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"Also..." Jungkook sah mich erwartend an. "Wie war es?"

"Was meinst du?", fragte ich und sah vom Pool weg. Im Moment sind wir vor dem Haus am Pool. Yoongi ist gerade hereingegangen, um sich etwas trinken zu holen.

Jungkook grinste und sah einmal nach rechts und links. "Na, die erste Nacht."

Sofort merkte ich, dass meine Wangen warm wurden. "Normal", sagte ich schnell. "Wie davor, nur mit... mehr Berührungen."

"Oho!"

"Nein, nicht so! Nur... Davor habe ich mich auch schon zu ihm gelegt. Jetzt war es halt so, dass wir... nicht so sehr auf den Abstand geachtet haben." Jungkook grinste mich weiter dreckig an. Ich rollte meine Augen, doch konnte mir meine Mundwinkel nicht unten behalten. "Es war toll", nuschelte ich.

"Ja, ja. Wie lange willst du schon Sex haben? Wenn du heute Nacht so richtig rangehst, kannst du endlich deine Fantasien wahr werden lassen."

"Ihr habt ja interessante Themen." Schnell drehte ich mich nach hinten, so wie Jungkook auch. Geschockt sah ich Yoongi, der zwei Gläser hält, an. Dieser grinste amüsiert.

"So meint er das nicht!", rief ich und stand auf. "Jungkook- Er-..." Und dann drehte ich mich um und sprang in den Pool, damit mein brennendes Gesicht Kälte abbekommt... und damit ich aus der Situation entkommen kann. Als ich wieder auftauchte, saß Yoongi auf seiner Liege, hatte die Gläser abgestellt und sah mich weiterhin amüsiert an.

"Solche Gedanken hat mein Jiminie?"

"Ugh", jammerte ich und tauchte wieder unter. Das nächste, was passierte, war, dass Yoongi in den Pool kam. Er kam sofort zu mir, weshalb ich auftauchte. "Jungkook redet nur scheiß", sagte ich.
Yoongi drehte mich und legte seine Arme von hinten um mich, seinen Kopf auf meiner Schulter. ""Scheiß" ist das nicht. Lass uns später darüber reden, wenn du willst", flüsterte er. Ich konnte nur nicken. Meine Hände fanden seine und hielten sie fest an mir. "Und dir geht es gut?", fragte Yoongi dann Jungkook. "Schade, dass Taehyung schon gehen musste."

"Es geht... könnte besser sein, natürlich. Aber zu sehen, dass ihr endlich offen miteinander seid, hilft wirklich, meine Stimmung aufrecht zu halten. Also danke." Er kam schnell auch in den Pool. "Macht also jetzt alles richtig und verletzt euch nicht, dann bin ich froh... und ihr beide natürlich auch."

Yoongi drückte mich fester an sich. "Natürlich werden wir alles richtig machen." Ich nickte und lehnte mich an ihn, entspannte in seinen Armen, schloss meine Augen. Das alles mit einem zufriedenen Lächeln auf meinen Lippen.

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Entspannt lag ich in meinem Bett und las ein Buch. Der Tag heute war nicht schlecht. Wir haben Jungkook etwas geholfen froh zu sein, jetzt das Taehyung weg ist, haben viel Zeit im und am Pool verbracht und... okay, eigentlich haben wir heute nicht so viel gemacht. Aber ich darf ja trotzdem müde sein. Geduscht habe ich auch schon. Apropos dusche, Yoongi sollte gerade duschen...

Ich atmete tief durch. Nein Jimin, du musst dir ihn jetzt nicht beim Duschen vorstellen, wie das Wasser über seinen nackten Körper fließt, von seinen Haaren, über sein Gesicht, seine Lippen, sein Hals, seine Brust, sein Buch und-

"Ugh." Ich drückte das Buch in mein Gesicht. Jemand lachte aber, weshalb ich es schnell wegnahm und zur Tür sah. Dort stand Yoongi, in T-Shirt und Unterhose. "Hey", schmollte ich. "Lach mich nicht aus."

