Denver
Die Schönheit der Schneelandschaft, welche Alaska im Februar zu bieten hat ist wirklich nicht zu unterschätzen. Sie ist einfach wundervoll.
Ich schalte meine Maske aus und ziehe sie ab, um den ewigen Schnee richtig sehen zu können. Und vielleicht kann ich so auch Rauch oder so am Himmel finden. Und somit ein Haus oder eine Hütte.
Denn wir haben uns hoffnungslos verlaufen.
Kein Wunder wenn man nur Schnee und Bäume sieht. Und hier draussen ist das GPS ausgefallen.
"Ich denke, wir müssen jetzt links abbiegen." Ich drehe meinen Kopf und sehe zu dem braunhaarigen, jungen Mann neben mir. Dieser kratzt sich nachdenklich den Hinterkopf.
"Gib doch einfach zu, dass wir uns verlaufen haben", fordere ich grinsend. Denn es sollte eigentlich Aliks Aufgabe sein, die Orientierung zu behalten. Aber er ist natürlich zu stolz, um zuzugeben, dass er genauso wenig weis, wo wir uns befinden, wie ich.
"Wir haben uns nicht verlaufen. Ich weiss ungefähr wo wir sind", verteidigt er sich etwas hilflos. Ich lache auf und schüttle den Kopf.
"Dann weisst du doch sicher auch, wo wir einen Unterschlupf für die Nacht finden. Die Anzüge halten uns nicht bei minus zwanzig Grad warm", bemerke ich, während ich bereits beginne zu frösteln. Alik beisst sich auf die Lippen und sieht sich um.
"Irgendwelche Wärmesignaturen?", frage ich hoffnungsvoll. Doch der Braunäugige enttäuscht mich mit einem Kopfschütteln. Ich seufzte und sehe mich selber um, während auch er seine Maske abnimmt.
"Wohin ist der Letzte gegangen? Wir können unmöglich die Ersten hier sein", bringe ich einen neuen Ansatz.
Alik seufzt, und seine Augen beginnen grün zu leuchten. Er sieht sich in alle Richtungen um und versucht Spuren der Vergangenheit zu lesen.
"Hier drüben. Hier waren vor sechzig Millionen Jahren ein paar Triceratops", scherzt er und zeigt auf ein kleinen Wäldchen. Ich schlage ihm stark auf die Schulter. Er kichert nur.
"Nicht so weit zurück, du Idiot. Und falls du es noch nicht bemerkt hast, mir ist kalt und ich bin müde!", schimpfe ich sauer, was ihn noch mehr zum Lachen bringt.
"Entspann dich, vor zwei Monaten kam hier eine Wandergruppe durch. Sie liefen in Richtung Osten", erklärt er mir noch immer grinsend.
"Na dann", schnaube ich und marschiere in die genannte Richtung. Doch Alik bleibt stehen.
"Vielleicht sollte ich dir noch sagen, dass sie nach zweieinhalb Stunden nach Westen zurückgekehrt sind", ruft er mir dann belustigt hinterher.
Ich bleibe stehen und sehe ihn sauer an. Er grinst unschuldig und beginnt jetzt zu den Wanderern zu folgen.
"Du solltest mir lieber danken, ich hätte dich auch einmal im Kreis laufen lassen können", behauptet er frech und weicht dem Schneeball aus, welchen ich nach ihm werfe.Nach eineinhalb Stunden unfreiwilligem Wandern erreichen wir endlich wieder die Zivilisation. Da wir unsere Masken und Waffen versteckt haben, sehen wir relativ unauffällig aus. Der Mantel ist zwar etwas unnatürlich, aber das werden wir wohl schon irgendwie erklären können, wenn jemand fragen sollte. Was vermutlich sowieso nicht der Fall sein wird.
"Sarafina hat mir gerade geschrieben. Sie hat eine Unterkunft gefunden. Los folge mir", informiert Alik mich und biegt in eine Seitengasse ab. Ich verdrehe genervt die Augen, folge ihm aber.
Was bleibt mir auch anderes übrig?
Eine Reihe von verwinkelten und kaum durchgänglichen Gassen folgt. Bis wir vor einem morschen Schutzkeller stehen. Ich sehe kritisch darunter und hoffe, dass er sich vertan hat.
Doch Alik grinst mich nur an und öffnet die Luke. Ich seufze und steige die Treppe herunter.
Alik kichert hinter mir und folgt mir ebenfalls nach unten. Angekommen dann gibt es noch eine weitere Tür, welche sich knarrend öffnet und ich dann eintrete.
Der Raum wird von mehreren Kerzen erleuchtet und an der Wand sind bereits Karten aufgehängt. An einer wurden mit einem roten Stift alle uns bekannten Hydra-Stützpunkte markiert, die sich hier in Nordamerika befinden. Eine genauere zeigt auch die exakten Standorte der Basen hier.
"Herzlich willkommen, in unserem vorübergehenden aber kuscheligen Heim! Falls ihr euch aufwärmen müsst, haben wir Decken im Schrank. Für den Fall, dass ihr Hunger oder Durst habt, in der provisorischen Küche könnt ihr euch Ravioli oder Schokomilch aufwärmen", erklärt uns die dunkelbraunhaarige Frau, welche in der Tür zur Küche steht.
Ich grinse und gehe zielstrebig zum Schrank. Meinen Mantel habe ich bereits auf einen der Stühle geworfen.
Alik umarmt Sarafina kurz und zieht sich dann ebenfalls den Mantel aus. Ich stelle mich vor die Karte von Alaska und streiche die Basis von heute durch.
Wir kommen gut voran. Eine Basis nach der anderen fällt durch unsere Hand. Das Problem ist nur, dass wir absolut unvorhersehbar sein müssen. Denn würden wir uns nur innerhalb eines Kontinentes bewegen, könnte Hydra Massnahmen ergreifen.
Und je nachdem, wie gut sie uns kennen, könnte das fatal enden.
"Wo greifen wir als nächstes an?", frage ich laut, als sich Alik von hinten nähert. Er antwortet jedoch nicht, sondern legt einfach seine Arme um mich. Ich lehne meinen Kopf zurück an seine Schultern, mein Blick bleibt jedoch auf die Karte gerichtet.
"Bei der Basis in der nordischen Tundra", lautet seine geflüsterte Antwort.--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und damit habt ihr jede Sichtweise einmal erlebt :)
Von nun an werden die Sichtweisen kunterbunt zusammengemischt ^^Bis morgen und genießt den Sonntag!
LG Jas_Barnes <3

DU LIEST GERADE
Black Smoke - Revenge
FanfictionNachdem Steve Bucky aus Hydras Fängen zum dritten Mal befreien konnte, verändert sich Buckys Verhalten drastisch. Er spricht kaum noch, zieht sich immer weiter zurück und lässt nicht einmal mehr seinen Ehemann zu sich durch. Steve ist verzweifelt u...