5.- Metallica und Popcorn

895 71 16
                                    

Aidan lehnte lässig an der Tür und spielte mit seinem Schlüssel, als ich in einem frischen Oberteil wieder raus kam.
"Wird wohl nichts mit dem Netz, oder Spidey?", fragte ich gespielt traurig.
"Tja, tut mir leid MJ. Aber ich kann mein Geheimnis nicht Preis geben."
Nicht traurig sein. Wir können nächstes Mal zum Kino fliegen."
"Hm." Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn ich bis dahin überhaupt noch will. Oder vielleicht bin ich dann schon von einem Bösewicht getötet worden." Aidan winkte ab und legte einen Arm um meine Schultern, als wir die breite Treppe runter liefen. "Ach was, das lasse ich nicht zu. Ich pass' schon auf dich auf."
Just in dem Moment sah ich nicht die kleine Pfütze, die sich auf der Treppe befand und wäre fast mit meinen glatten Sohlen ausgerutscht, hätten mich nicht plötzlich zwei Hände fest gehalten und mich so vor dem vorstehenden Sturz bewahrt. Noch etwas geschockt sah ich nach oben, denn er grinste mich frech an. "Schnelle Reflexe hast du schon mal.", stellte ich fest.
"Und du bist extrem unvorsichtig." Wir mussten lachen und ich errötete leicht. Ungeschickter konnte ich mich heute wohl nicht mehr anstellen.

"Wo steht denn dein Auto?", fragte ich, als wir joggend die Straße überquerten. ''Ein paar Straßen weiter!", antwortete er, wurde jedoch von einem lauten Donnerschlag unterbrochen. In der Ferne zuckte nach ein paar Sekunden schon der erste Blitz und erst jetzt fiel mir auf, dass der blaue Himmel von vorhin dunklen Regenwolken gewichen war. Der erste Tropfen fiel direkt auf meine Nase und perplex wischte ich ihn weg. ''Wieso müssen die eigentlich immer ins Gesicht oder auf den Kopf fallen?'', murmelte ich verärgert.
"Vielleicht weil der Regen von oben kommt, Scar?", antwortete Aidan, doch ich konnte genau sehen, dass er sein Lachen über meinen Kommentar hin unterdrückte. ''Was ist?'', fragte er, da ich ihn immer noch anstarrte. Und das mitten auf der Straße.
''Nichts. Du hast mich nur Scar genannt.'' Ich musste lächeln.
"Darf ich das nicht?'' Er wirkte verunsichert, was mir irgendwie gefiel. Denn es war irgendwie... süß. "Doch, natürlich darfst du das. Aber dann brauchst du auch noch einen Spitznamen, Herr Superheld."
"Dann lass dir mal was einfallen.", sagte er und ging weiter. "Wir sollten uns beeilen. Sonst sind wir gleich richtig nass.''

Und als hätte er vom Teufel gesprochen, verwandelten sich die einzelnen Tropfen in einen strömenden Regen. Schützend zog ich mir den Kragen meiner Jacke über den Kopf, weswegen ich wohl etwas seltsam gelaufen sein musste. Denn als sich Aidan umdrehte und sah, wie unbeholfen ich ihm hinterherwatschelte, fing er an zu lachen. "Hey! Ich versuche nur nicht so nass zu werden!", verteidigte ich mich.
"Da vorne ist ja schon mein Wagen.", rief er mir durch den Regen zu. Ich nickte erfreut und spuretete zu ihm nach vorne.
Aidan hielt mir freundlich die Tür auf, was ich mit einem Grinsen dankte, und stieg in den schwarzen Jeep.
"So meine Dame. Dann fahren wir mal ins Kino.", murmelte er und drehte den Zündschlüssel um. Ich versuchte währenddessen meine Haare ein wenig auszufringen und beobachtete die großen Regentropfen, die gegen die Frontscheibe prasselten. Das Licht der Scheinwerfer reflektiere sich auf der nassen Straße.
"Wollen wir Musik hören?'', fragte ich, nachdem er sich in den Stadtverkehr eingefädelt hatte. "Oh, ja." Aidan drückte auf den On-Knopf seines Radios und die letzten Silben eines Liedes verklangen. Doch mein Herz machte einen kleinen Freudesprung, als ich die wohl bekannten Akkorde der E-Gitarre erkannte, die meinen Lieblingssong anspielte. "Endlich kommt mal gute Musik. Kann ich lauter machen?''
"Natürlich. Nichts ist schlimmer als leise Rockmusik.'', antwortete Aidan und ich drehte den Verstärker auf.

"So close no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trust in who we are", sang ich leise und sah abwechselnd aus dem verregneten Fenster und dann zu meinem Fahrer, der amüsiert schmunzelte.

"And nothing else matters
Never opended myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words, I don't just say
And nothing else matters
Komm! Sing mit!'', forderte ich ihn auf und stupste ihn leicht an. ''Oder kannst du den Text nicht? Sag mir nicht, dass du den Text nicht kannst!''
"Natürlich kann ich den Text.'', rechtfertigte er sich schnell. ''Aber singen gehört nicht zu deinen Superkräften, oder?'' Doch zur Antwort sang er einfach laut mit.

in my heaven... (Aidan Turner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt