Nachdem sie sich gestärkt und umgezogen hatten, stiegen sie in den Wagen und fuhren weiter. "Es ist nicht mehr weit. Noch circa 3 Stunden" sagte Jake und Leah nickte. "Ging schneller wie gedacht" Sie sah aus dem Fenster als sie plötzlich eine Hand auf ihrer spürte. Als Leah den Kopf drehte, blickte sie direkt in Jakes Augen. "Wir kriegen ihn, Leah" sagte er sanft und sie nickte. Kurz verloren sich ihre Augen ineinander. "Jake, kannst du bitte... Würdest du bitte auf die Straße sehen?" Ihre Frage entlockte ihm ein Lächeln, doch widmete er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße und drückte ihre Hand sanft. Sie legte ihre Hand auf seine und strich mit den Fingern leicht über seinen Handrücken. Ihr Herz schlug deutlich schneller. Bald würden sie Duskwood erreichen und dann? Sie hatten keine Ahnung wer ihr Gegner war und doch hatte er nach ihr gerufen. Eigentlich sollte diesem Unbekannten doch klar sein, dass sie im Falle eines Falles nicht allein agierte. Auch wenn man davon ausging, dass Jake und sie keinen Kontakt mehr zueinander hatten, würde sie doch die Gruppe um alle anderen einweihen. Zumindest war das Vorgehen bei der Suche nach Hannah so gewesen.
So fuhren sie die nächsten knappen drei Stunden ohne wirklich ein weiteres Wort miteinander zu sprechen. Jake wusste nicht was er sagen sollte und Leah war in ihren Gedanken versunken.Irgendwann parkte Jake Leahs Wagen und stoppte den Motor. Das riss sie aus ihren Gedanken. "Wo... Wir übernachten nicht im Hotel?" Jake schüttelte leicht den Kopf. "Zu gefährlich und zu offensichtlich. Lilli arbeitet dort und es schien mir angemessen uns eine andere Unterkunft zu besorgen." Leah ließ den Blick schweifen. "Wo sind wir?" Jake grinste. "Am Rand von Duskwood. Ich habe mir erlaubt uns ein Haus zu mieten" Leah war sprachlos. "Ein Haus? Aber..." Er stieg einfach aus und streckte sich kurz, war jedoch darauf bedacht die Kapuze auf dem Kopf zu behalten. Nun stieg auch Leah aus. "Du kannst doch nicht einfach...." Er sah über das Autodach zu ihr. "Warte hier." Jake lief los und steuerte auf ein Haus zu. Es war das letzte in dieser Straße, verfügte über eine Garage und einen Eingang hinter dem Haus wie es aussah. Zumindest war dieser von der Straße aus nicht zu sehen. Keine Minute später kehrte Jake zurück, in seiner Hand der Schlüssel zum Haus. "Lass uns das Auto in die Garage stellen und rein gehen"
Jake brachte die Taschen hinein während Leah sich bereits umsah. Tatsächlich befand sich der Hauseingang hinter dem Haus. Praktisch. Wenn man das Haus betrat, fand man sich im offenen Wohnzimmer wieder. Links daneben befand sich die Küche mit allem was man brauchte. Sie lief in den großen Raum hinein und erreichte durch einen kleinen Flur zwei weitere Zimmer. Rechts ein Arbeitszimmer und links ein kleineres Badezimmer. Weiter hinten führten Treppen nach oben und langsam lief sie die Stufen hinauf ins obere Stockwerk. Hier waren zwei Zimmer. Ein zweites geräumigeres Bad auf der rechten Seite und links ein riesengroßes Schlafzimmer. Leah wusste gar nicht was sie sagen sollte. Das musste ein Vermögen an Miete gekostet haben. Wie hatte er das bezahlen können? Woher nahm Jake das Geld? Sie hörte Schritte und schließlich spürte sie wie sich zwei Arme von hinten um sie legten. "Gefällt's dir?" fragte er unsicher und küsste ihre Schulter. "Ja, schon. Es ist toll und groß und..." Sie drehte sich zu ihm um und legte ihre Arme um seinen Hals. "Jake, ein Hotelzimmer hätte es auch getan. Außerdem muss das hier ein Vermögen gekostet haben. Wie..." Weiter kam sie nicht, denn er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. "Es ist ein Ferienhaus, außerhalb der Saison. Zerbrich dir nicht deinen Kopf über solche Kleinigkeiten. Ich habe das alles geregelt" sagte er und küsste sie kurz. "Okay, dann revanchiere ich mich mit Essen und kochen" Das war das mindeste oder nicht?
"Ich hätte da noch eine ganz andere Idee" gab er grinsend von sich und ließ seine Hände über ihren Rücken tiefer wandern bis er beide Hände auf ihren Hintern legte und sie so noch näher an sich heran zog. Leah hob eine Augenbraue. "Ach, hast du das, ja?" Sie lächelte und sah tief in seine Augen. Das hier fühlte sich im Moment nicht an wie eine "Wir finden den Irren und sperren ihn weg-Mission", sondern eher wie Urlaub auf eine schräge seltsame Art. Urlaub mit einem ihr bis vor ein paar Tagen unbekanntem Mann. "Nun, Hackerboy, willst du nicht erstmal sämtliche Sicherheitsvorkehrungen hochfahren?" Er kniff ihr in die rechte Pobacke. "Böse, ganz böse" schmunzelte er und küsste sie bevor er sie los ließ. Leah erwiderte den Kuss und strich sich dann ihre Haare nach hinten. "Okay, Mister, Konzentration. Wir sind hier nicht zum Spaß" Ihrer Stimme war deutlich der Sarkasmus zu entnehmen. "Du hast recht" sagte er ebenso sarkastisch. "Wir sind hier nicht im Urlaub und Sex spielt so oder so nur eine kleine Nebenrolle" Von wegen. Er ging zu ihr, hob sie hoch und trug sie zum Bett auf welchem er sich küssend mit ihr niederließ.
Am Abend saßen sie beide am Tisch im unteren Stockwerk und hatten gerade zu Abend gegessen. Jake wusste genau er konnte nicht mehr ohne sie leben. Leah war die Frau seiner Träume. Nicht weil sie kochen konnte, sondern einfach weil sie der einzige Mensch auf diesem Planeten zu sein schien, welcher ihn ohne Worte verstand und so nahm wie er war. Mit allen Ecken und Kanten. Er beobachtete sie gedankenverloren und Leah blickte zu ihm. "An was denkst du?" Jake lächelte leicht. "Oh, ähm.... An nichts besonderes." Er stand auf und nahm seinen Teller wie auch ihren und brachte diesen in den Geschirrspüler. Sie sah ihm kurz irritiert nach. So war er doch sonst nicht. Oder war das nur eine Seite an ihm welche sie bisher noch nicht kennengelernt hatte? "Du würdest es mir doch sagen wenn irgendwas nicht stimmt, oder?" Jake kam zum Tisch zurück und sah sie an. "Natürlich. Mach dir keinen Kopf. Es ist alles in Ordnung. Ich habe nur daran gedacht, wie unglaublich...." Der Alarm an Jakes Laptop schrillte los. Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort von sanft und liebevoll zu tot ernst. "Bleib hier" Er ging ins angrenzende Wohnzimmer wo der Laptop auf dem Tisch stand und schaltete den Alarm aus. Da er nicht wie sonst davor saß, musste sich sein treuer Begleiter anders Aufmerksamkeit verschaffen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen tippte er ein paar Befehle ein. "Jake, was ist los?" Leah kam zu ihm und plötzlich schaltete sich seine Kamera am Laptop ein. "Was zum..." begann Jake als er sich selbst und neben ihm Leah sah. Diesen Befehl hatte er nicht gegeben und Technik machte sich nicht einfach selbstständig. Er versuchte die Kamera zu deaktivieren, aber es funktionierte nicht. Also hielt er seine Hand davor und sah zu Leah. "Kein Wort mehr" sagte er leise und deutete mit einem Nicken in Richtung Laptop. Sie verstand.
Warum hatte Nym-Os Alarm geschlagen? Und warum gehorchte ihm sein eigenes System nicht mehr? Er versuchte es nochmals und tippte mit einer Hand weiter. Das Fenster ließ sich nun schließen und Jake atmete erleichtert aus. "Ich denke ich hab's. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären was das war" Doch kaum hatte er ausgesprochen, wurde der ganze Bildschirm schwarz. Ein Bild erschien, Jakes Markenzeichen. Das Auge. Instinktiv griff Leah nach Jakes Hand. Das nächste Bild zeigte sie beide schlafend in ihrem Bett. Er hatte seinen Arm um sie gelegt. Ein Moment des absoluten Glücks. Jake biss die Zähne zusammen. Er erkannte den Ort sofort. Leahs Wohnung. In der Nacht als sich jemand Unbekanntes Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft und eine Botschaft an der Wand ihrer Küche hinterlassen hatte. Leah wurde schlecht. Das war ein Scherz. Erneut ein Bildwechsel. Schwarzer Hintergrund mit aufpoppender Schrift. "Das war erst der Anfang... Willkommen in Duskwood." Das Fenster schloss sich. Jake ließ instinktiv ihre Hand los und begann auf der Tastatur zu tippen. Jemand hatte sich Zugang zu seinem Computer verschafft was an sich schon ein Ding der Unmöglichkeit war. Doch die Bilder die sie zu sehen bekommen hatten, schlugen dem Fass den Boden aus. Leah wich zurück und setzte sich auf die Couch. Sie war sprachlos. Sie hatten keinen Vorsprung. Ganz im Gegenteil. Sie waren Bestandteil eines perfiden Spiels geworden. Wenn diese Drohung und die Bilder erst der Anfang waren, wollte sie gar nicht wissen was darauf noch folgte.
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Duskwood is waiting... (Jake/MC)
FanfictionFortsetzung zu Duskwood - Mein virtueller Freund