"Er ist schon einen Monat bei uns und hat immer noch keine Anstalten gemacht, mich zu malen", beschwerte ich mich bei Jungkook und trat einen unschuldigen Stein vor mir her.
"Komischer Gedanke: Was, wenn du ihn einfach fragst?"
Ich schüttelte meinen Kopf. "Das kann ich nicht machen." Yoongi würde sich bestimmt über mich lustig machen...
"Warum?"
"Du würdest es nicht verstehen, du bist noch nicht erwachsen." Er ist siebzehn. Hat aber schon mehr Erfahrung als ich. Denken tut er aber, ich habe schon mit zwei Männern geschlafen, weil mein Ego sich gekränkt gefühlt hat, als er erzählt hat, er hat es mit jemanden im Urlaub getan.
Dumm, muss mir keiner sagen. Manchmal hasse ich mich selbst dafür, wie eifersüchtig ich auf Jungkook bin.
"So wird das aber nichts."
Das weiß ich doch.
"Er hat Ailee halb nackt gemalt. Vielleicht muss ich ihm zeigen, wie ich ohne Kleider aussehe", murmelte ich gedankenlos.
Jungkook sah mich mit einem kritischen Blick an. "Was weiß ich schon übers Erwachsensein"m seufzte er dann aber nur. Dabei wird er bald achtzehn. Zwei Monate noch.
Als ich an diesem Abend in meinem Bett lag, konnte ich nicht einschlafen. Mein Gehirn war einfach voller Gedanken am rasen und ich fand keine gemütliche Position.
Als das noch stunden so ging, setzte ich mich auf und atmete tief ein und aus, um irgendwie eine innere Ruhe zu finden. Bedauerlicherweise passierte das aber nicht und ich gab ein frustriertes Jammern von mir, bevor ich aufstand und meine Zimmertür öffnete, um- weiß ich noch nicht.
Es brauchte nur einen Schritt aus meinem Zimmer, da sah ich durch die Dunkelheit, dank des Mondlichts, das von irgendwelchen Fenstern hineinschien, dass die Tür zu Yoongis Zimmer offen stand. Dunkel.
Da ich nichts zu verlieren hatte, ging ich in sein Zimmer und stellte mich an sein Bett. Ein paar Sekunden sah ich ihn und seinen mit einer Decke verdeckten Körper an, dann rüttelte ich in wach. "Yoongi", sagte ich immer wieder, bis er nach ein paar Sekunden seine Augen öffnete.
"Hm?", kam es müde von ihm. Er hat auch ein T-Shirt an. Schade.
"Ich kann nicht-" Jetzt erst bemerkte ich, dass ich mich verhalte, wie ein kleines Kind. Aber die Erkenntnis kam zu spät; der Satz verließ schon meinen Mund. "-schlafen."
Yoongi setzte sich langsam auf und rieb sich über seine Augen. "Du kannst nicht schlafen", wiederholte er. "Ich war gerade gut am Schlafen", gähnte er, doch stand dann auf, weshalb ich wohl eigentlich einen Schritt nach hinten machen sollte, doch ich blieb stehen. Er stand nun so dicht vor mir, unsere Oberkörper waren vielleicht drei Zentimeter voneinander entfernt.
Komm näher.
"Was willst du machen?"
Reiß mir meine Kleider vom Leib.
"Gibt es etwas, was dich müde macht?"
Nimm mich so hart durch, wie du kannst.
"Oder... hast du einen Vorschlag, was dir schlafen hilft?"
Nimm mich in deinen Arm, sage mir, wie gut ich aussehe. Oder wenigstens, dass ich gut aussehe.
"Wir können... Die Sterne anschauen? Ich habe gehört, in der Stadt kann man sie nicht gut sehen", schlug ich vor und hörte mich plötzlich schüchterner an, als ich wollte. Dieser Vorschlag hört sich romantischer an, als ich es eigentlich wahrhaben will.
"Gut." Yoongi nahm meine Hand mit so einer Sicherheit, dass ich mich fast erschrak. "Machen wir das."
Als ich am nächsten Morgen unter dem blauen Himmel aufwachte, erinnerte ich mich nur noch wage an das, was gestern Nacht nach Yoongis Zimmer passiert ist. Yoongi und ich sind zur Terrasse, haben uns auf zwei Liegen gelegt und in den Himmel gestarrt. Ich erinnere mich, Yoongi ein Sternbild zeigen zu wollen, doch er hat es einfach nicht gesehen. "Was?" "Meinst du die drei kleinen Sterne da?" "Der große?" Das hatte mich so frustriert, dass ich aufgestanden bin, mich halb auf ihn gelegt habe und ihn endlich zeigen konnte, wo das Sternbild ist.
Huh, ich kann mich nicht erinnern danach wieder auf meine Liege-
"Guten Morgen. Es scheint, wir sind die ersten, die wach sind. Sollen wir das Frühstück vorbereiten?" Ich drehte mich schnell um und lag plötzlich dicht vor Yoongi. Dass er seine Arme um mich gelegt hatte, hatte ich gar nicht bemerkt, bis er sie entfernt hatte, als er plötzlich aufstand.
Haben wir wirklich so geschlafen?
Das muss doch was heißen.
"Noch müde? Das passiert, wenn man Nachts einfach beschließt etwas anderes, als schlafen zu tun." Er gähnte und hielt mir dann seine Hand hin. "Wenn du nächstes Mal nicht schlafen kannst, lege dich einfach zu mir ins Bett. Du bist ja sofort eingeschlafen, als du dich zu mir gelegt hast." Seine Stimme hörte sich amüsiert an.
"..Huh?", kam es nur von mir, noch müde und verwirrt. Ich nahm trotzdem seine Hand an und stand dann auf.
Erst beim Frühstück realisierte ich, dass Yoongi mir angeboten hat, dass ich mich immer zu ihm ins Bett legen kann. Diese Realisation hatte mich so schockiert, ich habe mich am Essen verschluckt und hustete wie ein Mensch, der gerade ertrinkt.
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𝐋𝐞𝐭 𝐦𝐞 𝐛𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐦𝐮𝐬𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Fanfiction»αϐgєѕϲнℓοѕѕєи« Es ist ein heißer Sommer und das Ende der 1970er in Korea. Jimins Eltern haben einen Freund der Familie für besagten Sommer aufgenommen, damit er wieder Inspiration für seine Bilder bekommt. Jimin will nichts lieber als diese Inspira...