KAPITEL SIEBZEHN

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Sofort holen wir unsere Koffer, seinen Rucksack und meine Tasche aus dem Auto, schmeißen sie im Schlafzimmer aufs Bett und holen unsere Schwimmsachen raus. Ich entscheide mich für einen normalen schwarzen Bikini, der am Rand der Hose schöne Cut Outs hat. Die besonderen Bikinis hebe ich mir für den Strand oder einen schönen Abend im Pool auf. Ich verschwinde ins Badezimmer, schlüpfe schnell in meinen Bikini und bin froh, dass ich mich heute Morgen nochmal glatt rasiert habe. Schnell komme ich zurück ins Schlafzimmer, wo Ayaz lächelnd steht und schon auf mich gewartet hat. „Dieser Anblick wird mich nie langweilen.", raunt er und kommt auf mich zu. Er legt seine Hände auf meine Taille und küsst mich. Seine Lippen sind so weich, dass ich mich am liebsten hineinlegen und nie wieder aufstehen möchte. Er läuft vorraus und hält meine Hand fest. Wir steigen nacheinander in den Pool und das Wasser hat die perfekte Temperatur. Ich schwimme lachend weg von ihm und treibe auf dem Rücken. „Ich war schon so lange nicht mehr schwimmen.", gebe ich zu. „Wir waren doch letzte Woche erst am See.", sagt er und zieht mich an meinen Knöcheln, an denen ein goldenes Fußkettchen baumelt, an sich. „Stimmt.", antworte ich lachend und schlinge meine Beine um seinen Oberkörper. Er fährt mit seinen großen Händen über meine Oberschenkel und meine Rundungen. „Weißt du eigentlich, wie unglaublich gut dir dieser Bart steht?" „Findest du?" Ich nicke sofort und küsse ihn schnell lachend. Ich will seine Haut noch näher an meiner spüren! Meinen Kopf lege ich in seine Halsbeuge und atme seinen Duft ein. Er läuft, immer noch dicht von mir umschlungen, durch den Pool. „Du riechst so gut.", schwärme ich. Er küsst meinen Kopf, beziehungsweise den Teil an den er dran kommt, und verpasst mir damit eine angenehme Gänsehaut. „Okay. Was wollen wir heute noch machen?" „Wenn du möchtest, können wir an den Strand gehen. Wie ich sehe, ist er ja nicht weit entfernt.", schlage ich ihm vor und er stimmt zu.

Wir haben noch ein paar Minuten im Pool verbracht und uns dann entschieden uns fertig zu machen um zum Strand zu gehen. Weil heute der erste Tag ist, habe ich mir ein rosanes, enges Kleid ausgesucht und es einfach über meinen schwarzen Bikini gezogen. Ayaz hat seine schwarze Badehose angelassen und sein weißes T-Shirt vom Flug dazu gewählt. Ich habe in meine Tasche Wasser, Handtücher und Sonnencreme gepackt und gerade laufen wir auch schon zum Strand. „Ich glaube es ist wirklich gut für uns zusammen hier zu sein." „Wie meinst du das?", fragt er. „Naja, wir kennen uns jetzt knapp ein einhalb Monate und ich kann mir mit dir wirklich etwas ernstes vorstellen. Ich glaub es ist eine gute Herausforderung mal eine ganze Woche zusammen zu verbringen." Er nickt. „Ich bin mir sicher, dass das mit uns etwas ernstes ist.", sagt er, legt seinen Arm um mich und küsst meine Haare.

Ayaz und ich haben unsere Handtücher ausgebreitet und uns direkt an den wunderschönen Strand gelegt. Das Wasser ist türkisblau und die Palmen sehen aus wie aus Filmen. „Es ist traumhaft hier.", schwärme ich und Ayaz stimmt mir zu. „Soll ich dich eincremen?", fragt er mir und ich reiche ihm sofort die Creme. „Da sage ich nicht nein.", antworte ich lachend und lege mich auf den Rücken. Ich bin froh, dass der Strand ziemlich leer ist, dann haben wir mehr unsere Ruhe. Er drückt etwas des Sonnenschutzes auf meinen Rücken und fängt an es massierend in meine Haut einzuarbeiten. Scheiße tut das gut. Mir rutscht ein genießendes Stöhnen raus, was ihn lachen lässt. Ich schließe weiterhin die Augen und genieße seine Hände, die fest über meine Schultern und meinen Rücken fahren. Er tropft noch mehr der Flüßigkeit auf seine Finger und verteilt es auf meinen Pobacken. Er fährt langsam, aber fest darüber und ich habe das Gefühl, dass seine Berührungen mich umbringen. Obwohl meine Augen geschlossen sind verstehe ich meine Augen und genieße jede einzelne Sekunde. Er lässt sich jede Zeit der Welt und lässt keine Stelle meines Arsches aus. Als er fertig ist bedanke ich mich bei ihm. „Lass uns ins Wasser gehen.", schlägt er vor und ich stehe sofort auf.

Ich halte mich an seinem Arm fest, als wir immer tiefer in das türkisfarbene Wasser laufen. Das Salzwasser ist ziemlich kalt, aber erfrischend. Wir gehen so tief hinein, bis wir nicht mehr stehen können und ich halte mich mit beiden Armen umschlungen an seinem Nacken fest. Er nähert sich meinem Gesicht und schwebt einige Sekunden vor meinen Lippen, bis er sie schließlich zärtlich auf meine legt. Er küsst mich im Sonnenschein. Meine Haut ist total warm, genau wie meine Lippen, die total kitzeln. Seine Arme hat er um meine Taille geschlungen und näher können wir einander gerade nicht mehr sein.

Wir küssen uns einige Minuten lang, bis er sich von mir löst, aber nur um mich anzuschauen und zu sagen: „Du hast die schönsten Lippen der Welt." Sofort schüttele ich den Kopf. Er zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Die hast du schon." Er schüttelt lachend den Kopf. „Du kannst mir nicht widersprechen. Du hast dich selbst noch nie geküsst, du kannst das garnicht sagen.", protestiere ich lachend. Er schüttelt lachend den Kopf. „Hast du etwa schonmal dich selbst geküsst?", fragt er mich rhetorisch. „Nein, aber ich weiß, dass es niemals so gut wie bei dir sein kann." „Unmöglich.", behauptet er. „Es ist sogar sehr wohl möglich. Akzeptiere es einfach: deine Lippen sind perfekt." Er schüttelt den Kopf und küsst mich lachend. Jemand lachend zu küssen ist noch einhundert Mal schöner als jemanden normal zu küssen. Man fühlt sich, als wäre man Eins. Und da spreche ich nicht nur von den Lippen. Ich spreche von den Seelen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Ayazs und Meine Seele Eins sind.

„Zwei stille Wasser und zwei mal die Nummer 33.", bestellt Ayaz bei einem nett aussehenden Kellner, der dann lächelnd geht. Wir waren den restlichen Mittag am Strand und haben uns jetzt gegen achtzehn Uhr dazu entschieden, im Strandrestaurant etwas essen zu gehen. Besonders viel Auswahl gibt es zwar nicht, aber die bestellte Pasta wird bestimmt gut schmecken. „Geht es Ilenia eigentlich besser?", fragt Ayaz. Ich nicke sofort. „Ja. Sie wird im Krankenhaus sehr gut versorgt, soll aber bald schon wieder entlassen werden." Er nickt. „Hast du mitbekommen, dass sie und Arvid jetzt tatsächlich Kontakt haben?" Ich reiße verwundert die Augen auf? „Wirklich?" Ich habe schon garnicht mehr daran gedacht, dass ich Ayaz nach Arvids Nummer für Ilenia gefragt habe und habe deshalb auch vergessen sie zu fragen, ob sie sich schon getroffen haben oder ähnliches. „Ja. Sie hatten sogar schon ein Treffen." „Nein, niemals. Wieso erzählt sie mir sowas nicht?" Irgendwie macht mich das ein bisschen traurig, dass meine beste Freundin ein Date hat und mir nichts davon erzählt. Früher hätte sie mir das schon Tage vorher berichtet und mich angerufen, um mit ihr zu entscheiden welches Outfit sie trägt. Aber vielleicht sind wir aus dieser Phase mittlerweile raus und einfach zu alt, um so eine Art von Freundschaft zu führen. „Vielleicht hat sie es einfach vergessen. Wie Arvid meinte war es ein sehr freundschaftliches Treffen. Sie waren bowlen und danach etwas in einer Bar trinken." „Darum geht es nicht. Ich freue mich doch total für dir Beiden, aber normalerweise würde sie mir so etwas nicht vorenthalten." Er nickt und legt seine Hand auf meine, welche ich auf dem Tisch abgelegt habe. „Wie gesagt: Vielleicht will sie einfach nur Freundschaft und hat es deshalb nicht als wichtig empfunden, es dir zu erzählen. Oder sie hat es einfach vergessen. Erzählst du ihr denn von jedem unserer Treffen?" Ich schüttele entschlossen den Kopf. Er hat Recht. „Nein, ich habe ihr sogar verhältnismäßig spät von unserem ersten Treffen erzählt. Ich dachte, es wäre sowieso nur etwas einmaliges." Er nickt leicht schmunzelnd. „Tja, und jetzt sitzen wir hier zusammen auf Ibiza." Ich lache und in dem Moment kommt unser Essen an. Wir essen alles bis auf die letzte Nudel auf, bezahlen und fahren dann zurück zum Bungalow. „Danke, dass du mich -mal wieder- eingeladen hast.", bedanke ich mich nachträglich, weil ich im Restaurant -warum auch immer- nicht daran gedacht habe. „Immer wieder gerne.", sagt er und küsst meine rechte Hand. Ich schaue lächelnd in sein lächelndes Gesicht.

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