"Wenn du nicht so lustige Sachen machst, höre ich auf damit." Er kam in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. "Worüber hast du denn nachgedacht?"

Mein Blick ging, wie das Wasser an seinem Körper, von oben nach unten. Dann sah ich aber schnell weg. "Über nichts", piepste ich.

"Ach?" Yoongi kam und setzte sich auf mein Bett. Für ein paar Momente sah er mich an, bis ich ihn auch ansah, dann sprach er in ruhiger Stimme weiter. "Über das, was Jungkook heute gesagt hat..." Schnell hielt ich mir das Buch wieder in mein Gesicht. Sanft nahm Yoongi es weg. "Ich werde dich nicht zwingen, über irgendetwas zu reden. Wenn du bereit bist, rede aber mit mir, ja?" Er stand auf.

"Gehst du?", fragte ich enttäuscht.

"Soll ich bleiben?" Ohne zu zögern, nickte ich. Er sah glücklicher aus und legte sich neben mich, dicht. "Müde?"

"Mh", bestätigte ich und schloss meine Augen. Yoongi betätigte den Lichtschalter neben dem Bett, woraufhin es dunkel war, dann legte er sich auch richtig hin, ein Bein über meine.

Wir lagen minutenlang so da.

Und ich merkte, dass Jungkooks komische Gespräche mir definitiv nicht beim Einschlafen halfen. Ich gab einen genervten Ton von mir, weil meine Gedanken wirklich nur auf ein Thema hinausgingen, egal, was ich versuchte. "Kannst nicht schlafen?", fragte Yoongi.

"Es ist so heiß", murmelte ich.

"Soll ich weiter weg-"

"Nein", unterbrach ich ihn schnell.

"Wenn du etwas... anders haben willst, sagst du es, ja?"

"Ja."

"Gut."

Wir blieben einige Momente still. Dann schluckte ich und sprach mit leiser Stimme. "Was Jungkook gesagt hat... Also... Ich- ich habe ja gesagt, ich fand dich schon immer gut aussehend. Uhm... Was- was mein erstes Interesse an dir war, war... Sex?"

"Verstehe", sagte Yoongi nach einer Sekunde. Erleichtert atmete ich aus. Er hätte auch ganz anders reagieren können. Zum Beispiel hätte er sagen können, wie eklig ich bin und dass ich wegsoll, am besten in den nächsten Mülleimer. Oder gleich sofort einfach sterben. "Ich habe nichts gegen Sex." Seine Hand legte er an meine Taille, was mir kurz mein Atmen nahm.

"Nur- ich hatte noch... nie."

Er nahm seine Hand wieder von mir, was erleichternd und enttäuschend gleichzeitig war. "Wenn dir je etwas unangenehm ist, sag es, ja?"

"Werde ich. Also... falls..." Ich schluckte und verfluchte mich selbst. Warum bin ich so prüde? "Wenn ich... wollte. Mit dir. Dann...okay?"

"Dann okay", bestätigte Yoongi. "Mehr als okay."

"Gut... Aber nicht heute! Nur also-"

"Natürlich", sagte er mit amüsierter Stimme. "Es sollte kommen, wenn es sich richtig anfühlt. Lass es uns ruhig angehen."

"Gut... Dann gute Nacht. Danke, dass du so... nett bist."

"Danke das du so perfekt bist. Gute Nacht."

Mit einem fetten Lächeln lag ich da, im Dunkeln. Dennoch fand meine Hand irgendwann seine und verschränkte die Finger mit ihr. "Ich liebe dich", flüsterte ich irgendwann.

"Ich dich", kam es von ihm, auch wenn es sich schon so anhörte, als würde er schon mehr schlafen als wach sein.

Das Lächeln blieb, bis ich einschlief. Und als ich am Morgen aufwachte und ihn neben mir liegen spürte, kam es wieder und blieb den restlichen Tag.

𝐋𝐞𝐭 𝐦𝐞 𝐛𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐦𝐮𝐬𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt