Kapitel 23

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C a s s a n d r a

Nachdem wir kurz mit Milan gefrühstückt hatten, gingen Tyron und ich etwas spazieren. Er musste einmal kurz im Rudelhaus vorbeischauen, Präsens zeigen und jeden wissen lassen, wie das Alphatreffen gelaufen war. In den nächsten Tagen würden einige Krieger aus den umliegenden Rudeln bei uns unterkommen und uns helfen unsere Grenzen zu verteidigen. Auch wollte Ty die Jungwölfe in den Dienst einbeziehen und würde in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun haben diese zu unterstützen, da er bei den Patrouillen dabei sein wollte. Etwas mulmig war mir dabei schon, doch ich musste lernen damit umzugehen. Irgendwann würde ich es vielleicht schaffen unsere Verbindung nicht mit der meiner Eltern zu vergleichen, doch dafür brauchte ich noch etwas Zeit und die schien Ty mir geben zu wollen. Trotzdem wusste ich wie Triebgesteuert einige Wölfe waren und dass wir den Biss nicht mehr allzu lange hinauszögern sollten.

Im Rudelhaus herrschte reges Treiben und ich mischte mich sofort unter die Wölfe, da ich hoffte Bekka oder eine der anderen Frauen zu treffen. Gerade als ich mich von Tyrons Seite löste griff dieser nach meinem Handgelenk und hielt mich fest. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck drehte ich mich zu ihm um, doch er sah mich einfach nur an.

„Alles okay? Ich wollte nur kurz schauen, ob Bekka, Brook oder Holly hier sind, solange du im Büro bist." Ich hatte mich nun ganz zu ihm umgedreht und schaute ihm in die leuchtenden Augen. Lächelnd betrachtete er mich, kam näher und gab mir einen langen Kuss auf die Stirn, der mich ganz nervös machte und zudem für eine gesunde Gesichtsfarbe bei mir sorgte.

„Ich bin sofort wieder bei dir ma Luna, warte einfach bei den dreien auf mich. Sie sind in der Küche." Er warf mir noch ein letztes Lächeln über die Schulter zu, bevor er die Treppe hoch verschwand. Mit einem leichten Kopfschütteln machte ich mich also auf den Weg in die Küche, wo die drei tatsächlich um die Kücheninsel standen und Tee oder Kaffee tranken.

„Cassie! Wie schön dich zu sehen!" Sofort nahm Bekka mich in den Arm und ich erwiderte ihre Umarmung und strich ihr sanft über den Rücken. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass sie diese Umarmung mehr brauchte als ich. Noch immer machte sie sich sorgen um ihren Mate Draco, der sich zwar gut erholte, jedoch erschütterte einen so ein Ereignis immer sehr und sie hatte damit zu kämpfen, da sie ihn nicht erneut an den Grenzen arbeiten lassen wollte, doch es war nun mal sein Job. Sie wusste das, doch war es für sie genauso schwierig wie für mich ihren Mann einfach so in den Krieg ziehen zu lassen. Also nahm ich sie noch eine Weile in den Arm und machte mir gedanklich eine Notiz mir Emily mal einen Tag lang auszuleihen, damit die beiden ein bisschen Zeit zu zweit verbringen konnten.

Ich drückte noch einmal kurz ihre Hand, bevor ich auch Brook zur Begrüßung umarmte. Bei ihr gestaltete sich das von Tag zu Tag schwieriger, da ihr Bauch stetig weiter an Umfang gewann und sie mittlerweile so aussah als hätte sie einen Medizinball verschluckt. Sie musste jetzt wohl im 6 Monat sein. Von Kuno hatte ich gelernt, dass eine Schwangerschaft einer Werwölfin nur etwa 7 Monate dauerte, wenn diese von einem Werwolf schwanger war, aber die Schwangerschaft einer Genträgerin dauerte genauso lange wie die eines Menschen, also 9 Monate.

„Wie geht es dir Brook? Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis dein kleiner Welpe zur Welt kommt, oder?" Sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln und erzählte mir etwas genervt von Ramses, ihrem Mate, der sie die ganze Zeit umsorgte und nicht alleine lassen wollte.

„Ich habe Glück, dass ich alleine hier sein darf. Im Rudelhaus sind ihm wohl genug Menschen, die mich verteidigen können, aber er wird langsam unerträglich." Holly kicherte und erntete dafür ein Augenrollen von ihrer Schwester. Ich lächelte sie nur beruhigend an und legte ihr eine Hand auf den Oberarm.

„Väter sind vor der Geburt des ersten Kindes immer etwas angespannt und machen sich Sorgen. Es ist eines der wenigen Dinge, die sie nicht genaustens kontrollieren können und es ist etwas mit dem sie keinerlei Erfahrung haben. Natürlich ist man da aufgeregt und will nichts falsch machen. Bei deiner nächsten Schwangerschaft wird Ramses sicher etwas ruhiger, aber momentan ist seine Unruhe einfach nur ein Zeichen seiner Nervosität. Vielleicht hilft es ihm mit dir darüber zu reden, wie es in Zukunft wird. Wer nachts aufsteht, wie man Windeln wechselt, ob du nach der Geburt erstmal auf Sex verzichten willst, damit du dich von der Geburt erholen kannst. Sowas hilft meiner Erfahrung nach am besten."

A Love stronger than DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt