Kapitel 2: Misstrauisch

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Pov. Bucky: Wie schnell konnte sie bitte abhauen? So viel war hier nicht in der Gegend, um einfach innerhalb von ein paar Minuten komplett zu verschwinden. Ich wollte die Suche nach ihr gerade aufgeben, da dachte ich daran, dass diese Frau namens Yelena und Sam mir den Arsch aufreißen werden, wenn ich das täte. Sam hatte recht. Das Ganze ist auf meinem Mist gewachsen und ich hätte anders reagieren sollen. Wir wollten den Weg der Gleichberechtigung gehen und ich verurteilte direkt eine Fremde. Ich muss nun mal zugeben, ihre Kraftdemonstration hat mich ein wenig verunsichert, sowas habe ich einfach noch nie gesehen, ich hätte nicht gedacht, dass sowas überhaupt existiert. Gehörte sie dann überhaupt noch zu den mächtigen drei? Sie sah nicht wie ein Alien, ein Super Soldat oder wie ein Meister der Zauberkünste aus. Was war sie dann? Sie wusste es ja offensichtlich selbst nicht, außer das sie eine Black Widow war. Eine die bevorzugter behandelt wurde, als alle anderen.
Ich sah ein bekanntes Gesicht auf mich zukommen. Er war ein alter Freund der Wilson Familie, ich glaube sein Name war Tommy. Freundlich begrüßte er mich sofort, als er mich erkannt hatte: "Mein Freund, was treibt dich denn ohne Sam in diese Gegend."
"Eine Frau.", er musste sofort lachen. Dabei war es kein Witz.
"Eine Frau? Hat dir jemand dein Herz gestohlen?"
"Wenn es das Mal wäre. Nein, ich habe sie etwas gekränkt und wollte mich entschuldigen. Du hast nicht zufällig eine Frau mit rotem Haar hier vorbei laufen sehen, oder?", bestimmt nicht. Keine Ahnung, was ich mir bei dieser Frage erhoffte. Ich musste mir wohl eingestehen, dass ich sie verloren hatte und wahrscheinlich nicht finden werden.
"Oh, doch.", erstaunt schaute ich ihn an. Ich glaubte ihm erst nicht, doch er nickte zuversichtlich: "Sie ist gerade zu Barneys rein.", schnell bedankte ich mich und lief zur Bar in die nächste Straßengasse hinein. Ich trat ein, sie war noch ziemlich leer, die meisten kamen immer erst gegen Abend, wir hatten gerade Mal Mittag. Ein Blick an die Bar reichte, um zu sehen, dass sie dort saß und ein Bier aus der Bierflasche trank. Ich setzte mich auf den freien Barhocker neben sie. "Oh scheiße..", seufzte sie auf, als sie mich erblickte. Nett. "Noch ein Bier, bitte."
"Du musst mir kein Bier ausgeben.", meinte ich verwirrt, als der Barkeeper ihr noch eins holte. Sie griff sofort danach: "Wer sagte, dass es für dich ist?", sie trank daraus und der Barkeeper räumte die leere Flasche weg. "Ich nehme auch ein Bier, Barney.", er lächelte mir leicht freundlich zu und öffnete auch für mich ein kühles Bier. Er war offensichtlich verwirrt über diese neue unbekannte Frau.
"Wie viel hast du schon getrunken?", fragte ich sicherheitshalber Mal nach.
"Nicht genug, um dich nicht wahrnehmen zu können.", sie trank aus ihrer Flasche und wollte mich noch nicht einmal ansehen. Als würde sie mich nicht kennen, gut, das stimmte ja auch irgendwie. Wir kennen uns noch nicht einmal seit einer Stunde.
"Oh, du reißt also gerne Witze?", stellte ich fest. Sie zuckte mit den Schultern. Sie blickte über ihre Schulter zur Seite und musterte mich. Ein wenig war mir das angenehm: "Was willst du hier?"
"Mich entschuldigen." , "Für?", verwirrt schaute ich sie an.
"Du hast nur gesagt, was du dachtest, sprich, du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe mich die letzten Jahre vor Dreykov versteckt, er hat noch nicht einmal gecheckt, dass ich nicht dort war, wo ich laut ihm sein sollte. Dann erfuhr ich erst vor wenigen Stunden, dass er die ganze Zeit schon tot war und ich eigentlich in vollkommender Freiheit hätte leben können. Ich denke also, dass ich es allein schon schaffen werde.", sie lebte also all die Jahre auf der Flucht in gewisser Art und Weise? Wow und ich Idiot verscheuchte sie direkt wieder.
"Hör zu. Du sollst es nicht schaffen, du sollst dich wo niederlassen können. Sicher fühlen. Deswegen.. nehmen wir dich auf.. also Sam.", ungläubig drehte sie sich zu mir und trank ihr Bier aus. "Was hat sich an deiner Meinung geändert?"
"Sam hat mich daran erinnert, was für mich eigentlich wichtig war. Weißt du.. als der vorherige Captain America, mein Freund Steve, das Schild an Sam übergab, hat er es nicht gewollt. Ich war sauer auf ihn, weil dieses Schild.. diese Aufgabe, es war Steves Vermächtnis, das er einfach aufgegeben hatte. Als hätte sich Steve bei ihm geirrt und somit.. dann auch bei mir.. Ein vollkommender Vollidiot ist dann der neue Captain America geworden und hat dieses Schild beschmutzt. Wir holten es zurück und wollten es nie wieder beschmutzten lassen."
"Geht es gerade wirklich um das Schild oder hat das eine tiefere Bedeutung?", hackte sie nach.
Ich trank einen kräftigen Schluck aus der Bierflasche: "Dieses Schild ist mehr als nur ein Schild. Es ist die Hoffnung auf Recht und Ordnung in dieser Welt. Als Sam sich dann doch dazu entschied der Träger des Schildes zu werden, der neue Captain America, hat er etwas ausgelöst. Eine Bewegung, eine Hoffnung auf Gleichheit. Dafür steht Captain America. Dafür sollte ich stehen. Dafür wollte ich stehen. Es ist nur, ich bin nicht gut im sozial sein."
"Okay. Ja, da könntest du wirklich noch Übung gebrauchen. Du schaust mich gerade wieder so merkwürdig an."
"Merkwürdig?"
"Ja. Jetzt wieder. Du kneifst deine Augen wieder so komisch zusammen, als hättest du etwas Schlechtes gegessen und müsstest dringend auf die Toilette."
Ich lachte leicht auf und schüttelte den Kopf: "Wow. Gute Beschreibung. Vielleicht bin doch nicht ich, der mit dem Sozialproblem."
"Ich hab kein Sozialproblem. Ich bin eine Killerin.", erschrocken ließ Barney ein Glas fallen und starrte sie an.
"Das war ein Scherz von ihr, sie ist keine Killerin.", über lachte ich das Ganze gespielt und Barney trat einen Schritt von uns zurück.
Ich bezahlte für uns beide und zog sie am Arm heraus aus der Bar: „Du kannst doch nicht einfach so sagen, dass du eine Killerin bin."
Sie löste sich von mir und verschränkte die Arme vor der Brust: „ Falls dir das nicht entgangen sein sollte ich bin eine Widow. Wir werden zu Auftragskillerinnen ausgebildet. Also tatsächlich, bin oder war ich eine Killerin. Ich kann meine Taten nicht rückgängig machen.", dass kannte ich nur zu gut. Dennoch die Gesellschaft mag es gar nicht so jemanden in Freiheit zu erlauben, deswegen sollte das auch keiner besser Wissen. Ich weiß wovon ich spreche, ich wurde auch schwer akzeptiert und habe es  teilweise immer noch schwer.
„Okay. Für die Zukunft. Erzähl das nicht in der Öffentlichkeit rum. Das war deine Vergangenheit und es ist nun mal ein Fakt, das Menschen aufgrund deiner Vergangenheit nachtragend sein werden. Verstanden?", sie nickte kurz.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt