlende Aura - die Blumen passen einfach zu dir." Wow, so ein Kompliment habe ich noch nie bekommen. Ich muss mich zwar garnicht bedanken, weil die Röte meines Gesichts alles verrät, aber trotzdem sage ich: „Ich liebe Sonnenblumen. Dankeschön." Wir gehen die wenigen Meter, bis wir an unserem geliebten See ankommen. Die Sonne macht den Anblick noch besonderer. „Der See ist wunderschön. Findest du mich komisch, wenn ich dir sage, dass ich seitdem ich hier wohne, noch nie hier schwimmen war?" Er schüttelt den Kopf. „Dann bin ich wenigstens nicht der Einzige, der heute zum Ersten Mal darin schwimmen geht." Ich lache erleichtert. Wir legen unsere Handtücher und Taschen auf die Wiese und ich ziehe mir mein Blumenkleid über den Kopf. Zum Glück sind es heute fast dreißig Grad, perfektes Wetter zum Baden. Er zieht sich sein T-Shirt aus und schaut mich bewundernd an, genau wie ich ihn. Am liebsten würde ich mich einfach nur auf ihn schmeißen, mir den ganzen Tag lang seine Tätowierungen ansehen und ihn küssen. „Lass uns rein gehen.", schlägt er vor und wir laufen Hand in Hand in das immer tiefer werdende Wasser. „Es ist kühler als ich dachte.", gebe ich zu, was uns aber nicht davon abhält weiter hinein zu gehen. Erst, als wir den Boden nicht mehr berühren, bleiben wir stehen und lassen uns treiben. Ihn hier zu sehen, ist wirklich eines der schönsten Bilder, die ich in meinem ganzen Leben je gesehen habe. Seine grünen Augen leuchten im Licht der Sonne und seine rosanen Lippen -die ich am liebsten küssen würde- strahlen noch mehr als sonst. Selbst seine gebräunte Haut sieht hier noch weicher aus. Ich schwimme noch näher an ihn und drücke mein Gesicht in seine Halsbeuge, um seinen Duft zu riechen. Selbst den penetranten Seegeruch kann er überdecken. „Du riechst so gut.", raune ich in sein Ohr. Er legt seine Hände auf meine Hüften, was mir eine Gänsehaut am Rücken verpasst. „Schade, dass wir hier nicht alleine sind.", flüstert er. „Ach ja, was würdest du denn machen?" Scheiße, ich bin erregt. „Das hier." Er drückt seine Lippen fest auf meine, was mich schon erschrocken die Luft einziehen lässt, als er dann aber seinen Mittelfinger mein Bikinihöschen nachfahren lässt, stockt mir der Atem. Auch wenn nur ein Finger meine Haut entlang streicht, stellen sich alle kleinen Härchen meines Körpers auf. Selbst die im Nacken, von denen ich nicht einmal etwas wusste. Er küsst mich immer fordernder und ich habe das Gefühl, dass ich gleich ohnmächtig werde. Würde ich nicht schwimmen, wäre ich vermutlich schon umgekippt. Immer wieder streifen seine Finger an meiner Hüfte und meinem Arsch entlang, bleiben aber sobald sie meinem Venushügel zu nah kommen stehen. Traut er sich nicht mich dort zu berühren, oder wartet er auf mein Einverständnis? So erregt wie ich gerade bin, würde ich ihm wimmernd zustimmen. Er drückt seinen Oberkörper gegen meine Brüste, die dadurch noch mehr gepusht und zusammengedrückt werden. „Wenn du nicht aufhörst so geil auszusehen, muss ich dich hier und jetzt nehmen.", haucht er und streicht jetzt nicht mehr am Rand meines Höschens, sondern berührt die frei liegende Haut. Fuck, ich will ihn so sehr spüren. Da er nicht aufhört mich an sich zu drücken, spüre ich seine Errektion in seiner Hose. Vielleicht sollte ich die Innitiative ergreifen und nicht immer die Passive bleiben. Ich hebe zitternd meine Hand und mache kreisende Bewegung an seiner Badehose, genau da, wo ich das Harte spüre. Er zieht scharf die Luft ein. Ich fange an fester zu kreisen und will sehen, wie er verrückt wird. Ich löse mich ein wenig von ihm und hebe seine Badehose ein wenig an, so als wollte ich hineingreifen, nur um über den inneren Bund zu streicheln und dann mit meinen Nägeln über seine Brust zu streichen. Ich küsse seine Brust und seinen Nacken und lecke mich dann bis zu seinen Lippen. „Fuck, ich will dich so sehr ficken, Hannah.", presst er hinaus. Er ist noch nicht ganz an dem Punkt, an dem ich ihn haben möchte. Ich drehe mich mit dem Rücken zu ihm und presse meinen Arsch gegen seine Hose. Er hebt meine Hüften fest und stößt meinen Hintern immer wieder gegen sich. Langsam wende ich mich von ihm ab und schwimme in die Richtung unseres Platzes. Ruhig verlasse ich den See und schwinge nochmal ordentlich meine Hüften. „Du bist ein Biest.", ruft er mir hinterher, was mich kichern lässt. „Ach, wieso kommst du denn nicht raus? Schwimmst du noch ein paar Runden?", frage ich ihn und lege mich auf das Handtuch, mit dem Anderen trockne ich meinen Körper ab. „Ach, das Wetter ist so schön. Ich bleibe noch ein bisschen drinnen.", lügt er lachend. Mich freut es, dass seine Erregung so sehr zu sehen ist, dass er das Wasser nicht verlassen kann.

Schätzungsweise zehn Minuten dauert es, bis Ayaz aus dem Wasser kommt, sich die nassen Haare nach hinten wirft und dabei total sexy aussieht. Ein kurzer Blick auf seine Badehose zeigt, dass seine Erregung nachgelassen hat. „Du bist ein Monster, weißt du das?" Ich lache sofort und lege mich in seinen Arm. „Es ist direkt viel schöner wenn du hier bist, weißt du das?", mache ich ihn nach. „Wieso quälst du mich dann so?" „Immer wieder gerne." Er küsst mich auf die Schläfe und schließt die Augen. „Ayaz? Heute Morgen hat Ilenia mich gefragt, ob du ihr die Nummer von Arvid geben kannst. Wie es aussieht, ist sie interessiert an ihm." Er schaut mich kurz an und fragt sich wahrscheinlich, ob ich es ernst meine. „Ja... Klar. Ich rede mit ihm." „Gut, dankeschön.", bedanke ich mich und setze einen kurzen Kuss auf seine Schulter.

„Ich will auch so schön braun werden wie du.", maule ich und schaue auf seinen schönen gebräunten Körper. Er lächelt. Alleine für sein Lächeln hat es sich gelohnt, heute Morgen aufzustehen.

„Es war ein schöner Tag, auch wenn du ein Biest bist.", verabschiedet er sich lachend und küsst mich auf die Stirn. Ich gehe in meine Wohnumg und begrüße Shira. „Ohh, du hast mich schon vermisst." Ich kuschele sie ordentlich durch und setze sie dann wieder ab. Mein Handy vibriert und ich sehe, dass Ayaz mir die Nummer von Arvid geschickt hat. Ich schicke sie sofort Ilenia und bedanke mich bei Ayaz. »Das ist die Nummer von Ayaz. Treibt es nicht zu wild, ich will noch nicht Tante werden.«, schreibe ich lachend und entscheide mich dafür, mal wieder etwas auf meinem Instagram Account zu posten. Das habe ich in den letzten Tagen wirklich zu sehr vernachlässigt. Zum Glück habe ich vorhin ein Bild vom wunderschönen See gemacht. Als Caption wähle ich einen Sonnenemoji und lasse meinen Abend dann mit einem Glas Maraciujasaft auf der Hollywoodschaukel ausklingen, schaue auf den Ausblick und wünsche mir, in Ayaz Armen zu liegen.

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