16.- Überraschung

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"Das... Das finde ich nicht schlecht.", meinte Dean am nächsten Morgen und zeigte mit seinem Finger auf den Display seines Laptops. "Mh. Ja nicht schlecht."
Er klickte ein Foto weiter und ich schloss die Augen. Schon wieder drehte sich alles vor mir und so langsam wurde mir unwohl, bei dem Gedanken daran, dass sich diese Schwindelanfälle immer öfter wiederholten. Zwar nicht so stark, aber sie waren einfach da. Und ich konnte nichts dagegen machen. Ich war machtlos. Ein Opfer.

Deans Stimme klang nur dumpf in meinem Ohr und ich musste mich anstrengen, überhaupt ein Wort zu verstehen. Das Blut pulsierte in mir und mein Herzschlag war lauter zu hören, als seine Stimme und die Wörter, die sich mehr und mehr in eine Fremdsprache für mich entwickelten.
"Scarlett? Scarlett? Hörst du mir überhaupt noch zu?", fragte Dean und holte mich damit endlich aus meinem kleinen Hörzwischenfall heraus.
"Was hast du denn?"
Ich schüttelte den Kopf, als würde ich meine Gedanken darin wieder ordnen. "Nichts. Es ist nichts. Was hast du eben nochmal gesagt?", fragte ich und konzentrierte mich auf den Bildschirm.
"Ich habe gesagt, ", begann er ganz langsam und laut, so als wäre ich ein Kind, das sich etwas erklären lassen müsste, "Dass ich das hier am besten finde. Und ich habe gefragt, ob ich es dir bearbeiten soll."
"Ja, das wäre toll. Ehm, Dean,sorry, aber ich muss mich mal kurz hinsetzen."
"Klar.", meinte er und machte sich dann an die Arbeit, dem Bild den letzten Schliff zu verleihen. Ich währenddessen schlurfte aus seinem Gästezimmer und hielt mich auf dem Weg zur Couch an der Wand fest, um nicht umzukippen. Endlich am Ziel angekommen, ließ ich mich rücklings fallen und starrte an die weiße Decke, welche von schwarzen kleinen Punkten bedeckt wurde. Als hätte man mit einem Pinsel Farbe gesprenkelt. Das Blut pulsierte wieder in meinen Ohren und mein Herz raste. Ich schnappte kurz nach Luft, schloss die Augen und atmete langsam wieder aus. Das dumpfe Geräusch in meinen Ohren ließ nach und ich öffnete meine Augen. Die Decke war wieder weiß. Was ist nur los mit mir?!
Da öffnete sich die Tür zum Garten und ich hob meinen Kopf von der Lehne des Sofas. Aidan kam auf mich zu und schmiss sich förmlich neben mich, sodass ich ein wenig hochhüpfte. Ich legte meine Hand an seine Wange. "Was ist los?", fragte er, als ich meine Hand wieder zurückzog.  "Hat Dean dich genervt?"
Ich musste lachen. "Nein, nein. Dean hat gar nichts gemacht. Er hilft mir sogar bei meiner Arbeit." Ich lehnte mich zu ihm um ihm in sein Ohr zu flüstern: "Ich glaube die Begegnung gestern hat ihm gut getan. Vielleicht findet er ja noch früher als gedacht die Richtige."
"Wenn wir schon beim Flüstern sind., sagte er leise und lehnte sich zu mir, "Kann ich dir ja auch etwas geheimes verraten."
"Und was sollte das sein?", hakte ich nach und konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren.
"Das Geheimnis ist...", fing Aidan an.
"Jaaa?"
Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, küsste er mich einfach auf die Wange. Etwas enttäuscht sah ich ihn an.
"Was ist denn jetzt das Geheimnis?"
"Das erfährst Du noch.", schmunzelte Aidan mit einem Grinsen im Gesicht und stand wieder auf. "Wo willst du hin?", fragte ich empört und folgte ihm. "Ich muss das Geheimnis bewahren.", sagte er und legte einen Finger auf die Lippen.
"Komm schon. Sag's mir doch.", bettelte ich und hielt mich an seinem Arm fest. "Wie gesagt Scar: Das findest du schon noch früh genug raus."

Ich stöhnte und ließ ihn dann los, um wieder zu Dean in sein Zimmer zu gehen.
Dort setzte ich mich neben ihn auf sein Bett, doch er schien total vertieft in sein Computer-Programm. "Und? Was meinst du? Ich hab es da hinten noch ein bisschen schattiert und hier den Übergang im Hintergrund ein wenig verwischt.", erklärte Dean und hielt mir seinen Laptop vor die Nase. "Das ist wirklich total lieb von dir Dean. Danke. Danke. Danke.", sagte ich und legte meinen Arm um ihn, um ihn an mich zu ziehen.
"Kein Problem."
"Aber jetzt erzähl mal.", begann ich, "Was hast du gestern noch alles mit dem netten Mädchen gemacht?"
"Xenia?"
"Nein, mit der Queen. Natürlich meine ich Xenia, du Depp.", lachte ich und knuffte ihm leicht in die Schulter.
"Ist ja gut. Deswegen müssen wir ja nicht gleich handgreiflich werden. Mh, ich hab hier noch so ein paar Fotos gezeigt, weißt du? Ein paar Shootings, wie es bei mir zu Hause aussieht. Sie interessiert sich nämlich für Neuseeland."
Er lächelte und blickte gedankenverloren auf seinen Schrank der gegenüber von seinem Bett stand, als er über Xenia sprach.
"Und?", fragte ich schließlich. "Habt ihr Nummern ausgetauscht?"
Er grinste und nickte. "Wir treffen uns gleich am Mittwoch wieder."
"Das ist schön. Ich freue mich für dich."

in my heaven... (Aidan Turner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt