Kapitel 1

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„Kommst du jetzt mal?!", rief Hannah mir aus dem Erdgeschoss entgegen, „Ich will zu diesem Konzert nicht zu spät kommen!", ich hörte sie schnaufen, „Da freuen wir uns seit Monaten drauf!"
Dass sie ungeduldig war, merke jeder Mensch sofort und obwohl sie eine sehr gute Freundin war, nützte dieser Tonfall bei mir überhaupt nichts. Auch wenn ich mindestens genauso aufgeregt war wie sie
Ich hatte zu Weihnachten die Karten für das
Harry Styles Konzert bekommen und ich freute mich sehr!
„Wir sind die letzten, die zu spät kommen.", erklärte ich sachlich, „Der Weg dauert 20 Minuten. Mit Verzögerungen, die es geben wird, weil wir in den Feierabendverkehr reinrauschen werden, werden es ca 40 Minuten werden; und wir werden trotzdem eine Stunde zu früh da sein."
Ich kam die Treppe runtergeschlurft und sah ihr direkt in die Augen.
„Wie kann es sein, dass du überhaupt nicht aufgeregt bist?!", echauffierte sie sich. Innerlich schrie ich. Ich hatte mir Monate lang Gedanken über Outfit, Makeup und Haare gemacht.
Letztendlich lief es auf eine graue Culotte und ein rotes, bauchfreies Top hinaus. Passend dazu hatte ich mir rote Herzchen mit Lippenstift ins Angesicht gemalt. Ich trug dezent Mascara, braunen Lidschatten und hatte alle Unreinheiten mühevoll überdeckt, um mir schließlich das ganze Gesicht abzupudern. Das Puder hatte alle durch Schweiß glänzenden Stellen überdeckt, weshalb Hannah dachte, ich wäre nicht aufgeregt.
„Ach, doch. Ich bin schon aufgeregt. Ich bin nur nicht dazu bereit, mich in seine Arme zu werfen."
Ich grinste sie an. Einerseits um sie zu provozieren, andererseits weil ihre Reaktion zu gut war. Sie war nicht einmal ein Harry Styles Fan. Es war einfach ihr erstes Konzert und das war der einzige Grund, warum sie so aufgeregt war.
„Das werden wir ja noch sehen.", brummte sie und warf mir meine Jacke zu. Es war eine oversized Jeansjacke, die ich seit Jahren hatte und abgöttisch liebte.
„Und jetzt komm!", rief Hannah, „Du fährst!"
Ich runzelte die Stirn:„Warum ich?"
„Weil es dein Auto ist."
Ich rollte mit den Augen und schloss die Tür hinter mir ab.

Gegensätze ziehen sich an|| HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt