Verschütteter Kaffee macht schwanger!

Kapitel 33

Verlobung, die [Substantiv] - das Versprechen, mit einer anderen Person die Ehe einzugehen

Ich weiß gar nicht, was ich denken oder sagen soll. Ich bin von dem Bild, welches sich mir gerade bietet, einfach viel zu überwältigt.

Als Sam seinen Blick vom Boden abwendet und mich an der Tür erblickt, sehe ich Panik und Freude zugleich in seinen Augen aufblitzen. Doch die Panik überspielt er gleich wieder mit einem gekonnt charmanten Lächeln, wodurch ich mir ebenfalls kein Lächeln verkneifen kann. Das Lachen meines Freundes ist einfach ansteckend.

Samuel kommt mit einer Rose in der Hand auf mich zu und drückt mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Lippen. "Das Kleid steht dir wunderbar!"

"Danke, das wurde mir heute spendiert", grinse ich und nehme die Rose dankend entgegen. Wozu der ganze Aufriss hier? "Hab ich unseren Jahrestag oder sowas vergessen?"

Samuel schüttelt leicht den Kopf. "Nein, aber heute soll ein ganz besonderer Tag werden."

"Wie? Ich verstehe nicht ganz..."

Mir stockt der Atem, als Sam plötzlich vor mir auf die Knie fällt.

"Oh mein Gott!", krächze ich und schlage mir den Tränen nahe die Hand vor den Mund.

Sam räuspert sich. "Malea, ich liebe dich und das will ich dir für den Rest meines Lebens jeden Tag mitteilen können. Morgens, mittags, abends - einfach so oft, wie ich will. Ich will abends mit dir einschlafen und morgens mit dir aufwachen. Ich will dir Kaffee ans Bett bringen. Ich will dir alle deine Wünsche von den Augen ablesen und sie dir erfüllen. Ich will eigentlich gar keine Sekunde mehr von dir getrennt sein, weil mir dann direkt schon das Herz schmerzt. Ich kann einfach nicht mehr ohne dich sein und das will ich auch gar nicht - nie wieder. Ich lasse dich nicht mehr alleine wie damals, denn ich weiß, dass ich stärker geworden bin und in schlechten Zeiten jetzt für dich da sein kann. Und ich hoffe, dass es dir in all diesen Punkten genauso geht und du die Frage, die ich dir jetzt stelle, mit 'Ja' beantwortest. Denn ich will dich heute Abend auf dieser wunderschönen Dachterrasse fragen, ob du meine Frau werden willst. Was sagst du?"

Wow, für eine kurze Zeit dachte ich, Sam würde ersticken, weil er gefühlt kein einziges Mal Luft geholt hat. Aber das habe ich wahrscheinlich auch nicht getan, weil ich ihm so gespannt gelauscht habe und jedes seiner Worte in mich eingesogen habe.

Sam kniet immer noch vor mir, sieht mir tief in die Augen und streckt mir eine Schatulle entgegen, die einen wunderschönen Ring beinhaltet.

Ich atme aus und spüre, wie mir ein Teil der Anspannung von den Schultern fällt. Ich quietsche vor Freude und lasse mich dann zu meinem Freund auf den Boden gleiten.

"Natürlich sage ich 'Ja'!", flüstere ich gegen Sams Lippen und küsse diese innig und heiß. Es ist womöglich der gefühlsintensivste Kuss, den wir jemals hatten.

Nach dem Kuss steckt Sam mir den Ring an und umarmt mich dann fest. Ich schmiege mich an ihn und lasse mich von meinen Gefühlen überwältigen.

Wenn ich könnte, würde ich jetzt die Aufnahmetaste drücken und diesen Moment aufnehmen, damit ich mir diesen wundervollen Augenblick immer und immer wieder angucken könnte.

Nach einer Weile der innigen Zärtlichkeiten und geflüsterten Liebesbekundungen schreiten wir händchenaltend zum Tisch und genießen unser Dinner.

Als ich gerade nach dem Hauptgang mein Glas Wein ausgetrunken hatte, greift Sam auf dem Tisch nach meiner Hand. "Bist du bereit für den Nachtisch?"

"Also eigentlich bin ich schon voll bis oben hin", lache ich.

"Oh, ich meine keinen Nachtisch in dem Sinne, Malea..."

Ehe ich mich versehe, stehen wir wild knutschend im Fahrstuhl und landen wenig später in unserem Schlafzimmer am Ende des Wegs aus Rosenblättern und feiern unsere Verlobung ebenbürtig.