Erfolg, der [Substantiv] - positives Ergebnis einer Bemühung
Bevor ich zum nächsten Wintersemester wieder in mein Studium eingestiegen war, zog ich wieder zurück in mein Wohnheimzimmer mit Elia. Die Möbel aus dem Kinderzimmer ließ ich von einer Firma einlagern, da ich es nicht übers Herz gebracht habe, sie zu entsorgen oder zu verkaufen.
Heute, vier Jahre später, stehe ich als gestandene Frau in einem hübschen Abendkleid vorm Spiegel und fummele mir elegante Ohrringe in meine Ohrlöcher. Ich hatte mein Studium erfolgreich abgeschlossen und bekam heute mein Zeugnis verliehen.
Nach dem Besuch bei meinen Eltern vor vier Jahren hatte ich wieder mit dem angefangen, was ich vor meiner Zeit mit Sam auch getan hatte: Leben!
Neben meinem Job im Verlag und der Uni fand sich genug Zeit, um mit Elia und manchmal auch noch mit Logan feiern zu gehen - so, wie es alle Studenten taten.
Ich wurde in meinen Tagträumereien gestört, als Elia perfekt gestylt aus dem Badezimmer tritt. Sie hatte ihren Bachelor-Abschluss letztes Jahr schon gemacht, aber das hielt sie und Logan ja nicht davon ab, sich meine Zeugnisvergabe nicht entgehen zu lassen.
"Du siehst umwerfend aus!", lächele ich meine beste Freundin an.
"Und du erst, meine Hübsche!", grinst sie und tätschelt mir tatsächlich die Wange. Das erinnert mich augenblicklich an meine Oma, die das immer tat.
Es klopft einmal an der Zimmertür, bevor sie auch schon offen ist.
"Na, Ladies? Seid ihr bereit für euren Chauffeur?", grinst Logan breit von der einen bis zur anderen Backe.
Freudestrahlend nicke ich und schlüpfe in meine High Heels. Dann schnappe ich mir noch meine kleine Handtasche und wir drei verlassen das Zimmer.
Ich fühle mich wieder in meine Teenager-Zeiten zurück versetzt, als wir drei mit ineinander geharkten Armen und breit grinsend über den Flur des Wohnheimes schlurfen.
~
"Malea-Sophia Garcia!", ruft der Direktor meiner Fakultät mich auf und das Publikum, bestehend aus Angehörigen, Freunden und Bekannten aller Studenten, klatscht laut für mich, obwohl sie mich eigentlich gar nicht kennen.
Es ertönt sogar ein Pfiff, von dem ich ziemlich sicher bin, dass er von Elia stammt.
Ich lasse mir von allen Verantwortlichen auf der Bühne gratulieren und mich von einem Fotografen mit meinem Zeugnis in der Hand ablichten, bevor ich auf meinen Platz zurückkehre.
Heute wird definitiv gefeiert.
~
Wir verlassen gerade das Unigebäude, als ich spüre, dass mein Handy in meiner Handtasche vibriert. Ich bekomme einen Anruf.
Ich entschuldige mich kurz bei den anderen Beiden und bleibe ein paar Meter von ihnen entfernt stehen. Auf dem Display steht der Name "Millstone".
Ich nehme den Anruf an und melde mich. "Garcia, guten Abend."
"Sophia, entschuldigen Sie bitte die Störung. Ich wollte Ihnen zu ihrem Abschluss gratulieren." Die raue Stimme des CEOs hört sich ungewohnt freudig an.
"Vielen Dank, Mister", lächele ich.
"Haben Sie heute noch etwas vor? Feiern Sie ihren Abschluss? Oder können Sie für ein kurzes Gespräch ins Büro kommen?", fragt er.
Ich sehe in Richtung Elia und Logan, welche mich schon nervös anblicken.
"Die Feier kann bestimmt auch noch kurz warten, wenn Sie etwas Wichtiges mit mir zu besprechen haben. Ich kann doch bestimmt zwei Freunde mitbringen? Sie wollten den Verlag schon immer sehen."
"Natürlich, es wäre mir eine Freude. Aber ich möchte Ihnen den Abend nicht zerstören, wenn Sie bereits andere Pläne hatten. Wir können auch morgen reden!" Anscheinend ist es dem CEO peinlich, dass ich wegen ihm meinen Abschluss nicht sofort feiern kann.
"Ach, Quatsch. Wir sind gleich da!", lache ich ins Telefon und lege nach einer kurzen Verabschiedung auf.
Elia und Logan sehen mich erwartungsvoll an. "Wir machen noch einen kleinen Zwischenstopp beim Verlag. Mister Millstone möchte noch etwas mit mir klären."
"Tja, verständlich. Wenn seine beste Mitarbeiterin jetzt ein abgeschlossenes Studium hat, muss man ihr ja auch einen Vertrag mit mehr Kohle anbieten!", grinst Logan und wuschelt mir verspielt durch die Haare.
Ich boxe ihm leicht gegen den Oberarm. "Ey, das war harte Arbeit mit dem Lockenstab!"
~
"Guten Abend!", lächele ich breit, nachdem wir das Büro von Mister Millstone betreten haben.
"Sophia, noch einmal persönlich herzliche Glückwünsche!" Der CEO schüttelt lächelnd meine Hand.
"Vielen Dank!", grinse ich.
"Das Gebäude ist echt krass!", platzt Logan anerkennend heraus, woraufhin ich lache.
"Mister, das sind meine beste Freundin Elia und ihr Freund Logan. Ich hoffe, es ist wirklich in Ordnung, dass sie dabei sind."
"Sicher. Guten Tag!" Millstone lächelt die beiden an und bietet uns allen eine Sitzgelegenheit an. "Wenn es für Sie in Ordnung ist, dass ihre Freunde bei dem Gespräch dabei sind, soll es mir recht sein."
Millstone schenkt uns allen mit den Worten "Zur Feier des Tages!" ein Glas Champagner aus, bevor er auf seinem Chefsessel Platz nimmt.
"Sophia, Sie wissen, dass ich sehr viel von Ihnen halte. Sie haben sich in den letzten Jahren sehr bewehrt und mich nie enttäuscht. Ich möchte weiterhin expandieren und deshalb biete ich Ihnen nun eine Führungsposition in einem neuen Verlagsgebäude an."
"Das ist ja wunderbar!", kreischt Elia sofort auf, weshalb ich sie strafend anblicke.
"Wow, Mister. Ich bin sprachlos, danke für dieses Angebot!", meine ich und nehme einen Schluck meines Champagners.
"Sie müssen diesen Schritt auch nicht heute entscheiden. Ich dachte nur, es wäre ein schönes Geschenk, es Ihnen heute nach Ihrer Zeugnisvergabe zu sagen!", grinst mich der CEO verschmitzt an.
"Wirklich, vielen, vielen Dank! Wo wird dieses neue Gebäude denn sein?", frage ich, während ich Elia betrachte, die zögerlich nach ihrem Glas Champagner greift und einen Schluck trinken möchte.
"In Seattle."
Augenblicklich verschluckt sich Elia und Logan klopft ihr beruhigend auf den Rücken. Urplötzlich sieht Elia sehr verstört aus.
"Seattle?", krächzt sie und sieht ungläubig zu Logan, welcher nur kaum merklich den Kopf schüttelt.
Welches Problem haben die beiden denn mit Seattle?
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Verschütteter Kaffee macht schwanger!
Fiction généraleFür Sophia bedeutete es große Freiheit, dass sie nun endlich 4.000 Kilometer von ihren bestimmerischen Eltern entfernt wohnte und zusammen mit ihrer besten Freundin Elia alles tun konnte, was sie wollte. Doch diese Freiheit hielt leider nur knappe e...