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"Ich habe ihn!", hörte ich eine Stimme rufen.

Ugh endlich ist jemand da. Ich glaube, ich bin gerade am Sterben.

Jemand kam zu mir, legte seine Hände an meine Wangen. "Jimin, was machst du denn hier?" Oh, es ist Yoongi. Wie toll. Sarkastisch gemeint, natürlich. Er soll von mir weg, nicht, dass ich ihn noch mit meiner Hässlichkeit anwidere. "Hast du das etwa getrunken? Spinnst du?!" Ja, er hasst mich.

"Du spinnst", murmelte ich. "Lass mich." Er muss sich nicht mit mir abgeben, nur weil ich ihn mag. Bestimmt störe ich ihn schon den ganzen Sommer lang.

"Oh, klar, ich lasse dich neben deiner Kotze liegen. Jetzt komm." Er ließ kurz von mir ab, dann nahm er mich unter meinen Armen und setze mich irgendwie auf. Müde öffnete ich meine Augen und sah ihn an.

"Dummkopf", nuschelte ich und wollte ihn von mir wegschubsen, doch letzten Endes waren meine Arme so schwach, ich hob sie nur kurz ein paar Zentimeter und ließ sie dann wieder fallen. Geschlagen sackte ich in mich zusammen, so dass Yoongi mich ganz halten musste.

"Was ist mit ihm?" Oh? Jungkook? Er hasst mich doch eigentlich.

"Er ist komplett dicht", erklärte Yoongi. "Hilf mir, ihn in sein Bett zu beschaffen." Die beiden schafften es, mich auf meine Füße zu bekommen. Mit Zusammenarbeit, ich einen Arm um jeden, bekamen sie es dann auch hin, mit mir voranzukommen. "Was ist mit ihm los?", fragte Yoongi dann. "Ist er so wütend, dass ich dich male?"

"Fick di..." Ich beendete den Satz nicht, da das mir zu schwer wurde und ich mich einfach hinlegen will.

Jungkook seufzte. "Ja, ist er wohl. Lass ihn schnell wegbringen, bevor er sich über uns erbricht."

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Emotionslos sah ich mir meine Zimmerdecke an. Solange, bis es an meiner Tür klopfte. Ich antwortete nicht, doch die Tür wurde trotzdem geöffnet. Meine Mutter kam herein, stellte sich an mein Bett. "Jimin, was sollte das?"

"Oh Jimin, wie geht es dir? Warum bist du so traurig, dass du dich betrinkst? Ist alles okay?", sagte ich mit einer leicht verstellten Stimme. "Nichts ist okay, danke der Nachfrage Mama", antwortete ich mir selbst und sah sie dann auch an. Zu meiner Verwunderung sah sie echt fertig aus. Sonst ist es ihr doch auch egal, wie ich mich fühle.

"Wir haben dich gestern den ganzen Abend gesucht."

"Schön, dass sich keiner dafür interessiert hat, wo ich von morgens bis abends, den ganzen Tag über, war."

"Jimin, du... Was ist denn los?" Endlich- "Was hat dich gebissen, plötzlich so zu sein? Nicht etwa, dass dein bester Freund von Yoongi gemalt wird? Jungkook hat es nicht verdient, so von dir behandelt zu werden. Er hat nichts falsch gemacht."

"Warum geht es immer nur über alle außer um mich?!", rief ich aufgebracht. "Ich will kein Narzisst sein, aber- Ich wollte gestern am liebsten sterben, nicht die! Warum-" Mir kamen Tränen in meine Augen. "Warum kann sich nicht einfach mal jemand für mich interessieren? Bin ich denn so abartig?", schluchzte ich und drehte mich von meiner Mutter weg, zog die Decke höher über mich.

Meine Mutter seufzte und setzte sich auf mein Bett. "Es interessieren sich alle für dich, Jimin. Du weißt das. Und wie kommst du darauf, abartig zu sein?"

"Wer interessiert sich denn für mich?", jammerte ich weiter.

"Ich, dein Vater, Yoongi... Jungkook, wenn du dich bei ihm entschuldigst."

So eine Art Aufmerksamkeit will ich aber nicht! Keine Elterliche, freundschaftliche Aufmerksamkeit. Ich will die Aufmerksamkeit, die Jungkook bekommt. Aufmerksamkeit, weil er so hübsch ist. Aufmerksamkeit von einem Jungen im Urlaub, mit dem ich dann mein erstes Mal haben werde. Aufmerksamkeit von einem Jungen aus der Schule, der offensichtlich Interesse an mir hat. Aufmerksamkeit von Yoongi, der mich so hübsch findet, dass er mich malen will. Aufmerksamkeit im romantischen und sexuellen Sinne!
Aber nein, das wird mir niemals passieren. Es passiert nur meinem besten Freund, der das alles gar nicht wertschätzt!

"Ich kann nicht nachvollziehen, was gerade in dir vorgeht, Jimin, denn ich und auch der Rest der Welt kann nicht in denen Kopf schauen, um zu wissen, was los ist. Von außen wirkt es, als seist du grundlos wütend auf deinen besten Freund. Er darf auch von Yoongi gemalt werden, das weißt du?" Sie sah mich erwartend an, doch ich blieb still. Sie seufzte. "Rede doch bitte mit uns, wenn dich etwas stört." Ich antwortete wieder nicht, obwohl ich weiß, sie hat recht. Aber reden ist so... schwer. Die Überwindung, die man dafür braucht... "Ich will, dass alles wieder normal wird. Komm bitte mit runter zum Essen und wir tun einfach mal so, als wäre nichts passiert, wenn es dir damit besser geht." Sie strich mir über meinen Arm. "Komm, Schatz, ja?"

Etwas widerwillig, obwohl ich ihr innerlich echt dankbar für diese Chance bin, setze ich mich auf. "Okay."

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Heute gewählt, yay. Habt ihr es noch nicht gemacht, macht es. Seid ihr zu jung, dann... seid ihr zu jung für diese krasse Geschichte ahahahaaaaaa

𝐋𝐞𝐭 𝐦𝐞 𝐛𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐦𝐮𝐬𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt