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Lange hatte Eric Bicks die Presse zurückgehalten und hierbei sogar Verstärkung angefordert. Schlussendlich gab das FBI endlich die Aufhebung der Straßensperren bekannt, was ihn dazu veranlasste das Blaulicht auszuschalten und die Leute tun zu lassen was auch immer sie vorhatten. Und natürlich fuhren sie in Richtung Haus der Van Veens. Das Haus welches es in die aktuellen Schlagzeilen geschafft hatte und nun so berühmt war wie kaum ein anderes Haus in diesem kleinen Seelenort. Aber es konnte ihm jetzt egal sein, da seine Zuständigkeit hier und jetzt Gott sei Dank endete. Er bedankte sich bei seinen Kollegen die ihn unterstützt hatten und setzte sich in seinen Wagen. Man konnte sagen, er war bis auf die Unterhose durchnässt. Dieser Regen wollte nicht aufhören, sondern hatte in den letzten Stunden noch an Intensität zugenommen. Eric griff nach seinem Handy und sah auf die Uhr. Er wollte sich bei Alan melden und hoffte, dass dieser noch nicht schlief. So wählte er dessen Nummer und wartete geduldig bis ein vertrautes "Alan Bloomgate" ertönte. "Hey Alan, Eric hier. Das FBI hat die Straßensperren aufgehoben. Ich bin so was von durch, das kann ich dir sagen. Ich wollte dir nur kurz Bescheid geben" Alan lag im Krankenhaus und konnte bzw. durfte nicht arbeiten. Dennoch meldete Eric sich bei ihm und brachte ihn auf den neusten Stand als wäre alles beim alten. Irgendwie war das seltsam und doch war Alan mehr als dankbar dafür. "Alles klar. Die haben sich aber Zeit gelassen" Eric lächelte. "Das kannst du laut sagen, alter Freund. Ich dachte schon die werden nie fertig. Das Auto der möglichen Komplizin des gesuchten Hackers wird abgeschleppt und zu unserer Verwahrstelle gebracht." Alan hob eine Augenbraue. Eric sprach hier von Leahs Wagen. Sie war alles andere als eine Komplizin. "Gut zu wissen." Kurz dachte Alan nach ob er Eric darauf ansprechen sollte, aber sein Freund und Kollege befand sich nun mal dort wo Alan im Moment nicht sein konnte. "Eric, kann ich dich um einen Gefallen bitten? Ich weiß es ist spät, es schüttet und du willst nach Hause zu deiner Familie..." Eric wusste, es war wichtig. "Spuck's aus, Alan" Er brauchte einfach Gewissheit. "Die Mutprobenhütte" begann Alan und Eric lauschte mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Ich habe einen Hinweis erhalten, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugehen soll" Jetzt musste Eric unweigerlich lachen. "Du meinst die Legende? Oh Alan, für so ein Märchen haben wir jetzt echt keine Zeit" Natürlich verstand er ihn falsch. "Nein, ich spreche nicht von der Legende. Jemand soll sich unbefugt Zugriff zum Inneren der Hütte verschafft haben. Könntest du da mal nachsehen? Ich würde nicht fragen wenn es nicht wirklich wichtig wäre" Alan schien seine Gründe zu haben und Eric vertraute ihm so weit, dass er nicht nach diesen fragte. "Klar, kann ich machen. Ich schau mal nach und melde mich dann wieder" Alan atmete erleichtert durch. "Ich danke dir." Eric legte auf, ließ den Motor an und fuhr los.

Leah rüttelte und zog weiterhin an den Handschellen und an dem Metallring. Es knirschte in der Wand und sie hatte neue Hoffnung geschöpft. Immer wieder lösten sich kleine Stückchen aus der Wand und fielen plätschernd in das weiterhin steigende Wasser. Mittlerweile stand es ihr bis zur Hüfte und genau das machte ihr Angst. Durch den Regen stieg es viel schneller als gedacht und die junge Frau wusste, sie musste sich beeilen wenn sie hier unten nicht ertrinken wollte. "Komm schon, na los!" fluchte sie immer wieder. Mittlerweile war es in dem Brunnenschacht stockdunkel geworden. Das einzige Licht bietete ihr ihre Smartwatch und ab und an ein Blitz der den Himmel erleuchtete. Im Augenblick merkte sie nicht wie kalt es wirklich war. Ihr Körper schüttete Massen an Adrenalin aus und befand sich im Überlebensmodus. Andernfalls hätte sie es vermutlich nicht geschafft länger an ihren Fesseln dran zu bleiben. Und nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit löste sich eine Seite des Metallrings endlich von der Wand. Sie ertastete die Stelle vorsichtig mit ihren Fingern. Es reichte noch nicht um die Handschelle zu lösen. "Bitte" Verzweiflung stieg in ihr auf. Sie war dem Ziel so nahe, warum konnte nicht einfach mal was auf Anhieb klappen? So legten sich ihre Hände um die rechte Seite des Metallrings und zogen daran. Er musste sich ein wenig weiter aus der Wand ziehen lassen. Doch forderten die letzten Minuten ihren Preis. Ihre Kraft ließ nach. Für einen Moment hielt sie inne und schloss ihre Augen. Sie würde hier nicht sterben. Nicht hier, nicht heute, nicht so. Nein, sie würde alt und grau werden und dann zu Hause in ihrem Bett friedlich einschlafen, umringt von ihren Kindern und ihren Enkeln. So und nicht anders. Noch einmal atmete sie tief durch bevor Leah ihre Augen wieder öffnete und sie erneut an dem Metallring zog.

Duskwood is waiting... (Jake/MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt