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Eric erreichte das Krankenhaus und parkte direkt vor dem Eingang. Er betrat das Gebäude als ihn eine Schwester am Empfang bemerkte. "Entschuldigung, die Besuchszeiten sind vorbei" Eric wusste wie Alan reagieren würde, wenn er sich davon aufhalten ließ also zog er seine Marke. "Duskwood Police Departement, Eric Bicks. Ich muss sofort zu Alan Bloomgate. Es handelt sich um einen akuten Notfall" Die Schwester sah ihn an und wollte etwas sagen, doch da war Eric schon ums Eck zum Fahrstuhl verschwunden und auf dem Weg nach oben. Sie nahm das Telefon in die Hand und wählte indessen die Nummer der diensthabenden Ärztin. Als Eric oben aus dem Fahrstuhl stieg, rannte er beinahe Alan über den Haufen. "Was... wie hast du...?" Er sah ihn an. Wie er da vor ihm im Rollstuhl saß, ein befremdliches Bild. Alan war ein Stehaufmännchen, einfach nicht tot zu kriegen. Wenn man ihn nicht abhielt, saß er sogar mit der größten Grippe im Revier an seinem Schreibtisch und arbeitete. "Du hast dir ziemlich Zeit gelassen" erwiderte Alan nur und sah Eric gespielt vorwurfsvoll an. "Ich hab so schnell gemacht wie ich konnte bei dem Wetter" Alan winkte ab. "Ich weiß. Lass uns hier verschwinden. Ich erklär dir im Wagen alles weitere. Wo sind die Akten?" Eric betätigte den Knopf für den Fahrstuhl. "Im Auto" Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Eric schob Alan hinein. "Gut" Sie fuhren nach unten und als sich die Türen öffneten, stand Julia Jansen vor ihnen, Alans Ärztin, mit verschränkten Armen. "Wo wollen wir denn hin?" Alan atmete tief durch und Eric schob ihn aus dem Fahrstuhl der sich dann wieder hinter ihnen schloss. "Duskwood Police Departement..." begann Eric und Julia schenkte ihm einen Blick der alles sagte. "Lass gut sein" meinte Alan und sah Julia direkt in die Augen. "Geben Sie mir die Papiere, ich checke aus" Sie war nicht sonderlich überrascht. Immerhin war es Alans zweiter Versuch zu verschwinden. "Nein, tun Sie nicht. Das Thema hatten wir doch schon mal." Klar ließ sie ihn nicht einfach so gehen. "Julia, ich meine es ernst. Es handelt sich um einen Notfall den mein Kollege und ich übernehmen müssen." Sie schüttelte den Kopf. "Sie müssen zurück ins Bett" Nun schüttelte Alan den Kopf. "Sie verstehen nicht, ich MUSS weg und ich habe keine Zeit für Erklärungen. Es geht um Leben und Tod! Eric, los" Julia wich nicht zur Seite und Eric blieb noch immer wie angewurzelt stehen als hätte Julia ihn an Ort und Stelle mit ihrem Blick fixiert. "Ich mache hiermit von meinem Recht Gebrauch mich selbst zu entlassen! Ich weiß, dass ich keinen Anspruch auf Behandlung habe, wenn etwas geschieht. Und jetzt bitte, lassen Sie uns gehen." Alan sah sie beinahe flehend aber auch ernst an und es war ihm toternst. Es ging hier um Leahs Leben. Da Jake sich nicht mehr meldete, lag es nun an ihm sie zu finden.

Leah zog an dem Metallring und gerade als sie erneut an eine kurze Verschnaufpause dachte, gab der Ring nach und bewegte sich noch ein wenig von der Wand weg. Sie tippte kurz auf das Display der Smartwatch um etwas zu sehen und zog anschließend die Handschelle aus dem Ring. Jetzt hatte sie beide Hände frei und das wurde auch Zeit. Das Wasser stieg immer weiter und schien unaufhaltsam zu sein. Sie merkte nun deutlich wie sehr sie eigentlich fror und ihre Kräfte waren so gut wie aufgebraucht. Zudem kam der Hunger hinzu. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts zu sich genommen außer dieses seltsame Wasser. Kurz sah sie sich um, dann erlosch das Licht ihrer Smartwatch wieder. Sie wusste, sie musste nach oben klettern und doch schien genau das gerade beinahe unmöglich. Aber der Wille war da und ungebrochen hier nicht zu sterben, also mobilisierte sie ihre letzten Kraftreserven und kletterte Stück für Stück in Richtung Gitter welches den Ausgang noch blockierte. Oben angekommen legte Leah eine Hand an dieses und versuchte es aufzudrücken, doch gab es nicht nach. "Bitte" flüsterte sie verzweifelt und drückte etwas mehr aber das schwere Metallgitter rührte sich keinen Millimeter. Erneut überkam sie die Verzweiflung. Schien ihr Tod unausweichlich und nur eine Frage der Zeit zu sein? Sie hörte den Regen wie er über ihr auf den Boden und das Gitter prasselte. Sie hörte das Gewitter welches ein wenig weitergezogen und doch noch nicht verstummt war. Und sie hörte wie das Wasser von oben unter ihr auf den schon gut gefüllten Brunnenschacht traf und es plätscherte als hätte jemand den Wasserhahn vergessen zuzudrehen. Ansonsten war da gar nichts. Keine Fahrzeuge, keine Menschen, nichts. Und doch entschied sie sich dafür zu schreien. Das war ihr letztes Mittel. Vielleicht konnte sie doch jemand hören. "Hilfe!" Was Leah nicht wusste war, dieser Schacht befand sich mitten auf dem Feld der alten Hanson Farm. Hier kam um die Uhrzeit und auch sonst nahezu niemand vorbei. Somit verhallten ihre Hilferufe im Dunkeln der einsetzenden Nacht.

Duskwood is waiting... (Jake/MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt