Duskwood is waiting... (Jake/MC)

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Während Leah kurz vor dem Haus frische Luft schnappte, versank Jake förmlich in seinem Laptop. Das Geschehene ließ ihn nicht los. Hier ging es eindeutig um sie beide und die Drohung, dass das alles erst der Anfang wäre, ließ ihn nicht mehr los. War es vielleicht doch ein Fehler nach Duskwood zu fahren und somit ihrem Gegner in die Hände zu spielen? Wie zum Teufel war es möglich, dass er sich Zugang zu seinem System verschafft hatte? Jake wollte Antworten und er gab nicht auf bis er diese hatte. Es gab für ihn nur eine logische Schlussfolgerung. Nym-Os hatte versagt. Das Programm war nicht mehr fähig Attacken vollständig zurückzuweisen. Jake entdeckte einen Fehler in diesem Programm und atmete genervt deutlich hörbar ein und wieder aus. "Ich denke ich habs" meinte er und sah sich nun das erste Mal um. Leah war nicht mehr hier im Zimmer und das ließ ihn sofort aufstehen. "Leah?"Jakes Herz schlug deutlich schneller, doch dann kam sie zur Tür herein und sah ihn an. "Ja?" Erleichterung machte sich in ihm breit. "Nym-Os wurde gehackt. Das Programm ist wertlos geworden" Leah sah ihn an. "Aber wie? Ich meine..." Was sollte sie sagen? Er war derjenige der sich hier auskannte. Jake zuckte kurz mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Fakt ist, ich muss es überarbeiten um unsere Sicherheit gewährleisten zu können" Das bedeutete Arbeit.

Aber nicht nur das. "Das heißt jetzt aber nicht, dass es das FBI war und wir verschwinden und untertauchen müssen oder?" Eine berechtigte Frage. Jake nahm ihre Hände in seine. "Ich werde alles dafür tun, damit das nicht passiert" sagte er und hoffte inständig, dass er dieses Versprechen halten konnte. Leah blickte in seine Augen. "Ich kann dir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen wer es war, aber ich denke nicht, dass das FBI dahinter steckt. Auch auf unseren Standpunkt wurde über mein System nicht zugegriffen." Wie aber konnte dann ihr Unbekannter wissen wo sie waren? Sie sah kurz zur Tür und zurück zu Jake. "Wenn es dein Laptop nicht war und unsere Handys nicht..." Auch er dachte kurz nach. Dieser Unbekannte wusste, dass sie in ihrer Wohnung waren. Er wusste auch, dass sie sich in Duskwood befanden. "Jake, wie wahrscheinlich ist es das sich jemand Zugang zu den Daten meines Autos verschafft?" Ihm dämmerte worauf sie hinaus wollte. "Du meinst das GPS?" Sie nickte. Das hatte er vollkommen außer Acht gelassen. "Das Notrufsystem" murmelte er. "Ja, der Wagen kann im Fall eines Unfalls geortet werden." Jake ließ ihre Hände los. "Und mit genügend Know-how auch ganz ohne Unfall. Verfluchter Mist!" Damit hatte er nicht gerechnet. "Kann es sein, dass wir es hier mit einem anderen Hacker zu tun haben?" Er sah direkt in ihre grünen Augen. "Wenn dem so ist, sind wir nirgendwo sicher. Außer..." Er sah kurz zu seinem Laptop. "Außer was, Jake?" Sein Blick richtete sich wieder auf sie. "Außer wir werden die ganze Technik los, benutzen dein Auto nicht mehr und  bewegen uns auch so unterhalb des Radars"

Leah sah ebenso kurz an Jake vorbei zum Laptop und zurück zu ihm. "Du willst, dass ich mein Handy entsorge? Jake, das ist mein Kontakt zur Außenwelt. Zu meiner Familie, meinen Freunden, zu Jessy und den anderen und... zu dir" Er kam näher. "Leah, ich bin hier. Direkt vor dir" sagte er ruhig. "Und ich habe nicht vor das je wieder zu ändern. Du bist Bestandteil meines Lebens, wenn nicht sogar das Wichtigste in meinem Leben. Aber wir laufen Gefahr das Nym-Os bald nicht mehr dazu in der Lage sein wird die Attacken abzublocken." Leah wusste selbst, dass er Recht hatte und irgendwas mussten sie tun. "Lass uns das morgen besprechen, okay? Ich bin einfach nur noch müde." Es war mittlerweile auch ziemlich spät geworden. Jake klappte den Laptop zu. "Okay, lass uns ein wenig schlafen" Sie war überrascht. Eigentlich war sie davon ausgegangen, dass er hier unten blieb und arbeitete, wenn man das so nennen konnte. Stattdessen aber nahm er ihre Hand und ging mit ihr nach oben.

Mitten in der Nacht wurde Leah wach. Ein Geräusch im Haus weckte sie. Kurz blickte sie zu Jake, der ruhig neben ihr lag und schlief. Das Haus befand sich am Waldrand, also waren das vielleicht Tiere oder ähnliches. Sie stand auf und lief leise aus dem Raum und die Treppen hinab. Unten schaltete sie das Licht ein. Es war alles normal wie sie es verlassen hatten. "Jetzt bilde ich mir schon Dinge ein" murmelte sie und lief zum Kühlschrank. Leah öffnete die Tür und holte nach kurzer Überlegung eine Flasche Wasser heraus aus welcher sie sogleich einen großen Schluck nahm. Anschließend schloss sie die Tür und hatte nicht den Hauch einer Chance zu schreien oder anderweitig zu reagieren, denn ehe sie sich versah, legte sich eine Hand auf ihren Mund in welcher ein weißes Tuch lag. Es roch unangenehm und je mehr sie diesen Geruch einatmete, desto müder wurde sie. Die Flasche fiel zu Boden, zersprang und Leah verlor das Bewusstsein.

Ein wenig später drehte sich Jake und wollte seinen Arm um Leah legen als ihm auffiel, dass der Platz neben ihm leer war. Er öffnete müde die Augen und sah sich kurz um. "Leah?" Keine Antwort. So stand er auf und lief die Treppen nach unten. Das Licht in der Küche brannte und Jake schlug das Herz bis zum Hals. "Leah?" Er entdeckte die Flasche am Boden und ahnte, dass hier etwas nicht stimmte. Auch die Tür stand offen. Mit schnellem Schritt lief Jake auf diese zu, nur um im nächsten Moment erschrocken inne zu halten. Auf der Außenseite der Tür, welche nun zu sehen war, befand sich das Zeichen des Raben. Und daneben eine Nachricht. "Lass die Spiele beginnen" Sämtliche Alarmglocken in ihm schrillten so laut, dass er befürchtete man könnte das meilenweit hören. Jake eilte nach draußen und sah sich um. "LEAH!" Seine Füße trugen ihn um das Haus herum bis vor auf die Straße, aber er konnte sie nicht finden. Leah war spurlos verschwunden, einfach so. In Jake formten sich Gefühle der unterschiedlichsten Arten. Wut, Trauer, Entsetzen, Angst und vor allem das betäubende Gefühl machtlos zu sein. Was sollte er jetzt tun? "Leah!" rief er noch einmal und doch half es ihm auch jetzt nicht dabei sie zu finden. Er glaubte auch nicht an einen schlechten Scherz und schon gar nicht daran, dass sie einfach abgehauen war. Dennoch überprüfte er die Garage nur um festzustellen, dass ihr Auto noch da war. Zurück im Haus knallte er die Tür zu und sah sich um. Wo war sie und vor allem bei wem war Leah jetzt? "LEAH!"