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Ich saß am Rand des Sees, ließ meine Beine im Wasser abkühlen. Yoongi war im See und kühlte seinen ganzen Körper ab, bis er dann irgendwann neben mich kam. Für ein paar Sekunden sagte er nichts, weshalb ich das Gespräch anfing, um keine komische Stimmung zu haben. "Hat Taehyung das Bild gemocht?"

"Sehr, ja." Er war kurz still. "Jimin, du hast mir gesagt, dein Gehirn sagt manchmal Sachen, die dich runterziehen. Ich hatte das Gefühl, als wäre die letzte Woche... etwas hart für dich. Hat dein Gehirn dir Sachen gesagt?" Ich nickte. "Willst du mir davon erzählen?"

"Es ist nichts", winkte ich ab. "Nur... du warst damit beschäftigt, Taehyung zu malen und Jungkook war auch damit beschäftigt, Taehyung zu bewundern. Es ist nicht Taehyungs Schuld, ich fühle mich auch ohne ihn, als ob mich keiner bei sich haben will."

Er legte seine Hand auf mein Bein. "Jimin, ich will dich."

...okay. Wow.
Ich war schon lange nicht mehr aktiv erregt von Yoongi, aber diese Aktion... und diese Worte...

"Das mag ich", stammelte ich überfordert. "Auch wenn ich nerve und es dann so wirkt, als ob ich dich nicht mag oder wütend bin, ich mag dich wirklich sehr gerne, Yoongi."

"Ich mag dich auch. Und mir ist auch die Tage aufgefallen, wie getrennt wir beide plötzlich voneinander waren, die Tage. Das hat mich traurig gemacht." Er nahm seine Hand von mir und ich wusste nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte. "Lass uns viel zusammen machen. Den letzten Monat hier will ich noch mit dir genießen."

Stimmt. In gut einem Monat ist er weg.

Ob ich es schaffe, in diesen vier Wochen mit ihm zu schlafen?
Oder wenigstens einen Kuss? Kann auch auf meine Wange sein!
Mindestens eine Umarmung!

"Das würde mich freuen, Yoongi." Ich legte mich zurück auf meinen Rücken und hatte dann meinen Blick auf seinem Rücken. "Darf ich dich etwas fragen?"

Er drehte sich zu mir. "Klar, alles, was du willst."

"Du hast mir... Als wir bei dir zu Hause waren, hast du mir erzählt, dass... also, dass du in einer Beziehung warst." Er nickte. Ich sah hoch in den Himmel. "War er der einzige?"

"Nein, ich hatte schon mehrere Partner in meinem Leben."

"Wie viele?"

"Drei. Vielleicht hätte ich mehr, aber es ist nicht so einfach, Leute zu finden..."

"Verstehe. Du... du hast mit den drei geschlafen?" Ich bemerkte erst, wie eindringlich meine Frage war, nachdem ich sie ausgesprochen hatte. "Tut mir leid, das musst du auf keinen Fall beantworten."

Er lachte. "An deiner Stelle wäre ich auch neugierig. Ja, mit den drei habe ich geschlafen. Aber da gab es dann schon auch noch andere, mit denen ich aber keine Beziehung hatte. Nur Spaß."

Ich atmete tief ein. "Okay. Cool, cool... Ähm, wann... wann hast du es bemerkt?"

"Als ich vierzehn war, habe ich mich total in meinen besten Freund verliebt. Ich habe das nicht bemerkt, bis alle auf einmal von Mädchen am Reden waren." Er legte sich neben mich. "Ich war verwirrt und habe mich gefragt, warum die so über Mädchen sprechen, wenn ich mich schon lange so zu meinem besten Freund fühle? In dem Alter wusste ich nicht einmal, dass es Leute wie mich gibt. Aber weil mein bester Freund nicht gerade gut reagiert hat, als ich ihm davon erzählt habe, habe ich es geheim gehalten. Erst als ich sechzehn war, habe ich von Homosexualität gehört."

"Und dann wusstest du wohl, dass du... dich zu dieser Gruppe einschließen kannst."

"Nun, ja. Aber ich wollte es nicht wahrhaben, immerhin habe ich nie eine gute Sache über solche Menschen gehört, wenn mal über das Thema gesprochen wurde. Würde ich zu dieser Gruppe gehören, so würde ich anscheinend Kinder und Tiere anfassen wollen..." Ich nickte mit Verständnis. Diese Sachen habe ich auch schon über Homosexualität gehört. "Erst als ich jemand kennengelernt habe, der offen dazu stand, wenn man ihn besser kennenlernt, habe ich mich richtig akzeptiert, jedenfalls den Fakt, dass ich Männer anziehend finde. Das hat er mir gezeigt." Yoongis Mundwinkel hoben sich bei den Erinnerungen.

Ich ließ nun Ruhe über uns kommen, während wir uns in der Sonne erwärmten. Erst nach einigen Minuten kam ich leise zu Wort. "Mich freut es, dass du so mit mir darüber reden kannst."

"Natürlich doch. Wir sind Freunde und ich vertraue dir, Jiminie."

Ich lächelte breit über mein ganzes Gesicht.

𝐋𝐞𝐭 𝐦𝐞 𝐛𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐦𝐮𝐬𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt