Lea
Hugo hat mich alleine in seinem Büro zurückgelassen um Barnes und Rumlows Demütigung in vollen Zügen genießen zu können. Ich sitze schweigend in der Ecke und warte auf ihre Rückkehr.
In meinen Gedanken bin ich überall, nur nicht hier. Ganz besonders nicht hier.
Ich erinnere mich an meine frühe Kindheit, als ich noch nichts von Hydras Plänen wusste. Derek, seine Frau und ich waren eine glückliche kleine Familie. Einmal hatten wir sogar Disneyland besucht. Es war einer der schönsten Tage in meiner Kindheit.
Zwei Jahre später wurde ich neun. Und damit begann meine Ausbildung bei Hydra. Zu Beginn dachte ich ja noch, dass ich solch eine coole Agentin wie die Black Widow werden würde. Also habe ich mich richtig ins Zeug gelegt, um so gut wie nur möglich zu werden.
Dann bin ich Denver begegnet. Sie war ein Sonnenschein in Frohnatur. Man konnte ihr ansehen, dass sie von ihrem Ersatzvater geliebt wurde. Umso schlimmer wurde es, als wir herausfanden zu was wir werden sollten.
Secretary Pierce höchstpersönlich hatte uns beigebracht, wie man tötet. Wir haben versucht es nicht zu nahe an uns heranzulassen, uns zu wehren, doch wir verloren dennoch einen Teil von uns. Bei jedem einzelnen Mord.
Und dann kam das Zepter. Ich bekam die Fähigkeit Molekulare Verbindungen in ihre Einzelteile zu zerlegen, manche Dinge sogar neu zusammenzusetzen. Dazu jeden Gegenstand in den gewünschten Aggregatszustand umzuformen.
Aber Denver hatte es schlimmer erwischt. Sie bekam die Fähigkeiten Leute zu foltern, vergiften und zu töten. Sie litt enorm darunter, als sie das erste mal jemanden mit ihren Fähigkeiten tötete. So wie ich gehört hatte, wurde sie kurz darauf mit aufgeschnittenen Handgelenken gefunden.
Noch während wir gemeinsam morden mussten, wurden wir voneinander getrennt. Die gemeinsamen Missionen wurden weniger, dazwischen sind wir uns nie mehr über den Weg gelaufen. Ich vermute, das lag an mir, denn ich hasste Hydra zu diesem Zeitpunkt so sehr dafür, dass das Licht in Denvers Augen erlosch.
Ich begann absichtlich Missionen zu verfehlen und habe einmal sogar in einem Bunker von Hydra eine Handgranate gezündet.
Dann fiel Hydra. Und ich wurde von Derek nach Deutschland geschleppt, wo wir untergetaucht sind.
Und jetzt fand ich heraus, dass es Denver war, die Hydra verraten und Shield zu ihnen geführt hatte. Sie hatte sich selber bei Hydra gerächt. Allgemein war sie zwar die stillere, bei weitem jedoch die tödlichere. Nicht einmal wegen ihrer magischen Kräfte.
Nein, sie ist eine ausgezeichnete Scharfschützin, beinahe besser als unser Vater. Dafür bin ich besser im Nahkampf.Ein Schauer durchfährt mich und kurz habe ich das Gefühl ich müsste mich übergeben.
Doch kaum habe ich mich erholt gelingt es mir, meinen Körper eigenständig zu bewegen. Ich kann mich kontrollieren.
Mein Herz beginnt vor Aufregung schneller zu schlagen. Ich sehe mich hektisch um und spüre alle Personen auf, um sicherzugehen, dass es keiner mitbekommt.
Als ich als letzten Test Denvers Name wispere gelingt es mir. Jetzt erst realisiere ich, dass etwas passiert ist. Die Person, die mich auf Blackwoods Befehl hin die gesamte Zeit über in meinem Körper eingesperrt hatte. Sie hat diesen Fluch aufgegeben. Oder gestorben.
Hektisch springe ich auf und eile ziellos umher. Zu überwältigend ist das Gefühl der eigenen Kontrolle.
Dann fallen mir wieder Barnes und Rumlow ein. Barnes, mein leiblicher Vater. Und Rumlow, Denvers Ziehvater. Sie sind hier und leiden genauso sehr wie ich. Vielleicht sogar noch mehr.
Ich fasse einen Entschluss und eile zu Blackwoods Schreibtisch. Ich grabe mich durch die Schubladen, bis ich gefunden habe, was ich suchte. Eine vollgeladene Pistole.
Mist festem Entschluss und brodelnder Brust setze ich mich wieder in die Ecke von vorhin. Ich ziehe meine Knie so heran, dass sie die Waffe in meinem Schoss vollständig bedecken.
Gedanklich bereite ich mich auf den Kampf vor, den ich gewinnen muss, um von hier verschwinden zu können. Im besten Fall mit Barnes und Rumlow, im schlimmsten ohne sie. Aber definitiv weg von hier.Rauch beginnt sich vor meinen Augen zu verdichten und bald erkenne ich mein eigenes Gesicht darin. Oder das meiner Zwillingsschwester. Sie sieht sich eilig um und tritt dann zu Blackwoods Schreibtisch.
Doch ihr Blick bleibt an dem Ring hängen, an welchem er seine zwei "Sklaven" immer über die Nacht anbindet. Ich kann deutlich sehen, wie ihr Blick sich verdunkelt und Wut über ihr Gesicht huscht. Dann dreht sie sich zu mir um.
Ich lächle schwach und mustere sie etwas genauer. Ihre Kleidung ist Blutgetränkt und jagt einem einen wahren Schock durch den Körper. Doch sie scheint nicht verletzt zu sein. Weder hinkt sie, noch hat sie eine andere offensichtliche Verletzung.
Denver scheint mich genauso zu mustern, sieht nochmals zur Tür bevor sie auf mich zukommt. Vor mir kniet sie sich hin und sieht mich mit traurig strahlenden Augen an.
"Geht es dir gut?", flüstert sie leise. Ich lächle tapfer.
"Jetzt schon. Was ist passiert?", will ich von ihr mit einem Blick auf all das Blut wissen.
"Er ist tot."--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Es geht langsam ins Finale ^^
Und es schneit hier noch immer wie verrückt :)
Übrigens auch mal noch danke für genau 999 Reads beim ersten Teil ;)
LG Jas_Barnes <3
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Black Smoke - Revenge
FanfictionNachdem Steve Bucky aus Hydras Fängen zum dritten Mal befreien konnte, verändert sich Buckys Verhalten drastisch. Er spricht kaum noch, zieht sich immer weiter zurück und lässt nicht einmal mehr seinen Ehemann zu sich durch. Steve ist verzweifelt u...