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Denver

Einen nach dem anderen schalte ich aus. 
Ich lasse mich durch keinen noch so nahen Schuss aus der Ruhe bringen. 
Ich lade.
Ich ziele.
Und ich schieße. 
Auf jeden einzelnen, bis alle zwölf Soldaten außer Gefecht gesetzt sind. 
Den Letzten treffe ich erst drei Meter vor mir. Aus diesem Winkel hätte er mich gefährlich erwischen können. 
Doch ich habe schneller abgedrückt. 
Das Blut spritzt hinter seinem Kopf in die Luft, bis es drei Meter hinter ihm auf dem Boden aufkommt. Er fällt mit, schafft es jedoch nur einen halben Meter weit nach hinten zu fliegen. 
Ich schiele zu Lea, welche sich darauf konzentriert, ob noch jemand kommt. Als sie den Kopf schüttelt lasse ich mich von dem Balken fallen.
Geräuschlos lande ich auf dem Boden und sehe mich um. Mit einem kleinen, violetten Feuerstrahl schubse ich das Gewehr ebenfalls herunter. Ich fange es geschickt auf und sogleich steht Lea schon neben mir. 
"Jemand hilft uns. Drei Stockwerke über uns", bemerkt sie misstrauisch. Ich grinse eher. 
"Ich weiß, ich habe die beiden darum gebeten", erkläre ich ihr gelassen. Lea schnaubt und stellt sich vor mich. 
"Hast du wenigstens meine Waffen dabei, wenn du mich schon nicht einweihst?", fordert sie gereizt. Ich lege meinen Kopf schief und lächle unschuldig. 
"Natürlich Schwesterherzt", scherze ich und ziehe die drei Messer heraus. Lea reißt es mir beinahe aus den Händen und klappt den Fächer auf. Sie grinst mir plötzlich verschwörerisch zu und ich sehe nur mahnend zurück. Sie weiß ganz genau, dass ich dem Ding nichts abhaben kann. 
"Ach komm, nur weil es etwas gibt, in dem ich besser bin", provoziert sie und stolziert übertrieben an mir vorbei. Ein Grinsen schleicht sich bei dieser Spielerei über mein Gesicht. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich sie vermisst habe. 
Ich seufze und folge ihr zurück zu Bucky, Steve und Rumlow. Ich hatte noch keine Gelegenheit sie zu begrüßen und jetzt ist auch nicht der richtige Zeitpunkt. Immerhin müssen wir hier erst rauskommen. 
"Alles klar, sie befreien die restlichen Avengers. Wir verschwinden von hier und treffen sie draußen", teile ich ihnen den Plan mit. Alle nicken einverstanden und wir machen uns auf den Weg. 
Hier und da begegnen uns noch ein paar Soldaten, doch wir schalten sie schneller aus, als sie es bemerken könnten. Doch Kampf Geräusche werden vor uns wieder lauter. Meine Wachsamkeit steigt ins unermessliche und ich kann spüren, wie das Feuer in mir wärmer wird. 
Es will verletzen und töten.
Meine Hoffnung ist es, dass ich auf Soldaten und Agenten treffe, die es ausbaden müssten.

Und tatsächlich sind es Hydra-Agenten. 
Sie versuchen die entflohenen Avengers wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch gerade Natasha und Clint verhindern das gekonnt. 
"Hack keinem Avenger den Kopf ab", gebe ich Lea noch eine Bitte, bevor Feuer über meiner Handfläche entsteht. 
"Mach dir darum keine Sorgen", erwidert sie, während ihre Augen blau zu glühen beginnen. Instinktiv weiß ich, dass sie einen Schutzwall um uns errichtet hat. 
Nun scheinen uns die ersten Soldaten bemerkt zu haben und sofort konzentriert sich das Feuer auf uns. Doch durch meine Schwester verwandelt sich jede Patrone in Asche, kaum ist sie näher als einen halben Meter. 
Dann fange ich jedoch sieben Kugeln ab, bevor sie zerfallen können. Ein siegessicheres Lächeln streift meinen Mund und die Projektile beginnen in einer Kugel zu wirbeln. 
Erstes Entsetzen zeigt sich auf den Gesichtern der Feinde und ich kann nur noch spüren, wie Flammen aus meinen Augen treten. 
Ich lasse die wirbelnde Kugel auf die Soldaten zufliegen, welche alle sofort versuchen auszuweichen. Einer nach dem anderen wird wie ein Sieb durchlöchert. 

Bis eine Granate explodiert und ich durch den Druck gegen die Wand geschleudert werde.
Ich bleibe benommen liegen und versuche wieder Luft in meine Lungen zu pressen. 
Ein hohes Piepen überklingt alles.
Weiße Flecken tanzen vor meiner Sicht und machen es mir unmöglich die Situation richtig einschätzen zu können. 
Zwei Hände legen sich an meinen Arm und ich sehe benommen zu der Person.
Der Schmerz an meinem ganzen Körper ist betäubend und lässt alles in einem Nebel verschleiern. 
Vor mir kniet Rumlow, welcher hektisch auf mich einredet. Ich versuche seine Worte von den Lippen zu lesen, doch ich habe keinen Erfolg. Ich habe keine Ahnung, was er von mir verlangt. 
Mein Körper pocht vor Schmerzen.
Ich kann mich kaum auf ihn konzentrieren.
Müdigkeit überrollt mich und ich lehne nach hinten, um mich kurz auszuruhen.
Doch ein Rütteln an meinem Arm hält mich wach.
Ich sehe erneut zu Rumlow, muss mich jedoch deutlich anstrengen, um nicht abzugleiten. 
Der Schmerz wird immer intensiver.
Er versucht alle meine Empfindungen zu übertreffen.
Und er ist kurz davor, es zu schaffen.
Rumlow redet weiter auf mich ein, doch ich habe keine Chance zu verstehen was er sagt. Das Piepen wird zwar leiser und länger, aber ich kann ansonsten auch nichts hören.
Die Flecken werden grau und immer dunkler.
Die Seitenränder meiner Sich verschwimmen und mein Inneres wird immer wärmer.
Ich kann beinahe spüren, wie ich von innen heraus verbrenne.
Wie mich meine eigenen Flammen verschlucken wollen.
Aber ich kann nicht.
Ich darf nicht einfach von meinem eigenen Fluch auffressen lassen.
Milana braucht mich. Niemand anderes könnte Loki dazu überreden sie wieder herzubringen. 
Und Hydra wird Lea für ihren Verrat töten. 

Der Letzte Gedanke, bevor ich mein Bewusstsein verliere gilt meinen zwei Schwestern.

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Und hier wären wir beim heutigen Kapitel :)

Und es schneit hier einfach noch immer :D

Schönen Freitag und bis am Wochenende :P

Black Smoke - RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt