22

43 4 1
                                    

Steve Rogers

Von Wunden, Dellen und Prellungen übersäht knie ich nun in dieser kleinen Kammer und sehe in einen Verhörraum. Hinter mir steht Derek James, Hugos Vorgesetzter. Er sieht zufrieden in den Verhörraum und mit einem Knopfdruck geht darin auch das Licht an. 
Ich stocke als ich Bucky darin liegen sehe. Seine Hände und Füße sind gefesselt und er sieht sich desorientiert um. Seine Augen rollen beinahe, was mich auf Drogen schließen lässt. 
"Was haben Sie getan?", will ich leise wissen und schließe meine Augen. Ich will Bucky so nicht sehen und er will vermutlich auch nicht, dass ich ihn so sehen soll. 
"Vorerst haben wir noch nicht viel getan. Wir haben ihn nur gefesselt und ein wenig leiden lassen. Soll ich Ihnen sagen, dass er nach dreieinhalb Stunden eingeknickt ist? Das war länger als es Rumlow aushielt", spottete er und ließ mich wieder die Augen öffnen, indem er sie aufzwang. 
"Wollen Sie noch kurz mit ihm reden? Ihm Mut zusprechen, dass Sie für immer an seiner Seite sein werden? Dass Sie ihn beschützen werden?", schlägt mir dieser Agent vor. Ich schlucke und nicke kurz. Natürlich ist mir bewusst, dass das hier eine Falle ist, doch ich tue alles um nur eine Minute mit Bucky sprechen zu können. Wenn er sprechen will und kann. 
"Sehr gut", kommentiert der Agent und schiebt mich durch eine Tür in den Verhörraum. Bucky sieht verwirrt zu uns, doch sein Blick klärt sich schnell, als er mich erblickt. Ein ungläubiges Lächeln schleicht sich auf seine Lippen und ich presse meine Lippen zusammen. Was haben sie ihm gegeben?
"Stevie?", grinst er glücklich. Ich nicke und versuche nicht zu weinen. Äußerlich scheint er keine Verletzungen zu haben. Aus seinem Mund führt zwar eine leichte Spur von Blut, doch ansonsten wirkt er gesund. 
"Ich lasse Sie zwei kurz alleine", verabschiedet James sich und geht zurück in die Kammer. Ich lasse mich auf die Knie sinken und sehe zu Bucky herunter. 
"Ich bin high, nicht wahr?", errät Bucky und seine Augen rollen kurz weg. Ich rucke nach vorne, um seine Aufmerksamkeit wiederzuerlangen, was mir zum Glück auch gelingt. Ich lächle traurig und nicke.
"Ja, aber das ist nicht schlimm. Wir dürfen miteinander sprechen", flüstere ich ihm leise zu. Er nickt ein wenig. 
"Sie werden dich brechen wollen", warnt er mich dann. Jetzt nicke ich mit dem Kopf.
"Ich weiß. Wie ist es?", frage ich ihn dann vorsichtig. Er sieht mich direkt an und ich kann sehen, wie er darum kämpft, sich nicht zurückzuziehen. 
"Es wird anstrengend. Sie werden dich so oft löschen, wie es dein Körper nur zulässt. Und sie werden dich genug lange quälen, bis dein Gehirn auf den Überlebensmodus umschaltet", erklärt er mir dann leise. Seine Augen werden milchig und er scheint trotz der Droge sich abzumelden. 
"Sie werden dich foltern", wispere ich leise zurück. Bucky erwacht wieder und nickt. 
"Ja, aber mein Gedanke vorhin war schon, dass es mir egal ist, was sie mir antun. Solange ich dich wenigstens für ein paar Sekunden lächeln sehen darf", antwortet er mir grinsend. Nun tropfen mir richtige Tränen über die Wange und auf seine Brust. 
Bucky schickt mir einen Blick den er mit all seiner Liebe füllt und erwärmt damit meinen Körper. Ich versuche ihm denselben Blick zu schenken und erfülle dabei seinen Wunsch und lache. 
"Ich liebe dich", flüstere ich ihm leise zu, als ich höre, wie James wieder eintritt. 
"Ich dich auch. Mehr als alles andere", gibt er mir zurück, während ich auf die Beine gezogen werde. Bucky lächelt, doch die Furcht ist deutlich in seinen Augen zu sehen. 
Mein Bauch zieht sich zusammen, aber James schleppt mich weiter in die Kammer zurück. Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass ich es noch schlimmer machen könnte, wenn ich mich wehren würde, würde ich wieder zu Bucky rennen. Ich würde mich über ihn werfen und ihn vor allem Bösen hier beschützen. Doch uns wurde bereits gezeigt, dass wir nicht den Hauch einer Chance haben. 
Sie lösen Buckys Ketten um seiner Arme, behalten sie aber wie Schlaufen um seine Handgelenke gewickelt. Jetzt zwingen sie Bucky auf die Knie, halten seinen Kopf aber gesenkt, damit er nichts sehen kann. Mein Ehemann lässt es nur mit panischen Atemzügen über sich ergehen. 
Mein Herz stockt, als sie zwei Haken von der Decke lassen und die Ketten darin so verhaken, dass es Buckys Arme straff auseinander zieht. Dazu zwingen sie ihm eine Gummistange in den Mund. Kurz flackert Panik in seinen Augen auf, doch dann sieht er zu dem Spiegelglas, hinter welchem ich stehe, und versteckt diese Angst wieder.
Ich schlucke und schließe kurz meine Augen. Ich will nicht sehen müssen, wie sie Bucky für eine Foltereinheit bereit machen. Alles was ich mir in diesem Moment wünsche, ist ihn und Milana auf eine sichere Insel zu bringen und jedes sich nähernde Schiff abzuschießen.
James neben mir lacht und ich sehe wieder hoch. Einer der Soldaten ruckt mehrfach hart an dem Riemen, der die Stange in Buckys Mund behält. Tränen laufen über die Wange meines Geliebten und Blut beginnt aus seinem Mund zu tropfen. Doch er wirkt, als würde er alles dafür geben es einfach zu ertragen. Ich halte die Luft an und warte zitternd ab, was sie geplant haben.
Überrascht schnuppere ich in die Luft. Denn es riecht eindeutig nach Rauch. Doch niemand hat hier drin etwas angezündet.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Guten Morgen alle Miteinander  :)

$Wir starten heute mal mit Stevs Sicht in den Tag und freuen und aufs Wochenende!

Dazu freue ich mich, heute bereits das zweite Tor des Adventkalenders aufmachen zu dürfen (:

Ich hoffe ihr freut euch ebenfalls auf Weinachten (Falls ihr es feiert) und ein schöner Beginn der Adventzeit!

LF Jas_Barnes <3

Black Smoke - RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt